Stiftung Mercator und Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung gründen mit 17 Mio ? neues Institut
Interdisziplinäre Forschung zum Zusammenhang von Nachhaltigkeit und Wirtschaftswachstum
Die Stiftung Mercator und das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) haben heute in Berlin die Gründung eines gemeinsamen Instituts für Forschung und wissenschaftliche Politikberatung bekannt gegeben. Das Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) wird interdisziplinäre Forschungsbeiträge zu Fragen des nachhaltigen Wachstums in einer begrenzten Welt erarbeiten. Die Leitung des MCC übernimmt Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, der weiterhin auch Vize-Direktor des PIK ist. Die Stiftung Mercator stellt dafür rund 17 Mio. Euro für acht Jahre zur Verfügung. Das ist die höchste je von einer privaten Stiftung in Deutschland im Klimabereich getätigte Einzelförderung. Im Laufe des kommenden Jahres werden bis zu 40 Stellen entstehen. Standort wird voraussichtlich das Euref-Gelände in Berlin Schöneberg sein.
Die Weltwirtschaft wächst und der globale Ressourcenverbrauch steigt. Der Deponieraum der Atmosphäre für Treibhausgase füllt sich, Nahrungsmittel- und Ressourcenpreise steigen: Die Welt ist mit Knappheiten neuer Art konfrontiert - das ist das große Thema auch von Durban. Diese naturräumlichen Knappheiten können in der Zukunft erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben. Um globalen Wohlstand im 21. Jahrhundert und darüber hinaus zu gewährleisten und Armut weltweit zu reduzieren, ist ein technischer, sozialer und politischer Wandel hin zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung globaler Gemeinschaftsgüter erforderlich. Das Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) hat das Ziel, Lösungsstrategien mit Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft und anderen gesellschaftlichen Akteuren zu erkunden. Es sollen 'Landkarten des Wissens' über konsistente und gangbare Optionen zur Vermeidung gefährlichen Klimawandels und über nachhaltiges Wirtschaftswachstum erstellt werden. Dabei werden die Risiken und Unsicherheiten verschiedener Pfade erforscht und im Lichte unterschiedlicher Wertvorstellungen bewertet werden.
"Die Vermeidung des gefährlichen Klimawandels ist ein zentrales Ziel der Stiftung Mercator. Mit der Gründung des Mercator-Instituts wollen wir neue Wege für die Vereinbarkeit von Wirtschaftswachstum und Klimawandel beschreiten und eine Lücke in der internationalen Forschungslandschaft schließen. Mit dieser Gründung geht die Stiftung einen neuen Weg, um den Austausch zwischen Klimawissenschaft und Klimapolitik zu fördern. Dazu wollen wir unsere große Freiheit als private Stiftung nutzen", kommentiert Prof. Dr. Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator, den Ansatz des neuen Instituts.
Neue Formen der Zusammenarbeit nötig
"Angesichts der globalen Herausforderungen an unser derzeitiges Wachstums- und Governancemodell brauchen wir neue Formen der Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft", sagt Prof. Dr. Edenhofer, Vize-Direktor des PIK und designierter Direktor des MCC. "Um eine nachhaltige Nutzung der globalen Gemeinschaftsgüter zu erreichen und damit Wirtschaftswachstum und Wohlstand auf lange Sicht zu erhalten, müssen sich Politik, Gesellschaft und Wissenschaft auf einen kontinuierlichen Dialog über Ziele und Politikmaßnahmen einlassen, der die ständige Zunahme und Veränderung unseres Wissens offen berücksichtigt. "
"Der Weltklimarat IPCC hat gezeigt, welch enorme Bedeutung Berichte zum Stand der Forschung bei komplexen Themen wie dem Klimawandel haben, in denen die wissenschaftliche Befunde gebündelt werden, um Entscheidern ein Orientierungshilfe zu bieten", erklärt Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. "Das MCC wird diesen Ansatz vorantreiben und Berichte zum Forschungsstand sowie zu Einschätzungen von Optionen und Risiken entwickeln. Damit wird es zu einem festen intellektuellen Bezugspunkt einer globalen Nachhaltigkeitstransformation werden."
Am MCC werden vier Forschungsgruppen zu ausgewählten Themenbereichen wie Wirtschaftswachstum, Ressourcen und Internationaler Handel sowie Infrastrukturen und Transport arbeiten. Neben den Forschungsgruppen wird es eine Gruppe für Assessments und wissenschaftliche Politikberatung geben. Sie wird Assessment-Berichte zu ausgewählten Themen initiieren, die in Kooperation mit anderen international renommierten Nachhaltigkeitsinstituten den Stand des Wissens für Gesellschaft und Politik zusammenfassen. Das MCC soll bis zum 1. Quartal 2012 als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Sitz in Berlin gegründet werden. Im Jahresverlauf 2012 werden die Stellen in den Forschungsgruppen und in der Administration besetzt.
Weitere Informationen:
www.mcc-berlin.net
Leitung des MCC Prof. Dr. Ottmar Edenhofer |
"Die Vermeidung des gefährlichen Klimawandels ist ein zentrales Ziel der Stiftung Mercator. Mit der Gründung des Mercator-Instituts wollen wir neue Wege für die Vereinbarkeit von Wirtschaftswachstum und Klimawandel beschreiten und eine Lücke in der internationalen Forschungslandschaft schließen. Mit dieser Gründung geht die Stiftung einen neuen Weg, um den Austausch zwischen Klimawissenschaft und Klimapolitik zu fördern. Dazu wollen wir unsere große Freiheit als private Stiftung nutzen", kommentiert Prof. Dr. Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator, den Ansatz des neuen Instituts.
Neue Formen der Zusammenarbeit nötig
"Angesichts der globalen Herausforderungen an unser derzeitiges Wachstums- und Governancemodell brauchen wir neue Formen der Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft", sagt Prof. Dr. Edenhofer, Vize-Direktor des PIK und designierter Direktor des MCC. "Um eine nachhaltige Nutzung der globalen Gemeinschaftsgüter zu erreichen und damit Wirtschaftswachstum und Wohlstand auf lange Sicht zu erhalten, müssen sich Politik, Gesellschaft und Wissenschaft auf einen kontinuierlichen Dialog über Ziele und Politikmaßnahmen einlassen, der die ständige Zunahme und Veränderung unseres Wissens offen berücksichtigt. "
"Der Weltklimarat IPCC hat gezeigt, welch enorme Bedeutung Berichte zum Stand der Forschung bei komplexen Themen wie dem Klimawandel haben, in denen die wissenschaftliche Befunde gebündelt werden, um Entscheidern ein Orientierungshilfe zu bieten", erklärt Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. "Das MCC wird diesen Ansatz vorantreiben und Berichte zum Forschungsstand sowie zu Einschätzungen von Optionen und Risiken entwickeln. Damit wird es zu einem festen intellektuellen Bezugspunkt einer globalen Nachhaltigkeitstransformation werden."
Am MCC werden vier Forschungsgruppen zu ausgewählten Themenbereichen wie Wirtschaftswachstum, Ressourcen und Internationaler Handel sowie Infrastrukturen und Transport arbeiten. Neben den Forschungsgruppen wird es eine Gruppe für Assessments und wissenschaftliche Politikberatung geben. Sie wird Assessment-Berichte zu ausgewählten Themen initiieren, die in Kooperation mit anderen international renommierten Nachhaltigkeitsinstituten den Stand des Wissens für Gesellschaft und Politik zusammenfassen. Das MCC soll bis zum 1. Quartal 2012 als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Sitz in Berlin gegründet werden. Im Jahresverlauf 2012 werden die Stellen in den Forschungsgruppen und in der Administration besetzt.
Weitere Informationen:
www.mcc-berlin.net
Quelle:
Gesellschaft | Politik, 28.11.2011
Pioniere der Hoffnung
forum 01/2025 ist erschienen
- Bodendegradation
- ESG-Ratings
- Nachhaltige Awards
- Next-Gen Materialien
Kaufen...
Abonnieren...
22
DEZ
2024
DEZ
2024
Ein leuchtendes Zeichen für Demokratie und Gemeinschaft
Tollwood Winterfestival unter dem Motto "Wir braucht Dich!", bis 23. Dezember
80336 München
Tollwood Winterfestival unter dem Motto "Wir braucht Dich!", bis 23. Dezember
80336 München
03
JAN
2025
JAN
2025
48. Naturschutztage am Bodensee
Vorträge, Diskussionen, Exkursionen mit Fokus: Arten-, Klima- und Naturschutz
78315 Radolfzell
Vorträge, Diskussionen, Exkursionen mit Fokus: Arten-, Klima- und Naturschutz
78315 Radolfzell
17
JAN
2025
JAN
2025
Systemische Aufstellungen von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien
Constellations machen Dynamiken sichtbar - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
online
Constellations machen Dynamiken sichtbar - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
online
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht
Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Politik
Ohne Vertrauen ist alles nichtsChristoph Quarch wirft einen besorgten Blick auf den Zustand der politischen Kultur
Jetzt auf forum:
Fotoausstellung Klimagerecht leben
Ohne Vertrauen ist alles nichts
The Custodian Plastic Race 2025
Niedriger Blutdruck: Wie bleibt man aktiv, ohne sich schwindlig zu fühlen?
Hacker vs. Host: Wie man Angreifer überlistet
Auf der Überholspur: Förderpolitik hat E-Busse wettbewerbsfähig gemacht.
TARGOBANK spendet 200.000 Euro für Herzensprojekte von Mitarbeitenden