Ideenschmiede HUB
"Improvisation auf hohem Niveau"
Wo bekommen junge Ideen Raum für Austausch? Das HUB München gibt der Social Business-Bewegung Rückenwind. forum stellt die Akteure vor.
"Welcome". Die schlichte Aufschrift in weißen, handschriftlichen Lettern ziert den Eingang des Münchner Proto-Hubs, das am 18. Februar 2013 im Sendlinger Großmarktviertel seine Türen öffnete. Mit einem sympathischen Lächeln empfängt uns Lena, die 23 Jahre junge "daily host". Auch die Räumlichkeiten des HUBs München in der Gotzinger Straße sind einladend: Hell, weitläufig, unverstellt, beinahe jungfräulich. Ein imposanter, hoher Raum ohne Stilvorgaben, in dem man spürt: Hier gibt es viel Gestaltungsfreiheit. Wo andernorts schicke Kaffeemaschinen und teure Möbel stehen, reduziert man sich im HUB auf das Wesentliche, hier gibt's guten Kaffee aus fairem Handel, Regale und Hocker aus Karton, schlichte, funktionale Stühle und Tische, die der HUB-Gründer Johann Schorr designt und gebaut hat. Motto: "Improvisation auf hohem Niveau".
Das HUB München will vor allem eines: Raum bieten für alle, die unternehmerisch einen Wandel in der Gesellschaft mitgestalten wollen. Dafür stehen den beiden HUB-Gründern Joscha Lautner (26) und Johann Schorr (29) nun 700 qm zur Verfügung, die sie mit unterschiedlichsten Menschen, gemeinwohlorientierter Arbeit, wertvollen Begegnungen und kreativen Ideen füllen wollen. Dabei sieht sich das Unternehmen in Ergänzung zu den reinen Coworking Spaces, wie sie in München immer zahlreicher aus dem Boden sprießen.
"Enabling people to do good", so lautet ihr Leitspruch: Hier will man die Voraussetzungen für gesellschaftliche Innovation und gemeinwohlorientiertes Wirtschaften schaffen. Das HUB versteht sich als Drehkreuz, Gastgeber, Förderer und Impulsgeber für all diejenigen, die der Gesellschaft mit ihrem wirtschaftlichen Tun etwas zurückgeben wollen.
Neuer Geist statt alte Strukturen
Die beiden Jungunternehmer wollen gar der Arbeitswelt einen neuen Geist einhauchen und alte Strukturen aufbrechen. Joscha beschäftigt vor allem die Frage des sozialen Miteinanders. Von Kindesbeinen an würfelt er bewusst unterschiedliche Freunde zusammen und schätzt die kreative Dynamik, die dabei entsteht. "Wichtig ist es, die Leute über Themen in Verbindung zu bringen", fasst er die Philosophie des HUBs zusammen.
Von den öffentlichen Veranstaltungen mit Vorträgen und Workshops bis hin zum Community Event "Sexy Salad", der Mittagspause, bei der zusammen geschnippelt, gegessen und vor allem miteinander geredet wird: Das HUB fördert das kooperative Miteinander und den Austausch durch die Auflösung von Hierarchien, einen wertschätzenden Umgang und wirkliche Begegnung.
"Wenn ich ein ehrliches Gespräch führe und dabei in einen wirklichen Austausch komme, bringt mich das in einen Flow", sagt Lautner und Schorr fügt hinzu: "Mich inspirieren Menschen, die aus einer klaren Überzeugung heraus ihren Weg gehen. Ich bin ein Freund der Vielfalt". Viele solcher Menschen seien in der Gründungsphase des HUBs schon zusammengekommen (siehe Beispielstorys der Munich HUBbers). "Das macht Spaß und treibt an."
Salatschnippeln und putzen statt Investorendruck
Ihren Überzeugungen und Erfahrungen entsprechend, hat die HUBcrew denn auch eine klar definierte Werteskala: Mut, Verantwortung, Offenheit, Respekt und Vielfalt. Diese Tugenden spiegeln sich in vielen bereits getroffenen Entscheidungen - v.a. in dem Entschluss, ein Investoren-Angebot abzulehnen und damit die alleinige finanzielle Verantwortung zu übernehmen. Jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat gibt es einen "Sexy Salad" - eine gesunde und belebende Mittagspause mit frischem Gemüse und offenem Austausch, offen für Gäste. Auch ist sich keiner zu schade, den Putzlappen selber zu schwingen. Jeden Montagmorgen zwischen sieben und acht heißt es "fröhliches Putzen in den Wochenbeginn".
Mit dem respektvollen, hierarchiefreien Miteinander will man einen Ort schaffen, an dem man die Zeit und den Raum und das nötige Wohlwollen findet, um die eigene Idee weiterzuentwickeln. Einen Ort, an dem zwischen Bewegern, die das Thema Gemeinwohl umtreibt, Synergien entstehen können. Denn der Wandel von rein profitgetriebenem Unternehmertum hin zu gemeinwohlorientiertem Wirtschaften braucht Zeit und unsere Gesellschaft braucht Wandel.
Lesen Sie mehr über die neue Generation von "HUBBERN", z.B. aus dem HUB München:
Von Katrin Frische und Katrin Bache
www.frische-biografien.de
Katrin Bache ist Texterin aus München und schreibt am liebsten für "die gute Sache". Themen rund um Nachhaltigkeit und soziales Engagement bringen ihr Textblut in Wallung.
www.textblut.de
"Welcome". Die schlichte Aufschrift in weißen, handschriftlichen Lettern ziert den Eingang des Münchner Proto-Hubs, das am 18. Februar 2013 im Sendlinger Großmarktviertel seine Türen öffnete. Mit einem sympathischen Lächeln empfängt uns Lena, die 23 Jahre junge "daily host". Auch die Räumlichkeiten des HUBs München in der Gotzinger Straße sind einladend: Hell, weitläufig, unverstellt, beinahe jungfräulich. Ein imposanter, hoher Raum ohne Stilvorgaben, in dem man spürt: Hier gibt es viel Gestaltungsfreiheit. Wo andernorts schicke Kaffeemaschinen und teure Möbel stehen, reduziert man sich im HUB auf das Wesentliche, hier gibt's guten Kaffee aus fairem Handel, Regale und Hocker aus Karton, schlichte, funktionale Stühle und Tische, die der HUB-Gründer Johann Schorr designt und gebaut hat. Motto: "Improvisation auf hohem Niveau".
Willkommen im hierarchiefreien Raum. Im HUB München arbeiten Versicherer, Energieanbieter, Integrationshelfer. Ihre Gemeinsamkeit? Alle wollen ökologisch und sozial wirtschaften. |
"Enabling people to do good", so lautet ihr Leitspruch: Hier will man die Voraussetzungen für gesellschaftliche Innovation und gemeinwohlorientiertes Wirtschaften schaffen. Das HUB versteht sich als Drehkreuz, Gastgeber, Förderer und Impulsgeber für all diejenigen, die der Gesellschaft mit ihrem wirtschaftlichen Tun etwas zurückgeben wollen.
Neuer Geist statt alte Strukturen
Die beiden Jungunternehmer wollen gar der Arbeitswelt einen neuen Geist einhauchen und alte Strukturen aufbrechen. Joscha beschäftigt vor allem die Frage des sozialen Miteinanders. Von Kindesbeinen an würfelt er bewusst unterschiedliche Freunde zusammen und schätzt die kreative Dynamik, die dabei entsteht. "Wichtig ist es, die Leute über Themen in Verbindung zu bringen", fasst er die Philosophie des HUBs zusammen.
Von den öffentlichen Veranstaltungen mit Vorträgen und Workshops bis hin zum Community Event "Sexy Salad", der Mittagspause, bei der zusammen geschnippelt, gegessen und vor allem miteinander geredet wird: Das HUB fördert das kooperative Miteinander und den Austausch durch die Auflösung von Hierarchien, einen wertschätzenden Umgang und wirkliche Begegnung.
"Wenn ich ein ehrliches Gespräch führe und dabei in einen wirklichen Austausch komme, bringt mich das in einen Flow", sagt Lautner und Schorr fügt hinzu: "Mich inspirieren Menschen, die aus einer klaren Überzeugung heraus ihren Weg gehen. Ich bin ein Freund der Vielfalt". Viele solcher Menschen seien in der Gründungsphase des HUBs schon zusammengekommen (siehe Beispielstorys der Munich HUBbers). "Das macht Spaß und treibt an."
Salatschnippeln und putzen statt Investorendruck
Ihren Überzeugungen und Erfahrungen entsprechend, hat die HUBcrew denn auch eine klar definierte Werteskala: Mut, Verantwortung, Offenheit, Respekt und Vielfalt. Diese Tugenden spiegeln sich in vielen bereits getroffenen Entscheidungen - v.a. in dem Entschluss, ein Investoren-Angebot abzulehnen und damit die alleinige finanzielle Verantwortung zu übernehmen. Jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat gibt es einen "Sexy Salad" - eine gesunde und belebende Mittagspause mit frischem Gemüse und offenem Austausch, offen für Gäste. Auch ist sich keiner zu schade, den Putzlappen selber zu schwingen. Jeden Montagmorgen zwischen sieben und acht heißt es "fröhliches Putzen in den Wochenbeginn".
Mit dem respektvollen, hierarchiefreien Miteinander will man einen Ort schaffen, an dem man die Zeit und den Raum und das nötige Wohlwollen findet, um die eigene Idee weiterzuentwickeln. Einen Ort, an dem zwischen Bewegern, die das Thema Gemeinwohl umtreibt, Synergien entstehen können. Denn der Wandel von rein profitgetriebenem Unternehmertum hin zu gemeinwohlorientiertem Wirtschaften braucht Zeit und unsere Gesellschaft braucht Wandel.
Lesen Sie mehr über die neue Generation von "HUBBERN", z.B. aus dem HUB München:
- Mit Energie die Welt bewegen - Der Ökoenergieversorger Polarstern
- Ver.de - Versichert nachhaltig!
- "Duldet keinen Stillstand!" - Interview mit Norbert Kunz
- Próxima salida: München - Migrationshilfe auf Spanisch
Social Hubs "Hubs" (engl. "Knotenpunkte") sind Orte des gemeinsamen Arbeitens und Innovierens. In Deutschland gibt es so genannte Coworking-Space-Anbieter, wie die Beta-Häuser, das Modulor etc. Auf soziale Organisationen spezialisiert haben sich
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Von Katrin Frische und Katrin Bache
Im Profil
Katrin Frische sitzt mit ihrer Agentur für Storytelling glücklich im Münchner HUB und schreibt als Storyconsultant Geschichten für eine authentische und vertrauensbildende Unternehmenskommunikation.www.frische-biografien.de
Katrin Bache ist Texterin aus München und schreibt am liebsten für "die gute Sache". Themen rund um Nachhaltigkeit und soziales Engagement bringen ihr Textblut in Wallung.
www.textblut.de
Quelle:
Gesellschaft | Social Business, 14.10.2013
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 04/2013 - Hallo Klimawandel erschienen.
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