Neuer Einkaufsratgeber für giftfreie Mode
Greenpeace prüft Ökotextil-Label
Mode ohne Gift - welche Ökotextil-Label das wirklich garantieren, zeigt der neue Textilratgeber von Greenpeace.
In der Broschüre im Taschenformat prüfen die Umweltschützer, welche Gütesiegel
dem Verbraucher wirklich schadstofffreie Kleidung bieten - und welche nur Feigenblättchen sind. "Einige Labels haben sich verbessert, aber noch immer garantiert kein Label eine wirklich saubere Textilproduktion", sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace. Der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN Best) und das Global Organic Textile Standard (GOTS) schneiden am besten ab. Aber auch diese Label sind nicht einwandfrei.
Im Rahmen der Detox-Kampagne kämpft Greenpeace gegen umwelt- und gesundheitsschädliche Chemikalien in Kleidung und Textilherstellung.
Der Textilratgeber füllt die Gift-Lücke beim Kleiderkauf: Denn das Etikett eines Kleidungsstücks listet nur Faser, Waschanleitung und Produktionsort auf. Wie viel umwelt- und gesundheitsschädliche Chemie sich in Aufdrucken, Farben oder Zusatzausrüstungen wie "bügelfrei" oder "antimikrobiell" verbergen, steht dort nicht.
Organisationen wie der IVN und GOTS dagegen kontrollieren die gesamte Herstellungskette der Modefirmen - vom Anbau der Biobaumwolle bis zum weitgehend rückstandsfreien Produkt. Risiko-Chemikalien sind verboten. Das Label Bluesign hat auf die Detox-Kampagne von Greenpeace reagiert und einige Grenzwerte für schädliche Chemikalien verschärft. Gleichzeitig zertifiziert Bluesign aber noch Textilien, die mit polyfluorierten Chemikalien ausgerüstet werden. Auch die Bewertungskriterien sind nach wie vor unklar. Das Abzeichen Cradle to Cradle hat in Sachen Transparenz nachgelegt, aber auch hier liegen die Bewertungskriterien im Dunkeln. Der weit verbreitete Öko-Tex-Standard 100 ("Textiles Vertrauen") hat sich kaum verbessert. Die anspruchsvollere Ergänzung Öko-Tex 100 plus läuft aus, ein für Verbraucher nicht erkennbares Produzenten-Zertifikat ist der Nachfolger.
Durchschnittlich 70 Kleidungsstücke kauft ein Deutscher im Jahr
Die Verbraucher erhalten in der Broschüre zudem Tipps, wo ökologische Kleidung zu kaufen ist und wie sie ihren Kleiderkonsum reduzieren können. Die Masse an weltweit hergestellter Kleidung verursacht ein massives Umweltproblem: Im Durchschnitt kauft jeder Deutsche 70 Kleidungsstücke pro Jahr. Die Produktion dieser Textilien vergiftet Gewässer und Trinkwasser in Ländern wie China, Pakistan und Mexiko. Mit der Detox-Kampagne hat Greenpeace viele Textilhersteller von Mango über H&M bis Adidas überzeugt, sich bis zum Jahr 2020 auf eine Produktion ohne Risiko-Chemikalien zu verpflichten. Doch an der Umsetzung hapert es oft noch. "Während Firmen wie Mango oder H&M schon die ersten Chemikalien verbannt haben, hinken vor allem die Sportartikelhersteller Adidas, Nike und LiNing hinterher. Wir erwarten, dass sie ihren Versprechungen schon jetzt erste konkrete Taten folgen lassen", sagt Santen.
Der Ratgeber kann kostenlos unter Tel. 040-30618 120 oder online bestellt werden. Zum pdf-download Das Factsheet zum Textilratgeber:
In der Broschüre im Taschenformat prüfen die Umweltschützer, welche Gütesiegel
dem Verbraucher wirklich schadstofffreie Kleidung bieten - und welche nur Feigenblättchen sind. "Einige Labels haben sich verbessert, aber noch immer garantiert kein Label eine wirklich saubere Textilproduktion", sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace. Der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN Best) und das Global Organic Textile Standard (GOTS) schneiden am besten ab. Aber auch diese Label sind nicht einwandfrei.
Im Rahmen der Detox-Kampagne kämpft Greenpeace gegen umwelt- und gesundheitsschädliche Chemikalien in Kleidung und Textilherstellung.
Rund 70 Kleidungsstücke kauft ein Deutscher im Jahr. Greenpeace zeigt: Es geht auch weniger. Foto: © Greenpeace |
Der Textilratgeber füllt die Gift-Lücke beim Kleiderkauf: Denn das Etikett eines Kleidungsstücks listet nur Faser, Waschanleitung und Produktionsort auf. Wie viel umwelt- und gesundheitsschädliche Chemie sich in Aufdrucken, Farben oder Zusatzausrüstungen wie "bügelfrei" oder "antimikrobiell" verbergen, steht dort nicht.
Organisationen wie der IVN und GOTS dagegen kontrollieren die gesamte Herstellungskette der Modefirmen - vom Anbau der Biobaumwolle bis zum weitgehend rückstandsfreien Produkt. Risiko-Chemikalien sind verboten. Das Label Bluesign hat auf die Detox-Kampagne von Greenpeace reagiert und einige Grenzwerte für schädliche Chemikalien verschärft. Gleichzeitig zertifiziert Bluesign aber noch Textilien, die mit polyfluorierten Chemikalien ausgerüstet werden. Auch die Bewertungskriterien sind nach wie vor unklar. Das Abzeichen Cradle to Cradle hat in Sachen Transparenz nachgelegt, aber auch hier liegen die Bewertungskriterien im Dunkeln. Der weit verbreitete Öko-Tex-Standard 100 ("Textiles Vertrauen") hat sich kaum verbessert. Die anspruchsvollere Ergänzung Öko-Tex 100 plus läuft aus, ein für Verbraucher nicht erkennbares Produzenten-Zertifikat ist der Nachfolger.
Durchschnittlich 70 Kleidungsstücke kauft ein Deutscher im Jahr
Die Verbraucher erhalten in der Broschüre zudem Tipps, wo ökologische Kleidung zu kaufen ist und wie sie ihren Kleiderkonsum reduzieren können. Die Masse an weltweit hergestellter Kleidung verursacht ein massives Umweltproblem: Im Durchschnitt kauft jeder Deutsche 70 Kleidungsstücke pro Jahr. Die Produktion dieser Textilien vergiftet Gewässer und Trinkwasser in Ländern wie China, Pakistan und Mexiko. Mit der Detox-Kampagne hat Greenpeace viele Textilhersteller von Mango über H&M bis Adidas überzeugt, sich bis zum Jahr 2020 auf eine Produktion ohne Risiko-Chemikalien zu verpflichten. Doch an der Umsetzung hapert es oft noch. "Während Firmen wie Mango oder H&M schon die ersten Chemikalien verbannt haben, hinken vor allem die Sportartikelhersteller Adidas, Nike und LiNing hinterher. Wir erwarten, dass sie ihren Versprechungen schon jetzt erste konkrete Taten folgen lassen", sagt Santen.
Der Ratgeber kann kostenlos unter Tel. 040-30618 120 oder online bestellt werden. Zum pdf-download Das Factsheet zum Textilratgeber:
Quelle:
Lifestyle | Mode & Kosmetik, 21.11.2013
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