1984 - 2014 - 2044
Umweltschutz schafft Wohlstand
30 Jahre engagierte Arbeit für das betriebliche Umweltmanagement und für den Umweltschutz in der Gesellschaft - darauf kann B.A.U.M. zu Recht sehr stolz sein.
Wenn der Schutz von Natur und Umwelt gleichzeitig zu Wohlstand führt, dann sind die Voraussetzungen für eine lebenswerte Zukunft gegeben. |
Heute ist Umweltschutz als strategisches Unternehmensziel in vielen Unternehmen in Deutschland und auch international verankert. Das war 1984, als der Verband sich gründete, keinesfalls selbstverständlich. Vielmehr war das vorangegangene, erste Jahrzehnt der Umweltpolitik in Deutschland vielfach davon geprägt, dass Unternehmen im Umweltschutz vorrangig eine zusätzliche Kostenbelastung und eine eher unerwünschte Einmischung des "Staates" gesehen haben. Auflagen wurden - mit Ausnahme von schwarzen Schafen - natürlich eingehalten. Aber die Sichtweise, Umweltschutz aus eigenem Antrieb zu gestalten und im Betrieb voranzubringen, das war doch noch eher die Ausnahme. Seither hat sich viel getan, und die Erkenntnis hat sich durchgesetzt: Ein gutes Umweltmanagement bringt eben nicht nur weniger Belastungen für Umwelt und Gesellschaft, sondern zahlt sich auch unternehmerisch aus! Nicht nur durch - mindestens mittelfristig - zu erzielende Kosteneinsparungen, durch höhere Motivation der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, durch mehr Vertrauen bei den Kunden, sondern auch durch eine positivere Verankerung in der Gesellschaft.
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Umweltqualität in Deutschland enorm verbessert - zunächst im Westen, nach der deutschen Vereinigung dann auch im Zeitraffer im Osten der Republik. Die Belastung mit klassischen Luftschadstoffen, Schwefeldioxid ist dabei ein herausragendes Beispiel, ist um mehr als 95 Prozent reduziert worden. Die Wasserqualität in unseren großen Flüssen hat sich ebenfalls positiv entwickelt: Die einstige Fischfauna ist weitgehend zurückgekehrt und an den meisten Flussabschnitten ist das Baden von der Wasserqualität her wieder möglich. Wer hätte das alles Anfang der 1980er-Jahre gedacht? Und all dies wurde erreicht, ohne dass unser Wohlstand gesunken wäre - ganz im Gegenteil! Die alte Parole, Umweltschutz schade dem Wirtschaftsstandort und der Wettbewerbsfähigkeit, hat sich als falsch erwiesen. Der Umweltschutz hat nicht nur unsere Lebensqualität verbessert, sondern ist auch zur Jobmaschine geworden, übrigens eine, die uns geholfen hat, die letzte Finanz- und Wirtschaftskrise besser zu überstehen. Auch betrieblich ist der Umweltschutz heute eindeutig zu einem der Innovationsmotoren in Unternehmen geworden.
Es gibt noch viel zu tun
Es ist gut, dass das Jubiläumsbuch den Blick sowohl zum Gründungsjahr 1984 zurück als auch nach vorn zum Jahr 2044 wirft. Und bis dahin werden wir noch etliche und keineswegs kleine Aufgaben zu erledigen haben. Allem voran müssen wir bis dahin unsere Klimaschutzaufgaben weitgehend gemeistert haben: Bis Mitte des Jahrhunderts sollen auch die Treibhausgase in Deutschland um 95 Prozent im Vergleich zu 1990 gesunken sein. Die eingeleitete Energiewende mit einem schrittweisen Umstieg auf erneuerbare Energien weist den richtigen Weg. Aber die aktuellen Studien des Umweltbundesamtes haben gezeigt, dass wir auf diesem Weg noch große Herausforderungen zu stemmen haben. Die Bereitstellung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien ist dabei nicht das größte der Probleme. Von ganz herausragender Bedeutung wird für die Erreichung unserer Ziele vielmehr eine Revolution bei der Energieeffizienz, in der Produktion und bei den Produkten selbst sein. Hier sind unternehmerische, technische und gesellschaftliche Innovationen besonders gefordert.
Intelligenter Ressourceneinsatz
Der schonende, sparsame Umgang mit Ressourcen ist neben dem Klimaschutz eine weitere globale Herausforderung für Volkswirtschaften und Unternehmen. Für viele - auch strategische - Rohstoffe bestehen bereits heute Knappheiten. Dabei geht es aber nicht nur um die rein physische Verfügbarkeit, sondern viel mehr noch um die mit der Rohstoffgewinnung verbundenen Umweltbelastungen. Dies alles führt dazu, dass wir unsere Ressourceneffizienz erhöhen und unseren Wohlstand mit absolut weniger Rohstoffverbrauch organisieren müssen. Viele Maßnahmen zur Ressourceneinsparung in Unternehmen rechnen sich. 20 Prozent Kosteneinsparung durch höhere Materialeffizienz auf der Basis von Best Practice-Techniken sind im Schnitt in deutschen Unternehmen zu holen. Und volkswirtschaftlich können bis zum Jahr 2030 dadurch 700.000 zusätzliche Jobs geschaffen werden.
Unternehmen als Umweltschützer
Natürlich müssen wir auch die klassischen Bereiche des Umweltschutzes im Blick halten: Die Luftreinhaltung mit einer Reduktion der Stickstoffemissionen und der Feinstaubbelastung gehört beispielsweise dazu. Auch dürfen wir in der Störfallvorsorge nicht nachlassen, weil nur konsequent sicheres Handeln in den Betrieben Unfälle verhindern kann.
Schließlich wünsche ich mir von B.A.U.M. ein weiterhin gesellschaftspolitisches Verständnis des eigenen Handelns. Umweltschutz wird in den Betrieben realisiert. Unternehmerinnen und Unternehmer sind darüber hinaus wichtige Akteure in unserer Gesellschaft. Diese Rolle im Sinne des Umweltschutzes auszufüllen, ist mindestens so wichtig wie der vorbildliche betriebliche Umweltschutz!
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Umweltqualität in Deutschland enorm verbessert - zunächst im Westen, nach der deutschen Vereinigung dann auch im Zeitraffer im Osten der Republik. Die Belastung mit klassischen Luftschadstoffen, Schwefeldioxid ist dabei ein herausragendes Beispiel, ist um mehr als 95 Prozent reduziert worden. Die Wasserqualität in unseren großen Flüssen hat sich ebenfalls positiv entwickelt: Die einstige Fischfauna ist weitgehend zurückgekehrt und an den meisten Flussabschnitten ist das Baden von der Wasserqualität her wieder möglich. Wer hätte das alles Anfang der 1980er-Jahre gedacht? Und all dies wurde erreicht, ohne dass unser Wohlstand gesunken wäre - ganz im Gegenteil! Die alte Parole, Umweltschutz schade dem Wirtschaftsstandort und der Wettbewerbsfähigkeit, hat sich als falsch erwiesen. Der Umweltschutz hat nicht nur unsere Lebensqualität verbessert, sondern ist auch zur Jobmaschine geworden, übrigens eine, die uns geholfen hat, die letzte Finanz- und Wirtschaftskrise besser zu überstehen. Auch betrieblich ist der Umweltschutz heute eindeutig zu einem der Innovationsmotoren in Unternehmen geworden.
Es gibt noch viel zu tun
Es ist gut, dass das Jubiläumsbuch den Blick sowohl zum Gründungsjahr 1984 zurück als auch nach vorn zum Jahr 2044 wirft. Und bis dahin werden wir noch etliche und keineswegs kleine Aufgaben zu erledigen haben. Allem voran müssen wir bis dahin unsere Klimaschutzaufgaben weitgehend gemeistert haben: Bis Mitte des Jahrhunderts sollen auch die Treibhausgase in Deutschland um 95 Prozent im Vergleich zu 1990 gesunken sein. Die eingeleitete Energiewende mit einem schrittweisen Umstieg auf erneuerbare Energien weist den richtigen Weg. Aber die aktuellen Studien des Umweltbundesamtes haben gezeigt, dass wir auf diesem Weg noch große Herausforderungen zu stemmen haben. Die Bereitstellung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien ist dabei nicht das größte der Probleme. Von ganz herausragender Bedeutung wird für die Erreichung unserer Ziele vielmehr eine Revolution bei der Energieeffizienz, in der Produktion und bei den Produkten selbst sein. Hier sind unternehmerische, technische und gesellschaftliche Innovationen besonders gefordert.
Intelligenter Ressourceneinsatz
Der schonende, sparsame Umgang mit Ressourcen ist neben dem Klimaschutz eine weitere globale Herausforderung für Volkswirtschaften und Unternehmen. Für viele - auch strategische - Rohstoffe bestehen bereits heute Knappheiten. Dabei geht es aber nicht nur um die rein physische Verfügbarkeit, sondern viel mehr noch um die mit der Rohstoffgewinnung verbundenen Umweltbelastungen. Dies alles führt dazu, dass wir unsere Ressourceneffizienz erhöhen und unseren Wohlstand mit absolut weniger Rohstoffverbrauch organisieren müssen. Viele Maßnahmen zur Ressourceneinsparung in Unternehmen rechnen sich. 20 Prozent Kosteneinsparung durch höhere Materialeffizienz auf der Basis von Best Practice-Techniken sind im Schnitt in deutschen Unternehmen zu holen. Und volkswirtschaftlich können bis zum Jahr 2030 dadurch 700.000 zusätzliche Jobs geschaffen werden.
Unternehmen als Umweltschützer
Natürlich müssen wir auch die klassischen Bereiche des Umweltschutzes im Blick halten: Die Luftreinhaltung mit einer Reduktion der Stickstoffemissionen und der Feinstaubbelastung gehört beispielsweise dazu. Auch dürfen wir in der Störfallvorsorge nicht nachlassen, weil nur konsequent sicheres Handeln in den Betrieben Unfälle verhindern kann.
Schließlich wünsche ich mir von B.A.U.M. ein weiterhin gesellschaftspolitisches Verständnis des eigenen Handelns. Umweltschutz wird in den Betrieben realisiert. Unternehmerinnen und Unternehmer sind darüber hinaus wichtige Akteure in unserer Gesellschaft. Diese Rolle im Sinne des Umweltschutzes auszufüllen, ist mindestens so wichtig wie der vorbildliche betriebliche Umweltschutz!
Von Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes
Quelle:
Gesellschaft | Politik, 22.01.2014
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