SAVE LAND - UNITED FOR LAND

Löwenzahn-Kautschuk

Revolution in der Reifenherstellung

Die Herstellung von hochwertiger Fahrzeugbereifung ist bisher in entscheidendem Maße mit dem Einsatz von teuren Importrohstoffen verbunden. Alle führenden Reifenhersteller verwenden dafür den aus subtropischen Ländern gewonnenen Naturkautschuk des Gummibaums, der naturbedingt sehr aufwendig herangezogen werden muss. Das Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und angewandte Ökologie entwickelt nun in Kooperation mit dem Reifenhersteller Continental eine zukunftsweisende Technologie, die künftig eine Verwendung von regenerativem Löwenzahn-Kautschuk sicherstellen soll. 
 
Kautschuk aus Löwenzahn bietet die Grundlage aus der das Fraunhofer-Institut eine neue Technologie zur hochwertigen Reifenherstellung. Foto by pixabay.com Kautschuk aus Löwenzahn bietet die Grundlage aus der das Fraunhofer-Institut eine neue Technologie zur hochwertigen Reifenherstellung. Foto by pixabay.com
Dieses neue Fertigungsverfahren ermöglicht bei gleichen oder sogar besseren Materialeigenschaften drei wesentliche Vorteile:
  • Die biologische Vegetationsperiode bis zur ersten Ernte reduziert sich von bislang drei Jahren auf maximal zwölf Monate.
  • Die auf heimischen Feldern aufwachsenden Korbblütler haben eine hohe Resistenz gegen Schädlingsbefall.
  • Nachhaltige Anbaumethoden schonen die natürlichen Ressourcen, da eine großflächige Züchtung unter mitteleuropäischen Klimaverhältnissen möglich ist.
Die Biologen und Materialforscher der kooperierenden Unternehmen sind mit ihren zukunftsweisenden Forschungsreihen inzwischen weit über Labortests fortgeschritten. So kann schon in den nächsten Jahren mit praxisbezogenen Erprobungen von Fahrzeugreifen auf der Basis von Löwenzahn-Kautschuk im öffentlichen Straßenverkehr begonnen werden.

Ausgangspunkt der Wissenschaftler war eine umfangreiche Forschungsarbeit, um die heimische Nutzpflanze, die bislang in unseren klimatisch gemäßigten Breiten als Wildkraut in Erscheinung trat, zu optimieren. Im Fokus standen dabei ein hoher Kautschukgehalt in optimaler Qualität, der einfache Anbau unter landwirtschaftlichen Bedingungen sowie die Züchtung möglichst robuster Pflanzen, die sich weitgehend wetterunabhängig bis zur Ernte entwickeln. Gleichzeitig mussten die vorhandenen technischen Fertigungsprozesse und Maschinen für die Reifenproduktion dahin gehend optimiert werden, dass sich auch größere Mengen des neuen Naturprodukts effizient verarbeiten lassen. Mit dem Bau einer modernen Pilotanlage für die Produktion von Naturkautschuk der neuen Generation wurde inzwischen am Münsteraner Standort des Fraunhofer-Instituts begonnen.

Neben der Schonung natürlicher Ressourcen aus den traditionellen Rohstoffquellen in fernen subtropischen Regionen und einer spürbaren Entlastung der damit verbundenen logistischen Kosten bietet die neue und ökologisch nachhaltige Technologie auch der hiesigen Landwirtschaft entscheidende Marktvorteile. So lassen sich Ackerflächen, die zweckentfremdet bewirtschaftet sind oder lange Zeit brachlagen, ohne erheblichen Aufwand für den wirtschaftlichen Anbau von Löwenzahn nutzen. Gleichzeitig gelingt der deutschen Automobilbranche und ihrer Zulieferindustrie ein bedeutender technologischer Vorsprung bei der Umsetzung einer nachhaltigen CO2-Bilanz, der darüber hinaus einen wichtigen Schritt zur langfristig angelegten Unabhängigkeit von Rohstoffimporten darstellt.

Auch wenn Löwenzahn-Reifen für die meisten noch stark nach Zukunftsmusik klingt, scheint sich diese Vision bald in einem Produkt wiederzufinden. Nachhaltigkeit scheint viel weniger ein Trend als ein unumgängliches Handeln zu sein. Die Kosten für Umweltbelastungen steigen ebenso wie die Preise für Rohstoffe, daher ist ein erfolgreiches Unternehmen gezwungen nachhaltig zu planen und zu handeln. Auch heute bemühen sich Hersteller moderne und möglichst effiziente Reifen herzustellen. Verbraucher können ihre Suche bei Anbietern wie Tirendo nach Kraftstoffeffizienz sortieren und so naturschonende Reifen für PKWs und auch Reifen für Motorräder finden.


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Technik | Mobilität & Transport, 18.02.2014

     
        
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