Filme für den Wandel
Wir retten die Welt. Nichts weniger nimmt sich eine neue Generation von Filmemachern vor.
Wir retten die Welt. Nichts weniger nimmt sich eine neue Generation von Filmemachern vor. Mit Crowdfunding, begleitenden Kampagnen und Grassroot-Beteiligung nutzt sie das Medium Film als wirkungsvolles Werkzeug für den Wandel.
Filme sind mächtige Propagandainstrumente. Das wissen wir spätestens seit Leni Riefenstahls Werken, deren ästhetischen und idealisierenden Bildern Hitler einen guten Teil seiner Macht verdankte. Dass man Kriege medial inszenieren und damit die Öffentlichkeit beeinflussen kann, zeigte auch der erste Golfkrieg. Er liegt vielen westlichen Journalisten bis heute schwer im Magen, da sie und ihre Berichterstattung zu Propagandazwecken missbraucht wurden. So wie Filme wirkungsvoll Feindbilder schaffen können, lassen Sie sich auch als Friedens- und Bewusstseinsbringer einsetzen. Al Gores „An Inconvenient Truth" verdeutlichte vielen Menschen erstmalig die Realität des Klimawandels und öffnete Ihnen die Augen. Filme, die uns die Katastrophe vor Augen führen, wie „The Age of Stupid" von Franny Armstrong, sind wichtig, doch wir brauchen auch Filme, die Mut machen und Lösungen zeigen. Sie können eine Quelle der Inspiration sein und zum Handeln anregen. Mit „HOME" und „Planet Ocean" zeigt zum Beispiel Yann Arthus-Bertrand die Schönheit und Zerbrechlichkeit unseres Planeten und was wir für seine Erhaltung tun können. Der geniale Fotograf und Filmemacher wurde bei der Realisation seiner Meisterwerke von der Kering Group und dem Uhrenhersteller Omega unterstützt.
Eine Revolution für und von den Menschen
Filme sind ein Werkzeug für Kampagnen und können von Unternehmen, NGOs, Aktivisten und Multiplikatoren genutzt und verbreitet werden. Lokale Filmpremieren, Schülerscreenings und die Streuung von Trailern in Social Media-Kanälen tragen ihren Teil dazu bei, Bewusstsein zu schaffen. Ein gutes Beispiel dafür, was mit einem Film und einer begleitenden Kampagne möglich ist, zeigt „Die 4. Revolution – Energieautonomie" von Carl A. Fechner. Er motivierte bereits vor Fukushima zur Energiewende und zur vollständigen Umstellung auf erneuerbare Energien. Die Filmfinanzierung erfolgte durch Crowdfunding über Unternehmen, NGOs und Privatpersonen. Dank dezentral organisierten Premieren und Filmvorführungen durch Multiplikatoren und Partner erreichte dieser Dokumentarfilm über ein eher trockenes Thema wie die Energiewende besondere Erfolge: Er wurde in 28 Sprachen übersetzt und erreichte knapp 7 Millionen Menschen. Trotz zunehmender Erfolge brauchen Filmemacher ambitionierter Werke einen langen Atem und viel Kampfgeist. Je mehr Unterstützung sie in der Finanzierung und Verbreitung erhalten, desto weitreichender können ihre bildgewaltigen Werke über die wichtigen Themen dieser Zeit in die Öffentlichkeit getragen werden. Das bringt den Wandel auf großer Ebene voran. forum unterstützt die Visionäre und bewirbt ihre Projekte. Wir präsentieren Ihnen ab dieser Ausgabe neue Filme, die Sie auf keinen Fall verpassen sollten!
Von Maja Tittlbach
MAJA TITTLBACH
ist Kommunikations- und Netzwerkexpertin. Nach einem Film- und Medienstudium engagierte sie sich in Medienprojekten zur „Veränderung der Welt". Seit zwei Jahren organisiert sie für forum Nachhaltig Wirtschaften Event- und Filmpartnerschaften.
Everyday Rebellion – eine Hommage an die Kraft und Macht, die zivilem Ungehorsam und gewaltfreiem Widerstand innewohnt. Ein Film, der mitreißt und begeistert. Er inspiriert durch die Botschaft: Jeder einzelne zählt. Jeder kann etwas tun (und sollte das auch), gewaltfrei, mit Humor, Augenzwinkern und Kreativität. So können viele „Kleine" ein Regime stürzen und die Welt verändern. Das haben Occupy Wall Street, die spanischen Indignados und der Arabische Frühling gemeinsam. Das verbindet die Demokratiebewegung im Iran mit dem Kampf in Syrien. Das sind die Berührungspunkte zwischen den Femen-Aktivistinnen aus der Ukraine und den oppositionellen Protesten in Ägypten. Die Gründe für Protest sind in jedem Land unterschiedlich, aber die kreativen, gewaltfreien Taktiken sind ähnlich und inspirieren sich gegenseitig auf überraschende Weise. Der Film „Everyday Rebellion" ist Teil eines preisgekrönten Crossmedia-Projekts, das sich mit den neuen Formen des Protestes befasst. „Everyday Rebellion" will Stimme all jener sein, die gewaltlos ein System ändern wollen.
„Who cares – Du machst den Unterschied" heißt der neue, inspirierende Film über Sozialunternehmer weltweit – ihre Motivation, ihre Visionen, ihre Methoden und ihre Erfolge. Für Sozialunternehmer steht nicht der Gewinn, sondern die soziale Mission im Vordergrund. Der Film präsentiert die sich schnell entwickelnde und wachsende Bewegung des Social Entrepreneurship, die sich aus brillanten Menschen mit innovativen Ideen und Visionen zusammensetzt. Soziale Unternehmer werden mit ihren individuellen Geschichten und Projekten in verschiedenen Ländern der Welt präsentiert. Begleitend ist eine „I CARE!"-Kampagne geplant, bei der Veranstaltungen gemeinschaftlich mit lokalen Bürgerinitiativen, Aktivisten und örtlichen Sozialunternehmern stattfinden. Die Zuschauer sollen sich umfassend mit den Themen auseinandersetzen können und konkrete Möglichkeiten zum persönlichen Engagement bekommen – durch Diskussionen, Filmgespräche, Infostände im Kino, „Wer-was-tun-will"-Broschüren und Internet-Posts.
„Der Bauer und sein Prinz" handelt auch von einem „Unternehmer", der umdenkt. Gemeint ist hier der Unternehmer Prinz Charles, denn der Film entführt uns mit poetischen Bildern nach Südengland auf die ökologische Duchy Home Farm des Prinzen. Im Mittelpunkt des Films stehen der Farmmanager David Wilson und Prinz Charles. Die leichte Ironie im Filmtitel weist darauf hin, dass das Portrait von David Wilson im Vordergrund steht.
Er gehört seit über 30 Jahren zu den interessantesten und verdienstvollsten Öko-Pionieren. Mit seinem enormen praktischen Wissen und bäuerlichen Fähigkeiten, seinem Charisma und dem wunderbaren Sinn für britischen Humor hat er im Laufe der Jahrzehnte unzählige Bauern zum Umstellen auf den biologischen Landbau motiviert. Diese einmalige Leistung kommt im Film zum Ausdruck. „Der Bauer und sein Prinz" hinterlässt das gute Gefühl, wie schön es ist, sich auf den Weg zu machen. Er wurde mit dem Horst-Stern-Preis als bester Naturfilm ausgezeichnet und kommt im November in die deutschen Kinos. Regisseur und Produzent Bertram Verhaag ist ein Silberrücken des Veränderungsfilmes. Er realisierte in den letzten 30 Jahren über 120 Filme ausschließlich zu politischen, umweltpolitischen und sozialen Themen.
Mehr Infos zu aktuellen Filmen und Film-Festivals, die wir als Medienpartner unterstützen, finden Sie auf unserer Homepage www.forum-csr.net
Gesellschaft | Bildung, 01.10.2014
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 04/2014 - Green Tech als Retter der Erde erschienen.
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