Kleines Gerät, große Wirkung: Datenschutz im Mobilfunk

Zum Europäischen Tag des Datenschutzes am 28. Januar gibt das Informationszentrum Mobilfunk (IZMF) Tipps zur sicheren Nutzung von Mobilgeräten

Mehr als die Hälfte der Deutschen (54 Prozent) surft mittlerweile mobil im Internet. Das geht aus einer Ende 2014 veröffentlichten Studie der Initiative D21 hervor. Auch im Arbeitsleben nehmen die Komplexität der IT-Systeme und die Nutzung mobiler Geräte zu. Angaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zufolge stehen Bürger und Unternehmen diesen neuen technologischen Herausforderungen jedoch zum Teil zu sorglos gegenüber. In seinem aktuellen „Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland" kommt das BSI zu dem Schluss, dass angemessene Sicherheitsmaßnahmen von vielen Anwendern bisher nicht konsequent umgesetzt würden. Zum Europäischen Tag des Datenschutzes am 28. Januar erklärt das Informationszentrum Mobilfunk, wie Nutzer ihre persönlichen Daten schützen können.

Das Gerät durch PIN, Tastatur- und Bildschirmsperre sichern
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Die Sicherung persönlicher Daten auf dem Handy oder Tablet beginnt mit der Verwendung einer Persönlichen Identifikationsnummer, kurz PIN. Dieser Mechanismus schützt automatisch vor unbefugtem Zugriff, wenn die Geräte für einige Minuten nicht gebraucht wurden. Für einen möglichst hohen Schutz sollte eine komplexe Zeichenfolge als PIN verwendet werden. Je schwieriger die Abfolge, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie von Unbefugten entschlüsselt werden kann. Zusätzlich sollte jedes Telefon mit einer Tastatur- und Bildschirmsperre abgesichert werden.


Nur verschlüsselte WLAN-Netzwerke nutzen
Öffentliche WLAN-Netze sind vor allem auf Reisen beliebt. Man findet sie unter anderem in Flughäfen, Hotels oder in Cafés und Restaurants. Diese öffentlichen Netzwerke sollten jedoch nie ohne VPN-Dienste (Virtual Private Network) genutzt werden. Dabei wählt sich das Smartphone mit Verschlüsselungsmechanismen in das WLAN ein, wodurch die Internetverbindung geschützt ist. Während in einem offenen WLAN theoretisch jeder persönliche Nachrichten mitlesen kann, garantiert die VPN-Verschlüsselung, dass Nachrichten für Dritte nicht einsehbar sind – ähnlich einer Firewall am heimischen PC. Sobald sie nicht mehr benötigt werden, sollten drahtlose Schnittstellen wie WLAN, Bluetooth und GPS manuell deaktiviert werden. Dadurch wird sichergestellt, dass keine Bewegungsprofile von Nutzern erstellt oder Positionsdaten weitergegeben werden.

Daten auf verschiedenen Geräten sichern und synchronisieren
Geht ein Smartphone oder Tablet verloren, sind gleichzeitig alle wichtigen Daten dahin – von Kontaktdaten über Nachrichten, Fotos und Videos bis zu Programmen. Zur Sicherung der persönlichen Daten auf dem Gerät sollten regelmäßig Kopien der SIM-Kartendaten und des Telefonspeichers gemacht werden. Spezielle Synchronisationsprogramme gleichen die Daten zwischen PC und Handy oder Tablet automatisch ab und speichern E-Mails, Fotos und Videos auf verschiedenen Geräten. Eine weitere Möglichkeit sind Backup-Programme, bei denen die Sicherungsdateien lokal auf dem Handy gespeichert werden. Wurde ein Gerät gestohlen, ist das Sperren der SIM-Karte unerlässlich: Ein Anruf beim Mobilfunkanbieter oder unter der Sperr-Notrufnummer 116 116 genügt.

Cloud-Lösungen als externe Speicher nutzen
Für die Sicherung von Dateien wie Nachrichten, Fotos und Videos können auch Cloud-Dienste genutzt werden. Die Daten werden dabei automatisch in einem entfernten Rechenzentrum gespeichert. Von Daten, die sich in der Cloud befinden, ist somit immer eine Sicherungskopie vorhanden. Unzureichend gesicherte Server im Ausland stellen jedoch eine Gefahr für Nutzer dar, weil die Datenschutzrichtlinien in anderen Ländern oft weniger strikt sind als in Deutschland. Daher sollten nur Cloud-Dienste genutzt werden, die nach einer Sicherheitsnorm zertifiziert sind.

Rechte von Apps überprüfen und bei Bedenken deaktivieren
Ob Spiele, Gesundheitsanwendungen oder Bildbearbeitungsprogramme: Zu fast jedem Thema gibt es Apps für Smartphones und Tablets und ständig kommen neue Anwendungen hinzu. Bevor man eine App installiert, ist es ratsam, sich darüber zu informieren, ob sie aus einer vertrauenswürdigen Quelle stammt und welche Rechte für die Nutzung erforderlich sind. Es sollten nur Programme aus den offiziellen App-Stores der Handy-Betriebssysteme – zum Beispiel aus dem Apple App Store, dem Google Play Store oder dem Microsoft Windows Phone Store – verwendet werden. Die vollständige Liste aller App-Berechtigungen kann im Handymenü unter „Einstellungen" eingesehen werden. Sobald unklar ist, wieso eine App auf bestimmte Daten und Funktionen zugreifen möchte, sollte das Programm am besten nicht heruntergeladen bzw. wieder deinstalliert werden.

Daten vor der Entsorgung sicher löschen
Wer sein altes Mobiltelefon entsorgt, sollte vorher die SIM-Karte und weitere Speicherkarten entfernen und alle Daten auf externe Speichermedien übertragen, damit sie nicht verloren gehen. Anschließend sollten alle Daten vom Gerät gelöscht werden, indem das Handy auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt wird. Verbraucher können sich außerdem bei der Abgabestelle ihrer Wahl informieren, wie das Gerät entsorgt wird und welche Datenschutzbestimmungen es dort gibt.
 
Informationszentrum Mobilfunk e. V. | presse@izmf.de | http://www.izmf.de

Gesellschaft | Bildung, 27.01.2015

     
        
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