Trend zu Bio-Produkten bleibt ungebrochen
Bio wächst kräftig und sieht doch in ungewisse Zukunft
Die Motivationen der Kunden/-innen sind vielfältig: Viele
Verbraucher/-innen möchten durch ihre Kaufentscheidung einen Betrag zum
Umweltschutz leisten, schwören auf den Geschmack von Bio-Lebensmitteln
oder wollen sich gesünder ernähren. Gerade Veganer, Vegetarier und
Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten finden im
Naturkost-Fachhandel zahlreiche Alternativen. Ein nicht zu
unterschätzender Faktor - gibt es in Deutschland doch aktuell 7,5%
Vegetarier oder Menschen, die weitegehend auf Fleisch verzichten. 11%
der Deutschen sind laktoseintolerant und 5% vertragen kein Gluten.[2] Hier punktet der Fachhandel vor allem, da persönliche Beratung zum Konzept der Bio-Läden dazugehört.
Mit steigender Beliebtheit und Erschließung neuer Kundengruppen, erhöht sich auch der Anspruch vieler Menschen an ein Bio-Produkt. "Zu Recht", meint Elke Röder, Geschäftsführerin des Bundesverband Naturkost Naturwaren e.V. "Die Protagonisten der Bio-Bewegung sind ihren Werten treu geblieben. Mit dem Aufspringen von beispielsweise Discountern auf den Megatrend Bio sind Marktteilnehmer mit eindeutiger Preisorientierung hinzugekommen. Daher fällt vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern dieser Unterschied auf."
Bio-Kunden zeichnen sich durch eine ausgeprägte Werteorientierung aus: Regionalität, Nachhaltigkeit, artgerechte Tierhaltung und die Ablehnung von chemischem Pflanzenschutz und Agro-Gentechnik gehören zu den häufigst genannten Ansprüchen. "Gerechtfertigte Bedürfnisse, jedoch ist Bio mehr als ein Einzelaspekt", führt Röder weiter aus. "Achte ich als Kundin nur auf Regionalität und nicht auf Bio, erhalte ich konventionelle Ware, mit den bekannten Nachteilen für Mensch und Umwelt. Deshalb muss Bio der Ausgangspunkt sein und die Ansprüche der Verbraucherinnen und Verbraucher erfüllen."
Woran beim täglichen Einkauf Bio-Produkte erkannt werden können und welche Vorteile Verbandsware (bspw. demeter, Bioland, EcoVin usw.) bietet, verrät die Website naturkost.de. Antworten auf häufig gestellte Fragen bietet ökolandbau.de. Die Seite der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bietet auch darüber hinaus zahlreiche Daten und Fakten rund um den Ökologischen Landbau sowie Verbrauchertipps.
Wer genau wissen möchte, wie Hersteller, Groß- und Einzelhändler der Naturkostbranche aktiv zur mehr Nachhaltigkeit beitragen, dem sei Nachhaltig Bio! ans Herz gelegt. Hier finden sich viele Beispiele für beeindruckende Projekte und Innovationen. Vom emissionsfreien Firmensitz über die Integration von Menschen mit Behinderung bis hin zum eigenen Mitmachwald zeigt Nachhaltig Bio!, was die Protagonisten der Naturkostbranche tagtäglich leisten.
Trotz alledem sehen die Bios mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Mit Sorge blickt man nach Brüssel. Dort wurde Anfang 2014 eine Revision der EU-Öko-Verordnung angekündigt und vorgeschlagen. Die Verordnung bildet die rechtliche Grundlage von Bio - ihre Einhaltung ist Voraussetzung für die Kennzeichnung von Lebensmitteln als Bio-Produkt in Deutschland und Europa. "Die Revision ist in ihrer jetzigen Form eine Gefahr für die ganze europäische Branche. Brüssel fokussiert sich auf das Endprodukt und vergisst die wichtigen Leistungen des Ökolandbaus für Umwelt- und Naturschutz. Wer mehr Bio will, kann den Revisionsvorschlag nur ablehnen", erklärt Elke Röder.
Ein weiteres Hindernis stellt die Verknappung von Anbauflächen für den Ökologischen Landbau dar. Denn trotz einer steigenden Nachfrage an Bio-Produkten in Deutschland finden Öko-Landwirte hierzulande immer weniger bezahlbare Pachtflächen. Ein großes Problem, das vor allem aus der staatlichen Biogas-Förderung resultiert.
Welche teils katastrophalen Folgen die konventionelle Landwirtschaft verursacht, zeigt der kürzlich erschienene Bodenatlas 2015 (erstellt u.a. von der Heinrich Böll Stiftung, dem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland und Le Monde diplomatique). Der Bericht macht vor allem deutlich, dass ein weiter so nicht möglich ist. "Wir nutzen die Böden der Welt, als wären sie unerschöpflich. Doch sie sind in menschlichen Zeiträumen nicht erneuerbar", heißt es im Vorwort des Berichtes. Ein zusätzliches gewichtiges Argument für mehr Bio-Nutzflächen, Naturkostverarbeitung und Naturkosthandel. Um den Ansprüchen der Bio-Kunden/-innen gerecht zu werden und vor allem: um die Grundlagen unserer Ernährung langfristig zu erhalten, statt sie gedankenlos zu zerstören.
Mit steigender Beliebtheit und Erschließung neuer Kundengruppen, erhöht sich auch der Anspruch vieler Menschen an ein Bio-Produkt. "Zu Recht", meint Elke Röder, Geschäftsführerin des Bundesverband Naturkost Naturwaren e.V. "Die Protagonisten der Bio-Bewegung sind ihren Werten treu geblieben. Mit dem Aufspringen von beispielsweise Discountern auf den Megatrend Bio sind Marktteilnehmer mit eindeutiger Preisorientierung hinzugekommen. Daher fällt vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern dieser Unterschied auf."
Bio-Kunden zeichnen sich durch eine ausgeprägte Werteorientierung aus: Regionalität, Nachhaltigkeit, artgerechte Tierhaltung und die Ablehnung von chemischem Pflanzenschutz und Agro-Gentechnik gehören zu den häufigst genannten Ansprüchen. "Gerechtfertigte Bedürfnisse, jedoch ist Bio mehr als ein Einzelaspekt", führt Röder weiter aus. "Achte ich als Kundin nur auf Regionalität und nicht auf Bio, erhalte ich konventionelle Ware, mit den bekannten Nachteilen für Mensch und Umwelt. Deshalb muss Bio der Ausgangspunkt sein und die Ansprüche der Verbraucherinnen und Verbraucher erfüllen."
Woran beim täglichen Einkauf Bio-Produkte erkannt werden können und welche Vorteile Verbandsware (bspw. demeter, Bioland, EcoVin usw.) bietet, verrät die Website naturkost.de. Antworten auf häufig gestellte Fragen bietet ökolandbau.de. Die Seite der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bietet auch darüber hinaus zahlreiche Daten und Fakten rund um den Ökologischen Landbau sowie Verbrauchertipps.
Wer genau wissen möchte, wie Hersteller, Groß- und Einzelhändler der Naturkostbranche aktiv zur mehr Nachhaltigkeit beitragen, dem sei Nachhaltig Bio! ans Herz gelegt. Hier finden sich viele Beispiele für beeindruckende Projekte und Innovationen. Vom emissionsfreien Firmensitz über die Integration von Menschen mit Behinderung bis hin zum eigenen Mitmachwald zeigt Nachhaltig Bio!, was die Protagonisten der Naturkostbranche tagtäglich leisten.
Trotz alledem sehen die Bios mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. Mit Sorge blickt man nach Brüssel. Dort wurde Anfang 2014 eine Revision der EU-Öko-Verordnung angekündigt und vorgeschlagen. Die Verordnung bildet die rechtliche Grundlage von Bio - ihre Einhaltung ist Voraussetzung für die Kennzeichnung von Lebensmitteln als Bio-Produkt in Deutschland und Europa. "Die Revision ist in ihrer jetzigen Form eine Gefahr für die ganze europäische Branche. Brüssel fokussiert sich auf das Endprodukt und vergisst die wichtigen Leistungen des Ökolandbaus für Umwelt- und Naturschutz. Wer mehr Bio will, kann den Revisionsvorschlag nur ablehnen", erklärt Elke Röder.
Ein weiteres Hindernis stellt die Verknappung von Anbauflächen für den Ökologischen Landbau dar. Denn trotz einer steigenden Nachfrage an Bio-Produkten in Deutschland finden Öko-Landwirte hierzulande immer weniger bezahlbare Pachtflächen. Ein großes Problem, das vor allem aus der staatlichen Biogas-Förderung resultiert.
Welche teils katastrophalen Folgen die konventionelle Landwirtschaft verursacht, zeigt der kürzlich erschienene Bodenatlas 2015 (erstellt u.a. von der Heinrich Böll Stiftung, dem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland und Le Monde diplomatique). Der Bericht macht vor allem deutlich, dass ein weiter so nicht möglich ist. "Wir nutzen die Böden der Welt, als wären sie unerschöpflich. Doch sie sind in menschlichen Zeiträumen nicht erneuerbar", heißt es im Vorwort des Berichtes. Ein zusätzliches gewichtiges Argument für mehr Bio-Nutzflächen, Naturkostverarbeitung und Naturkosthandel. Um den Ansprüchen der Bio-Kunden/-innen gerecht zu werden und vor allem: um die Grundlagen unserer Ernährung langfristig zu erhalten, statt sie gedankenlos zu zerstören.
Die Zukunft von Bio sieht daher nur gut aus, wenn die Zukunft bio
ist. Denn die Welt von Morgen, wird, was wir heute aus ihr machen.
1 Quelle: BNN-Umsatzmonitor für den Naturkost- und Naturwarengroßhandel (1 - 3. Quartal 2014)
2 Quelle: Allensbacher Werbeträgeranalyse 2014
Lifestyle | Essen & Trinken, 13.01.2015
Pioniere der Hoffnung
forum 01/2025 ist erschienen
- Bodendegradation
- ESG-Ratings
- Nachhaltige Awards
- Next-Gen Materialien
Kaufen...
Abonnieren...
03
JAN
2025
JAN
2025
48. Naturschutztage am Bodensee
Vorträge, Diskussionen, Exkursionen mit Fokus: Arten-, Klima- und Naturschutz
78315 Radolfzell
Vorträge, Diskussionen, Exkursionen mit Fokus: Arten-, Klima- und Naturschutz
78315 Radolfzell
17
JAN
2025
JAN
2025
Systemische Aufstellungen von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien
Constellations machen Dynamiken sichtbar - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
online
Constellations machen Dynamiken sichtbar - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
online
06
FEB
2025
FEB
2025
Konferenz des guten Wirtschaftens 2025
Mission (Im)Possible: Wie Unternehmen das 1,5-Grad-Ziel erreichen
80737 München
Mission (Im)Possible: Wie Unternehmen das 1,5-Grad-Ziel erreichen
80737 München
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht
Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Politik
Ohne Vertrauen ist alles nichtsChristoph Quarch wirft einen besorgten Blick auf den Zustand der politischen Kultur
Jetzt auf forum:
Profiküche 2025: Geräte-Innovation spart mehr als 50 Prozent Energie für Grill-Zubereitung ein
Sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder:
Fotoausstellung Klimagerecht leben
Ohne Vertrauen ist alles nichts
The Custodian Plastic Race 2025
Niedriger Blutdruck: Wie bleibt man aktiv, ohne sich schwindlig zu fühlen?