SAVE LAND - UNITED FOR LAND

Stellen Sie Ihr Unternehmen auf den Prüfstand

Biodiversi-was? Klimawandel, Erderwärmung und jetzt wieder ein hipper neuer Begriff

Biodiversität – oft vereinfacht mit Artenvielfalt übersetzt – bezieht sich nicht allein auf die Anzahl verschiedener Farben bei Fröschen oder die Flügelform unserer Bienen. Biodiversität als ökologische Vielfalt schließt genauso die genetische Variabilität wie auch die Unterschiede zwischen den Ökosystemen mit ein. Wüsten, tropische Wälder oder heimische Blumenwiesen – sie alle tragen ihren Teil zum Erhalt unserer Lebensbedingungen bei und sind uns näher als wir oft denken. Denn ob reines Wasser, Lebensmittel oder Energie – wir alle nutzen die „Dienstleistungen der Natur", ob uns das bewusst ist oder nicht.

Mitarbeiter des Unternehmens SEKISUI SPR Europe engagieren sich bei der Begrünung des Firmenareals in Schieder-Schwalenberg, Nordrhein-Westfalen. Foto: © SEKISUI SPR Europe Mitarbeiter des Unternehmens SEKISUI SPR Europe engagieren sich bei der Begrünung des Firmenareals in Schieder-Schwalenberg, Nordrhein-Westfalen. Foto: © SEKISUI SPR Europe
Business & Biodiversity?
Was aber hat das mit Unternehmen zu tun? Jede Menge! Unternehmen nutzen Biodiversität und Ökosystemleistungen in vielfältiger Form und greifen damit gravierend in den Naturhaushalt ein. Bei manchen Wirtschaftszweigen wie dem Abbau von Rohstoffen ist der Bezug offensichtlich, bei anderen liegen die wichtigen negativen Wirkungen in der Lieferkette oder der Nutzung des Produkts.

Studien der internationalen Initiative „The Economics of Ecosystems and Biodiversity – TEEB" weisen auf die unterschiedlichen Risiken hin, die für Unternehmen durch den Verlust biologischer Vielfalt und die Schädigung von Ökosystemen entstehen. Neben Reputationsrisiken durch Imageschäden bei offensichtlicher Umweltzerstörung sind dabei operative Risiken durch die eingeschränkte Verfügbarkeit von ökosystembasierten Produktionsfaktoren (sauberes Wasser, fruchtbare Böden) und deren Preisentwicklung von Bedeutung. Aber auch gesetzliche Auflagen, verpflichtende Kompensationsmaßnahmen und Haftungsrisiken spielen eine Rolle, wenn Unternehmen den Schutz der Biodiversität außer Acht lassen.

Gewinn durch vorausschauendes Handeln
Ohne erst auf strafende Konsequenzen zu warten, macht es für jedes Unternehmen Sinn, sich rechtzeitig mit dem Thema zu beschäftigen. Die naturnahe Gestaltung von Firmengeländen zeigt bereits, auf welch vielfältige Weise Unternehmen von der Auseinandersetzung mit dem Thema profitieren können. Wie aber lassen sich die weiteren Auswirkungen der unternehmerischen Handlungen auf die Biodiversität feststellen? Am einfachsten mit einem Check!

Der Biodiversity-Check hilft Unternehmen
Der Biodiversitäts-Check wurde im Rahmen der Europäischen Business & Biodiversity Kampagne entwickelt. Nach dem Vorbild der Umweltmanagementsysteme EMAS III und ISO 14001 werden die Abteilungen oder Prozesse von ausgewählten Produktionsstätten oder Produktlinien auf ihre möglichen negativen Auswirkungen überprüft Dabei werden Umwelt- und Nachhaltigkeitsbericht sowie andere Unterlagen mit Hilfe einer Matrix analysiert und konkrete Fragen an die verschiedenen Abteilungen formuliert. Auf dieser Basis und nach einem gemeinsamen Gespräch am Runden Tisch erstellt ein Expertenteam den Bericht mit Vorschlägen für Ziele, Maßnahmen und mögliche nächste Schritte.

Europaweit haben seit 2010 über 40 Unternehmen den Check bereits umgesetzt – von Global Playern wie Daimler und Evonik bis hin zu kleinen und mittelständischen Unternehmen. So auch SEKISUI SPR Europe – eine Firma, die Technologien im Bereich der grabenlosen Rohrsanierung für Trink-, Druck- und Abwasserleitungen sowie für Gas- und Industrierohre entwickelt, produziert und einbaut. Der Check ergab, dass die Wirkungen der Produkte auf die biologische Vielfalt relativ gering sind und die grabenlose Rohrverlegung im Vergleich zur offenen Bauweise Vorteile für die Natur mit sich bringt. Direkte Anknüpfungspunkte für das Unternehmen, die nun umgesetzt werden, liegen in der Begrünung des Firmengeländes und Corporate Volunteering Aktivitäten der Mitarbeiter im Naturschutz. Auch eine verstärkte Integration von Biodiversität in das Umweltmanagement nach ISO 14001 strebt das Unternehmen an.

Weitere Informationen zum Check im Internet unter www.naturnahefirmengelaende.de/biodiversitycheck

Autoren: Linda Pracejus und Stefan Hörmann, Global Nature Fund

STEFAN HÖRMANN
leitet bei der Umweltstiftung Global Nature Fund den Bereich „Unternehmen und Biologische Vielfalt". Nachdem er zahlreiche Biodiversity Checks für Unternehmen durchgeführt hat, will er demnächst sein eigenes Einkaufsverhalten daraufhin checken, welche Potentiale es noch gibt, die biologische Vielfalt zu schützen.

LINDA PRACEJUS
arbeitet beim Global Nature Fund im Bereich „Unternehmen und Biologische Vielfalt". Ihre Liebe für Wald und Wiesen bringt sie mit an den Arbeitsplatz und fördert nach der naturnahen Begrünung ihres Balkons nun auch die Artenvielfalt im Büro.


Umwelt | Biodiversität, 01.01.2015
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 01/2015 - Grünes Reisen im Trend erschienen.
     
        
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