Global Divestment Day 2015

Weltweite Kampagne fordert Ausstieg aus klimaschädlichen Investments in die fossile Brennstoffindustrie

Am 13. und 14. Februar, dem „Global Divestment Day", wird erstmals weltweit gegen die fossile Brennstoffindustrie protestiert.

Die Branche, die für über 60 % der weltweiten CO-2 Emissionen verantwortlich ist, expandiert trotz anthropogener Klimaerwärmung unbeirrt weiter. Sie beutet bestehende fossile Ressourcen aus, nutzt verstärkt kontroverse Fördermethoden (fracking, mountain top removal) und macht selbst vor empfindlichsten Ökosystemen (Arktis) nicht halt. Die dabei erzielten enormen Profite fließen auch in die Taschen der „fossilen" Investoren und Kreditgeber.

„Wenn wir einer katastrophalen Klimaerwärmung entgehen wollen, müssen 80% der Kohle-, Öl- und Gasreserven unangetastet im Boden bleiben und Investitionen in fossile Brennstoffe gestoppt werden", fordert Thomas Küchenmeister von der NRO Facing Finance, einer Organisation, die sich für Menschen- und Umweltrechte sowie nachhaltige Investments einsetzt.

Der jüngst von Facing Finance veröffentlichte Report DIRTY PROFITS hatte milliardenschwere Investments europäischer TOP-Banken in die fossile Brennstoffindustrie recherchiert. Demnach profitieren diese von Geschäftsbeziehungen zu CO-2 Hauptemittenten (z.B. Chevron, Coal India, Gazprom, RWE, Saudi Aramco, Shell) in einer Größenordnung von mindestens 67 Milliarden Euro. Besonders kräftig drehte z.B. die Deutsche Bank den Geldhahn für die fossile Brennstoffindustrie auf. Sie gehört zu den größten Emittenten von Aktien und Anleihen (4.6 Mrd. Euro) bzw. Kreditgebern (1,4 Mrd. Euro) dieser Branche.

Über 800 Investoren, zu denen interessanterweise auch die milliardenschweren Öl-Magnaten der Rockefeller Stiftung, kommunale Investoren und Pensionskassen gehören, sind weltweit dem Ruf der „Fossile-Free-Divestment" Kampagne gefolgt. Sie ziehen ihre Gelder allmählich aus der Branche ab und werden dabei u.a. von UN Generalsekretär Ban Ki-Moon, dem Weltkirchenrat sowie Wissenschaftlern und Politikern unterstützt. Auch der zu den weltweit größten Investoren zählende Norwegische Pensionsfond hat mit dem Ausstieg aus fossilen Energien begonnen.

Dementsprechend fordert z.B. eine Gruppe klimabewusster Aktionäre, dass Royal Dutch Shell ab 2016 in seinen Jahresberichten auch über seine Klimarelevanz berichten soll. Im Einzelnen soll u.a. veröffentlicht werden, wie hoch die Emissionen aus den laufenden Operationen sind und wie stark das Unternehmen in Forschung & Entwicklung in Bezug auf kohlenstoffarme Energie und entsprechende Investments engagiert ist.

„Schmutzige Investitionen in fossile Brennstoffe machen ambitionierte Klimaschutzziele zunichte und nützen nur den Unternehmen, die die Klimakrise zu verantworten haben und diese weiter verschärfen”, sagt Thomas Küchenmeister und fordert dazu auf umgehend Kreditvergaben und Investitionen aus dem fossilen Energiebereich abzuziehen bzw. in den erneuerbaren Energiesektor umzulenken. Allein an Shell halten die von Facing Finance untersuchten europäischen TOP-Banken Anteile im Umfang von 22 Mrd. Euro.

Facing Finance ruft zudem Bankkunden dazu auf, Kreditinstituten, die von klimazerstörenden Investments profitieren, Vermögen bzw. Einlagen zu entziehen und nachhaltige Anlageformen zu bevorzugen.

Mehr Informationen unter: www.facing-finance.org und www.gofossilfree.org

Umwelt | Ressourcen, 11.02.2015

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Pioniere der Hoffnung

forum 01/2025 ist erschienen

  • Bodendegradation
  • ESG-Ratings
  • Nachhaltige Awards
  • Next-Gen Materialien
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
22
DEZ
2024
Ein leuchtendes Zeichen für Demokratie und Gemeinschaft
Tollwood Winterfestival unter dem Motto "Wir braucht Dich!", bis 23. Dezember
80336 München
03
JAN
2025
48. Naturschutztage am Bodensee
Vorträge, Diskussionen, Exkursionen mit Fokus: Arten-, Klima- und Naturschutz
78315 Radolfzell
17
JAN
2025
Systemische Aufstellungen von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien
Constellations machen Dynamiken sichtbar - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
online
Alle Veranstaltungen...
NatuVision Forum

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

"Wer die Demokratie retten will, muss den Willen zur Macht eindämmen."
Christoph Quarch analysiert die Wahlergebnisse in Sachsen und Thüringen aus philosophischer Perspektive
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Fotoausstellung Klimagerecht leben

Ohne Vertrauen ist alles nichts

Zeit für Regeneration

The Custodian Plastic Race 2025

Hacker vs. Host: Wie man Angreifer überlistet

Auf der Überholspur: Förderpolitik hat E-Busse wettbewerbsfähig gemacht.

TARGOBANK spendet 200.000 Euro für Herzensprojekte von Mitarbeitenden

WE-LITE

  • Global Nature Fund (GNF)
  • NOW Partners Foundation
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • circulee GmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Kärnten Standortmarketing
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Engagement Global gGmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig