Ein Gewinn für Unternehmen und Natur
Unternehmen profitieren von der naturnahen Gestaltung von Firmengeländen
Ganz selbstverständlich nutzen wir täglich „Dienstleistungen" der Natur wie Pflanzenwachstum, sauberes Wasser und frische Luft. Doch viele Ökosysteme sind gefährdet. Unternehmen können durch die naturnahe Gestaltung von Firmengeländen vor Ort aktiv werden und dabei profitieren.

Firmengelände naturnah gestalten
Im dicht besiedelten Deutschland ist wenig Raum für Tiere und Pflanzen. Dabei verfügen Unternehmen oft über Rest- und Randflächen, die sie der Natur zur Verfügung stellen könnten. Eine Untersuchung hat gezeigt, dass allein in der Bodenseeregion die naturnahe Gestaltung von über 1.300 Hektar auf Firmengeländen möglich wäre. In der Schweiz sind bereits 3.300 Hektar naturnaher Betriebsgelände aus unterschiedlichsten Branchen zertifiziert. Die Zeit ist reif!
2013 startete ein Projekt zur „Naturnahen Gestaltung von Firmengeländen", das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert wird. Projektträger ist die Heinz Sielmann Stiftung. Projektpartner sind die Bodensee-Stiftung und der Global Nature Fund. Im Mittelpunkt des Vorhabens steht die Schaffung von naturnahen Firmengeländen als konkreter Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt. Sie können speziell in dicht besiedelten Gebieten wertvolle Lebensräume schaffen und diese im Rahmen von Korridoren miteinander verbinden.
Die Projektpartner informieren Unternehmen über die Vorteile der naturnahen Gestaltung und beraten zu konkreten Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt. Dabei kann auch ein „Biodiversity Check" unterstützen, der Berührungspunkte aller Unternehmensbereiche zur biologischen Vielfalt identifiziert und Handlungsempfehlungen für Ziele und Maßnahmen gibt, um negative Auswirkungen zu reduzieren.
Die Chance zur Beratung nutzen
Die Experten zeigen die Möglichkeiten der naturnahen Gestaltung des Firmengeländes, der praktischen Umsetzung sowie der Pflege. Grundlage ist ein Vor-Ort-Besuch, bei dem der Ist-Zustand erfasst und ökologische Aufwertungspotenziale identifiziert werden. Im Ergebnis erhält das Unternehmen Maßnahmenvorschläge nach Prioritäten und Aufwand, die der Artenvielfalt nutzen, den Betriebsablauf aber nicht stören. Ziel ist es, Leuchtturmunternehmen zu gewinnen, die repräsentative Maßnahmen modellhaft umsetzen. Diese Maßnahmen werden in einem Leitfaden dokumentiert, um Unternehmen bundesweit zu motivieren, ihre Firmengelände biodiversitätsfreundlich zu gestalten.

Eine naturnahe Gestaltung setzt auf die Verwendung heimischer Arten und regionaler Materialien, eine extensive Pflege und verzichtet auf Dünger und Pestizide. So trägt sie zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei. Denn gebietseigene Wildpflanzen sind am besten an die örtlichen Gegebenheiten angepasst und bieten reichlich Nahrung und Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Zum Beispiel gehören nährstoffarme Blühwiesen statt akkurat geschnittener Rasenflächen zu den artenreichsten Biotoptypen in Europa – und sind nebenbei pflegeleicht. Durch die extensive Pflege reduzieren sich die Unterhaltskosten des Betriebsgeländes.
Zahlreiche Firmen aus unterschiedlichen Branchen haben bereits durch eine Beratung der Projektpartner profitiert. Mit der naturnahen Gestaltung fördern Unternehmen nicht nur die biologische Vielfalt vor Ort, sie verbessern zugleich auch das Arbeitsumfeld und bieten Mitarbeitern, Kunden und Nachbarn die Chance, biologische Vielfalt direkt vor der Haustür zu erleben. Zudem kann aktives Handeln zum Thema Biodiversität auch mit neuen unternehmerischen Chancen verbunden sein, denn das Interesse der Verbraucher am Thema biologische Vielfalt steigt stetig. Unternehmen können eindrucksvoll ein Zeichen für mehr biologische Vielfalt auf dem eigenen Firmenareal setzen und damit eine Vorbildfunktion in der Gesellschaft übernehmen!
Dr. Nicole Schrader leitet das Projekt „Naturnahe Gestaltung von Firmengeländen". Seit 2011 ist sie Referentin für Energie, Natur- und Umweltschutz bei der Heinz Sielmann Stiftung. Sie liebt die Wildnis und setzt sich für mehr Natur vor der eigenen Haustür ein.
Andrea Hoffmann ist seit 2014 Mitarbeiterin der Heinz Sielmann Stiftung im Projekt „Naturnahe Gestaltung von Firmengeländen". Privat bereist sie
gerne traumhafte Landschaften – ihr bisheriger Favorit ist Neuseeland.
Die Stiftung setzt sich seit ihrer Gründung 1994 durch den berühmten Naturfilmer Heinz Sielmann für die biologische Vielfalt und den Natur- und Artenschutz ein.
Umwelt | Biodiversität, 01.01.2015
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 01/2015 - Grünes Reisen im Trend erschienen.

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