Clevere Kaufleute
Während die Logistik auf großen Distanzen optimal organisiert ist, bereitet der Zustelldienst noch immer Probleme. Vor allem in überfüllten Innenstädten.
Hamburger Ladenbesitzer erproben neue Konzepte für die letzte Meile. Der Neue Wall ist eine der edelsten Flaniermeilen Deutschlands. Doch anders als in München, wo die Hauptachse der Innenstadt vom Hauptbahnhof bis zur Marienkirche schon vor Jahrzehnten zur Fußgängerzone erklärt wurde, drücken sich hier neben Transportern Sportwagen, SUVs, Unmengen kleinerer Stadtautos, notgedrungen in Schrittgeschwindigkeit, durch die Straßen. Nicht selten blockieren Lieferwagen die engen Einbahnstraßen für einige Minuten ganz. Für eines der umsatzstärksten Stadtgebiete Deutschlands ist das ein Problem. Doch Hamburg wäre nicht eine der bedeutendsten Hansestädte geworden, hätten die Kaufleute nicht schon immer effiziente Lösungen für Logistikprobleme gefunden. Also hat man sich mit den Spediteuren zusammengesetzt und gemeinsam nach Lösungen gesucht. Die Prämissen waren klar: Kunden, die mit dem Auto bis vors Geschäft fahren möchten; Läden, die auf tägliche Warenlieferung angewiesen sind und Spaziergänger, die ungehindert an den Schaufenstern gucken möchten, sollten unter einen neuen Hut gebracht werden – die bestehenden Regeln reichten dafür einfach nicht mehr aus.
Die letzte Meile ist teuer und ein ökologisches Desaster

Zwischenfazit: Erfolgreich!
Anfang des Jahres 2015 hat UPS nicht nur eine Verlängerung des Projektes verkündet, es soll nun sogar weiter ausgebaut werden. In Zusammenarbeit mit der Stadt wird getestet, ob ein solches alternatives Logistikkonzept auch für größere Zustellgebiete funktionieren kann. Mittlerweile sehen auch andere Logistiker den Bedarf, neue Konzepte für die letzte Meile zu entwickeln. So hat DHL in ganz Hamburg mittlerweile 25 Elektroautomobile für die Paketzustellung im Einsatz und Hermes erprobt einen Lieferwagen mit Hybrid-Wasserstoffantrieb. Achten Sie mal drauf, wie Ihre Pakete die letzte Meile bewältigen, in Hamburg wurde das Projekt schließlich auch von den Empfängern angestoßen. Wir sind gespannt auf Ihre Ideen und Aktionen.
Wir sagen Danke

Ideen für die letzte Meile
Die Logistiker sind experimentierfreudig und lassen von Drohnen bis elektrisch betriebenen Sackkarren nichts außen vor. Auch sogenannte Bring Buddies – hier transportieren Privatpersonen die Lieferungen bei ihren eigenen Besorgungsgängen – sind in Erprobung. Man stelle sich vor: Bei einem Spaziergang oder auf dem Weg zur Uni nimmt man einfach ein paar Pakete mit und verdient sich damit ein paar Cent dazu. Zusätzlich wird auch eine Vernetzung über Social Media getestet, um neben dem Nachbarn oder Paket-Shops auch einen Facebook Buddy Lieferungen annehmen zu lassen Auch PUDOs (Pick up und Drop off-Points) und Paketkästen, die direkt vor der eigenen Haustür stehen, sind in Erprobung. forum hält Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Von Maximilian Römer
Technik | Mobilität & Transport, 01.04.2015
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2015 - Nachhaltige Mode erschienen.

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