Jugend-Agrargipfel "Youth-Ag Summit" in Canberra, Australien
Junge Vordenker verabschieden gemeinsame Erklärung an den UN-Ausschuss für Welternährungssicherheit
- Die "Canberra Youth Ag Declaration" soll im Oktober während der Welternährungskonferenz der Vereinten Nationen in Rom vorgestellt werden
- Die Teilnehmer nehmen viel neues Wissen, Fähigkeiten, ein starkes Netzwerk und die großartige Motivation mit nach Hause, etwas zu bewegen
Junge Agrar-Vordenker aus aller Welt haben die "Canberra Youth Ag Declaration" verabschiedet - einen globalen Aufruf, die drängenden Probleme der modernen Landwirtschaft und der Ernährungssicherung zu lösen.
Bayer und die australische Jugend-Agrarorganisation Future Farmers Network (FFN) haben auf dem "Youth Ag-Summit", der vom 24. bis 27. August in Canberra abgehalten wurde, 100 Jugendliche aus 33 Ländern im Alter von 18 bis 25 Jahren zusammengebracht, um die Bedeutung von Wissenschaft und moderner Landwirtschaft für die Welternährung zu diskutieren.
Die Canberra Youth Ag Declaration fasst die Lösungen und Aktionen dieser jungen Vordenker zusammen. Sie wird während der Welternährungskonferenz der Vereinten Nationen im Oktober von der australischen Vertreterin Laura Grubb und dem kenianischen Vertreter Samba Ouma vorgestellt.
Gemeinsamer Aufruf zum Handeln
Die Abgesandten stimmten die gesamte Woche über Schwerpunktthemen ab, die als Grundgerüst für die Erklärung dienten. Als wichtigste Themen kristallisierten sich dabei Bildung und Kompetenzaufbau, Kommunikation über die Möglichkeiten der Landwirtschaft und die Rolle der Gesellschaft, verantwortungsbewusster und nachhaltiger Konsum, Innovationen und Forschung sowie persönliche und organisatorische Führung heraus.
Diese werden in der Erklärung durch Lösungsansätze und konkrete Maßnahmen untermauert. Die Vertreter übernehmen zudem selbst spezielle Aufgaben, um den Wandel in der Agrarwirtschaft voranzutreiben. Zu diesen Lösungen zählen:
- Aufbau einer fairen und offenen Multikanal-Plattform für formelle und informelle Ausbilder in der Landwirtschaft zur kontinuierlichen Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten
- Globale Förderung und Verbesserung der Reputation der Landwirte und der großen Bandbreite an Möglichkeiten in der Landwirtschaft
- Stärkerer Einsatz für einen sozialverträglichen und verantwortungsvollen Konsum durch bessere Bildung und eine bessere Nutzung bestehender Ressourcen
- Aufbau eines weltweiten Netzwerks, das junge Innovatoren und die Landwirtschaft zusammenbringt, um den Informationsaustausch, die Finanzierung und die Entwicklung bedarfsgerechter Lösungen zu fördern
- Entwicklung einer globalen Jugend-Plattform, um eine Bewegung aufzubauen und junge Vordenker durch Mentoring und Ausbildung innerhalb von Jugendgruppen voranzubringen.
Diese Maßnahmen werden in den nächsten Wochen weiter ausgearbeitet und den Vereinten Nationen im Oktober im Rahmen der Welternährungskonferenz vorgestellt.
"Um spürbare Ergebnisse des Jugendagrargipfels zu erzielen, müssen wir sicherstellen, dass die Lösungsansätze und Aktionen der 100 Abgesandten an wichtige Politiker und Entscheidungsträger herangetragen werden", erklärt Georgie Aley, CEO von Future Farmers Network. "Es ist eine einzigartige Chance, diese Erklärung den Vereinten Nationen vorzustellen und ihnen die Lösungsvorschläge junger Menschen aus aller Welt für die weltweite Ernährungssicherung zu präsentieren."
"Junge Menschen haben ein unglaubliches Potenzial, globale und lokale Herausforderungen in der Ernährungssicherung zu lösen", fügt Bernd Naaf hinzu, Vorstandsmitglied der Bayer CropScience AG. "Der Jugend-Agrargipfel in Canberra diente vor allem dazu, die Ideen junger Vordenker zusammen zu tragen. Diese Erklärung ist ein erster wichtiger Schritt auf einem langen Weg. Die persönlichen Verpflichtungen, die die Abgesandten mit nach Hause genommen haben, sorgen zudem für positive Impulse vor Ort und das ist genauso wichtig wie die Vereinbarung von Lösungen auf globaler Ebene."
Den Wandel vorantreiben - global und lokal
Laura Grubb, australische Studentin der Tierwissenschaften, war schon immer in der Landwirtschaft aktiv. Ihre Interessengebiete sind Technologie und Innovation. Ihrer Ansicht nach ist beides notwendig, um die globalen Herausforderungen der Ernährungssicherung nachhaltig in den Griff zu bekommen.
"Das ist eine großartige Chance; normalerweise bleiben die Informationen und Ideen, die auf Konferenzen ausgetauscht werden, im Kreis der Teilnehmer. Uns dagegen bietet sich die einzigartige Möglichkeit, diese in die ganze Welt hinauszutragen, sowohl in die Entwicklungsländer als auch in die Industrienationen, in die verschiedensten Ökosysteme, Produktionssysteme und Kulturen. Das heißt, wir können die Ziele, die wir hier auf dieser Konferenz entwickelt haben, tatsächlich in die Praxis umsetzen und etwas bewegen", meint Laura Grubb.
Samba Ouma aus Kenia absolviert zurzeit ein betriebswirtschaftliches Bachelorstudium. Seine Motivation, sich für die Ernährungssicherung einzusetzen, rührt von seinen persönlichen Erfahrungen: Die Problematik der Nahrungsmittelknappheit begleitet ihn bereits sein Leben lang. Er ist der festen Überzeugung, dass eine gute Ausbildung und die Übertragung von Verantwortung, vor allem an Jugendliche, der Schlüssel zu Verbesserungen sind. "Es ist mir eine Ehre, alle 100 Abgesandten vertreten und in ihrem Namen während der UN-Konferenz sprechen zu dürfen", sagt Ouma.
Neben der Erarbeitung der Erklärung waren die Abgesandten zudem aufgerufen, "3 kleine Dinge" selbst in die Hand zu nehmen. Dabei geht es darum, individuelle Ziele festzulegen, um in ihren Heimatländern etwas zu bewegen.
Rückblickend auf die Woche beim Jugend-Agrargipfel stellt Ouma fest, dass die Diskussion und der Wissensaustausch sehr viel gebracht haben, vor allem das Konzept der "3 kleinen Dinge".
"Meine persönlichen Verpflichtungen knüpfen direkt an die Bedürfnisse meiner lokalen Gemeinde an. Dort kann ich den Wandel am besten vorantreiben", erklärt der Kenianer. "Mein wichtigstes Ziel besteht darin, die Diskussion aufrechtzuerhalten, vor allem in den sozialen Medien, weil sich gerade dort die meisten jungen Leute tummeln. Dort können wir das Potenzial nutzen. Meine zweite Priorität besteht darin, an den nächsten vier Samstagen nach dem Gipfel das hier Gelernte an eine Jugendgruppe im kenianischen Mombasa, der ich angehöre, weiterzugeben, damit sie ebenfalls davon profitiert. Außerdem will ich eng mit der anderen Vertreterin aus Kenia und meinem Mentor auf Landesebene zusammenarbeiten, um gemeinsam eine wirklich beeindruckende Initiative auf die Beine zu stellen, mit der wir die gesamte Nation mit ins Boot holen", meint Ouma abschließend.
Die Abgesandten werden über das Youth Ag-Network in Verbindung bleiben - eine exklusive Online-Plattform, durch die die jungen Vordenker sich vernetzen, sich gegenseitig unterstützen und auch künftig voneinander lernen können.
Mehr über die Delegierten sowie die Pressemappe zum Herunterladen finden Sie unter: http://www.youthagsummit.com
Quelle: Bayer Aktiengesellschaft
Lifestyle | Essen & Trinken, 02.09.2015
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