Regenerative Agriculture Crash Course - 14-19 October 2024 |La Junquera, Murcia, Spain. Experience regenerative agriculture and landscape restoration through your own eyes

Lenkrad, Brems- und Gaspedal waren gestern

Das Fahrzeug von morgen entscheidet selbst, ob es macht, was der Fahrer ihm sagt.

Im Interview mit forum erklärt Prof. Dr. Gernot Spiegelberg von der TU München, warum zentral gesteuerte Systeme sicherer sind.
 
Das Auto der Zukunft fährt mit "Drive-by-Wire". Was bedeutet das für die Passagiere, die Hersteller - und die Gesellschaft?
Prof. Dr. Gernot Spiegelberg. © Siemens AG Unter Drive-by-Wire versteht man die elektronische Steuerung eines Fahrzeugs. Das System überträgt dabei die Befehle des Fahrers nicht mechanisch, sondern nimmt sie mit Sensoren auf, verarbeitet sie elektronisch und führt sie durch sogenannte Aktuatoren aus. Ein Aktuator kann beispielsweise ein Stellmotor sein, der das Bremssystem oder die Lenkung bedient. Für den Fahrer ergeben sich dadurch Vorteile bei Komfort und Sicherheit: Die Reaktionen des Fahrzeugs lassen sich individuell auf die Bedürfnisse des Fahrers anpassen und das Fahrzeug kann den Wunsch des Fahrers überprüfen und abändern, sollte er das Fahrzeug in eine kritische Situation bringen.

Hersteller können durch ein Drive-By-Wire System den Bauraum des Fahrzeuges besser ausnutzen, weil Bedienelemente und Steuerelemente mechanisch entkoppelt sind. So kann beispielsweise das Lenkgestänge komplett entfallen. Außerdem sind völlig neue Bedienkonzepte möglich. Das klassische Gespann aus Lenkrad, Brems- und Gaspedal lässt sich durch einen kombinierten Sidestick, eine Art Steuerknüppel, ersetzen. Das (teil-)autonome Fahren durch Drive-By-Wire ermöglicht der alternden Gesellschaft mehr Mobilität. Das Fahrzeug kann sich auch selbstständig auf Parkplatzsuche begeben, während die Fahrerin selbst schon zu ihrem Termin geht.

Sie sagen: Um die Komplexität der zukünftigen Mobilität in Griff zu bekommen, sollte man alles zentral steuern. Macht das das System nicht anfälliger, das Fahren gefährlicher?
Heutzutage verfügt ein Fahrzeug über eine Vielzahl von unterschiedlichen Rechen- und Kommunikationssystemen. Sie haben - insbesondere durch neue Fahrerassistenzfunktionen - einen immer höheren Bedarf an regem Datenaustausch. Die Systeme sind so abhängig voneinander, dass die kleinste Veränderung in einem System sich auf ganz andere Teile des Fahrzeugs auswirken kann. Das ist gefährlicher, als eine zentrale Steuerung, die intelligent reagieren kann.

Trends in anderen Bereichen - wie der Energiewende oder der Nahrungsversorgung - sprechen eher für Dezentralisierung.
Zentralisierung bedeutet ja nicht, dass es im Fahrzeug nur noch einen Rechner gibt, der die Kontrolle über das Gesamtfahrzeug innehält. Vielmehr existiert weiterhin ein Steuergeräteverbund, der aber in einer klaren Struktur angeordnet wird. Wir sprechen in diesem Zusammenhang auch gerne von einer logischen Zentralisierung. Im ersten Schritt können mehrere Funktionen auf demselben Rechner ausgeführt werden, wodurch die Kosten sinken. Da ein solcher Rechner immer irgendwann an seine Grenzen bzgl. seiner Performance kommt, ergänzt man weitere Rechner. Die logische Zentralisierung schafft jedoch ein Umfeld, in dem es so scheint, als ob nur ein Rechner existiert. Ein weiteres Problem stellt die Vielzahl an redundanten Berechnungen in heutige Fahrzeugarchitekturen dar. Das kann eine logische zentrale Datenverwaltung in einem modular aufgebauten RTE (Runtime Environment) lösen.

Was passiert, wenn ein Defekt am Zentralrechner auftaucht?
Heute müssen Hersteller in einem Fahrzeug jedes Teilsystem sowohl separat, als auch im Verbund testen. Hier hilft ebenfalls das logische Zentralrechnerkonzept, was Kosten und Zeit spart.

Wichtig werden künftig Eigenschaften wie die Fehlertoleranz. Sollten Teile des Zentralrechners ausfallen, führt ein anderer Bereich des Zentralrechners sicherheitskritische Funktionen weiterhin sicher aus. Seine einzelnen Bestandteile sind so ausgelegt, dass die Ausfallwahrscheinlichkeit des Gesamtsystems geringer ist als die heutige Wahrscheinlichkeit, dass das Lenkgestänge bricht oder alle Bremsen auf einmal ausfallen. Das Konzept ist somit als sicher zu betrachten.

Technik | Mobilität & Transport, 01.04.2014
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2014 - Voll transparent, voll engagiert erschienen.
     
Cover des aktuellen Hefts

Positiver Wandel der Wirtschaft? – So kann's gehen

forum 03/2024 mit dem Schwerpunkt „Wirtschaft im Wandel – Lieferkettengesetz, CSRD und regionale Wertschöpfung"

  • KI
  • Sustainable Finance
  • #freiraumfürmacher
  • Stromnetze
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
19
JUL
2024
Lunch & Learn: Vom Flop- zum Topcast.
Wie Sie und Ihr Unternehmen vom Podcast Boom profitieren können
online
20
JUL
2024
Exkursion Landesgartenschau Kirchheim "Naturgärten gegen Artensterben"
In der Reihe "Mein Klima: Im Garten, auf der Straße ..."
85551 Kirchheim
12
SEP
2024
Handelsblatt Tagung Energizing Real Estate 2024
Die Energiewende gelingt nur gemeinsam mit der Immobilienwirtschaft
10117 Berlin
Alle Veranstaltungen...
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Warum nimmt die Radikalisierung beim Thema Abtreibung wieder zu?
Christoph Quarch ist der Ampel dankbar für ihre Gesetzesinitiative
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Bildung, Kunst, Schönheit

Westlake Vinnolit-Kunden würdigen gemeinsame Fortschritte bei der Dekarbonisierung

“Toolbox für den Handel”

"Industry meets Renewables" am 11. September 2024 in Neumünster

CBD-Blüten kaufen: Deshalb werden sie auf Mallorca besonders gerne gekauft

Fünf Jahre EuroMinds – DER Wirtschaftsgipfel, 11.-12. Juli 2024 in Hamburg

TARGOBANK Stiftung startet erste Förderrunde für Biodiversitäts-Projekte

Respektvoll und voller Liebe: Öle in der Mehrweg-Flasche

  • circulee GmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Kärnten Standortmarketing
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Engagement Global gGmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig