Südwind Institut: Ritter Sport Engagement verbessert Lebensumstände der Bauern in Nicaragua
Evaluation der Kakaoanbauinitiative Cacaonica
Der langjährige Ansatz von Ritter Sport, nicaraguanische Bauern darin zu unterstützen, durch eine Professionalisierung des Kakaoanbaus die Qualität zu optimieren und so gute Preise für ihren Kakao zu erzielen, hat zu einer deutlichen Verbesserung ihrer Lebensumstände geführt. Zu diesem Ergebnis kommt das Südwind Institut für Ökonomie und Ökumene, das im Auftrag der Alfred Ritter GmbH & Co. KG eine unabhängige Evaluierung der Kakaoanbauinitiative „Cacaonica" erstellt hat. Im nun vorliegenden Abschlussbericht fasst das Institut das Ergebnis zusammen: „Ritter Sport hat einen großen Beitrag zur Förderung von nachhaltigem Kakaoanbau und zur Konsolidierung der Produktion von Kakao mit den höchsten Qualitätsanforderungen in Nicaragua geleistet". Dies habe zu einer Verbesserung der Lebensgrundlagen der Bauern geführt1.
Unter der Leitung von Dr. Pedro Morazán vom Südwind Institut wurden im Rahmen einer Evaluierungsmission im März 2015 Kooperativen und Einzelproduzenten sowie Vertreter von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen in Nicaragua besucht und interviewt. Zudem wurden Fokusgruppendiskussionen mit den am Projekt Cacaonica beteiligten Kooperativen durchgeführt und rund 200 Bauernfamilien befragt.
Für viele Familien gehe, so Morazán in seinem Abschlussbericht, die Kommerzialisierung von Kakao mit einer Überwindung von Armutsstrukturen einher. Die ausschlaggebenden Faktoren sind nach Ansicht des Experten vor allem die systematische Arbeit an der Kakaoqualität, die gezahlten Preise und die Steigerung der angebauten Menge. „Wichtigstes Instrument zur Förderung der Bauern und der Kooperativen sind faire Preise. Das von Ritter Sport entwickelte Preismodell einer Kombination aus Prämien und Boni sowie festen Abnahmegarantien bietet den Bauern Planungssicherheit und garantiert ein existenzsicherndes Einkommen. Mit Ritter Sport als verlässlichem Geschäftspartner konnten die Risiken von schwankenden Preisen und instabilen Märkten für die Kooperativen minimiert werden.
acaonica geht auf die Initiative von Marli Hoppe-Ritter, Miteigentümerin des mittelständischen Familienunternehmens zurück. Ziel des seit 25 Jahren bestehenden Engagements ist es, die Lebensbedingungen der Bauern zu verbessern und den Regenwald vor weiterer Abholzung zu schützen. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Anbau von Kakao im Agroforstsystem, das land- und forstwirtschaftliche Methoden kombiniert. Die Bauern können so bei gleicher Anbaufläche höhere Erträge erzielen, was zu einer Verbesserung ihrer Lebensbedingen beiträgt und die fortschreitende Abholzung der Wälder stoppt. Mit Partnern wie der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der ADDAC, einer nicaraguanischen NGO, wurden Bauern geschult, das Agro-Forst-System als ökologisch und ökonomisch sinnvolle Alternative zu nutzen sowie ihre Ernte selbst zu vermarkten. Die Beratung von einzelnen Bauern und Kooperativen zur Verbesserung der Qualität ihres Kakaos bezeichnet Dr. Pedro Morazán als „wichtigste Leistung des Projekts".
„Um die Situation der Menschen am Beginn der Wertschöpfungskette zu verbessern, müssen wir sie in die Lage versetzen, die Qualität und Quantität ihrer Produkte soweit zu steigern, dass sie autark am Markt agieren können", fasst Andreas Ronken, Vorsitzender der Geschäftsführung der Alfred Ritter GmbH & Co. KG, die Erkenntnisse aus 25 Jahren Cacaonica und der Evaluation durch die Experten vom Südwind Institut zusammen.
Aus der Förderung einer einzelnen Kooperative, die dem Engagement den Namen Cacaonica gab, ist inzwischen eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit rund 20 Kooperativen und über 3.500 Bauern entstanden, denen Ritter Sport für ihren qualitativ hochwertigen Kakao Preise über Weltmarktniveau zahlt. Cacaonica steht neben der eigenen, im Aufbau befindlichen Plantage El Cacao als eine zentrale Säule im nachhaltigen Kakaobezug von Ritter Sport. Anfang dieses Jahres hatte das mittelständische Familienunternehmen verkündet, bis 2025 seine gesamte Produktion auf Kakao aus nachhaltigem Anbau umstellen zu wollen. Langfristig will Ritter Sport dafür bis zu 5.000 Tonnen Kakao aus Nicaragua beziehen.
1Südwind e. V. – Institut für Ökonomie und Ökumene (Hrsg.): Dr. Pedro Morazán: Agroforstsysteme und Kakaoproduktion in Nicaragua am Beispiel von „Cacaonica". Unabhängige Ex-Post-Evaluierung im Auftrag von Ritter Sport. Bonn, Oktober 2015.
Über Ritter Sport
Das 1912 gegründete mittelständische Familienunternehmen beschäftigt heute rund 1.300 Mitarbeiter und erzielte 2014 einen Umsatz von 430 Millionen Euro. Bereits 1932 erfand Clara Ritter die bis heute charakteristisch quadratische Schokoladeform. Täglich verlassen rund drei Millionen der bunt verpackten Tafeln das Werk im schwäbischen Waldenbuch, von wo sie in über 100 Länder weltweit exportiert werden.
Quelle: Alfred Ritter GmbH & Co. KG
Lifestyle | Essen & Trinken, 07.12.2015
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