Nachhaltigkeit jenseits von Produkten
Die L'Orange GmbH, Blue-Competence-Partner, konzentriert sich in puncto Nachhaltigkeit auf den Energieverbrauch und das Management.

Nachhaltigkeitsmanagement spielt für Sie eine zentrale Rolle, warum?
Schmidt: Identifikation, Unternehmenswerte, Interessensgruppen und deren Ziele, die Strategie – das alles läuft über das Management. Als Multiplikator muss die Führung eines Unternehmens die Werte nach dem Top-down-Prinzip vorleben. Das Management ist der Treiber der Nachhaltigkeit und zugleich sein größtes Problem. Die Schwierigkeit besteht darin, dass Werkzeuge fehlen, die prüfen, ob ein Unternehmen tatsächlich nachhaltig handelt beziehungsweise auf dem Weg dahin ist, oder ob es eher hinderlich agiert.
Was unternimmt L’Orange konkret, um dieser Schwierigkeit zu begegnen?
Schmidt: Wir haben uns vor vier Jahren für das Modell der European Foundation for Quality Management (EFQM) entschieden. Es handelt sich dabei um ein Managementsystem, bei dem in allen Unternehmensbereichen Qualität als Ziel eingeführt wird. Qualität wiederum kann nur durch Nachhaltigkeit erzielt werden, zumindest wenn es ein langfristiger Ansatz ist. Dazu wird L’Orange regelmäßig intern als auch extern überprüft: Dabei wird geprüft, wie nachhaltig unsere Prozesse sind, welche Werte tatsächlich gelebt werden und ob wir unsere Stakeholder und deren Bedürfnisse kennen. Im Kern wird vom Management erwartet, ein intak- tes ökonomisches, soziales und ökologisches Unternehmen zu formen. Und genau deswegen steht das Manage- ment im Fokus unserer Betrachtung von Nachhaltigkeit – wir messen unsere Ergebnisse und reagieren entsprechend.
Welche Resultate können Sie vorweisen?
Schmidt: Den Startschuss gab eine neue Strategie in Kombination mit einer Vision, einer Mission und gemeinsamen Werten, die uns im Kern stark verändert hat. Als Messinstrument unserer Aktivitäten dient künftig die Balanced Scorecard. Auf Produktionsebene ist eines der sichtbarsten Elemente das L’Orange-Produktionssystem. Hier arbeiten wir mit dem Ziel, Nachhaltigkeit vollständig in die Fertigungsprozesse zu integrieren. Zudem haben wir klassische Themen auf der Agenda stehen: Demografischer Wandel, Mitarbeiterzufriedenheit und nachhaltiges Gesundheitsmanagement, um nur einige zu nennen. Diese gilt es, im Sinne der Arbeitgebermarke intensiv zu bearbeiten, um die Mitarbeiter von morgen für uns zu gewinnen.
Und welche energetischen Maßnahmen ergreifen Sie?
Schmidt: Wärmerückgewinnung, automatische Abschaltung und reduzierter Betrieb zeigen enormes Potenzial. Aktuell sparen wir durch Wärmetauscher an den Kompressoren mindestens 720 Megawattstunden pro Jahr. Am Wochenende läuft die Lüftung dank einer Zeitschaltuhr deutlich reduziert, was den Stromverbrauch um weitere 130 Megawattstunden jährlich reduziert. Außerdem zeigt der Maschinenpass den Bedienern, welche Maschinen am Schicht- oder Wochenende komplett abgeschaltet werden können, da sie im Stand-by-Betrieb viel Strom verbrauchen.
Herr Schmidt, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
Quelle: VDMA Nachhaltigkeitsinitiative Blue Competence
Wirtschaft | Branchen & Verbände, 11.01.2016

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