Patrizia Nanz wird wissenschaftliche Direktorin am IASS
Neues Führungsteam stellt sich vor
Die vier Vorstände vertreten unterschiedliche Disziplinen und Schwerpunkte, darunter Expertise in den Sozial- und Naturwissenschaften, Erfahrungen in der Koproduktion von Wissen an der Schnittstelle von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft sowie Fachkenntnisse zu effektiven und flexiblen Organisationsstrukturen für nachhaltigkeitsorientierte Institutionen.
Die Partizipationsforscherin und Politikwissenschaftlerin Patrizia Nanz
Patrizia Nanz übernimmt neben ihrer Vorstandsfunktion im Zuge einer gemeinsamen Berufung eine Professur für transformative Nachhaltigkeitswissenschaft an der Universität Potsdam. Wie es gelingt, Generationengerechtigkeit, Eigenverantwortung, Langfristigkeit etc. ins demokratische System zu integrieren, an welchen normativen Zielen sich Transformation orientieren sollte und mit welchen Narrativen sich Nachhaltigkeit mental und kulturell in der Gesellschaft verankern lässt, sind Leitfragen, zu denen sie am IASS vertieft forschen möchte. Nanz will zudem einen Beitrag leisten zu einer empirisch informierten politischen Theorie der Nachhaltigkeit. Seit 2013 untersuchte sie als Leiterin des Forschungsschwerpunkts PartizipationsKultur am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI), wie Partizipation als Modus für Transformation wirken kann. Sie hat in der Praxis viele Beteiligungsformate initiiert und wissenschaftlich begleitet. In den vergangenen drei Jahren arbeitete sie bereits im gemeinsamen IASS-KWI-Projekt Demoenergie eng mit dem IASS und dessen Gründungsdirektor Klaus Töpfer zusammen. Nanz hat seit 2002 eine Professur an der Universität Bremen inne und war Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, an der Westminster University (London) und am MIT. Soeben ist ihr gemeinsam mit Claus Leggewie (KWI) verfasstes Buch „Die Konsultative. Mehr Demokratie durch Bürgerbeteiligung" erschienen.
Der Umwelt- und Techniksoziologe Ortwin Renn
Seit 1. Februar 2016 ist Ortwin Renn wissenschaftlicher Direktor am IASS. Er will zu den systemischen Risiken forschen, die Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft bedrohen und nachhaltige Entwicklung verhindern können. Dabei wird er sich intensiv der Erforschung der Voraussetzungen und Bedingungen einer national wie international nachhaltigen Energie-versorgung widmen. Zuvor war er Professor für Umwelt- und Techniksoziologie sowie Dekan der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Stuttgart und zugleich Direktor des dort angeschlossenen Zentrums für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung (ZIRIUS). Er arbeitete als Wissenschaftler in Deutschland, den USA und der Schweiz.
Die administrative Direktorin Katja Carson
Die Diplom-Betriebswirtschaftlerin mit einem BA (Hons) in European Business Administration an der Middlesex University London und MBA der Henley Business School in Großbritannien bringt über 25 Jahre Erfahrung in kaufmännischen Führungspositionen im In- und Ausland mit. Sie ist Mitglied des geschäftsführenden Vorstands des IASS und will die Forschung durch eine effiziente Verwaltungsorganisation unterstützen, die im Einklang mit nachhaltigem Arbeiten und Forschen steht. Carson entwickelt und implementiert deshalb Nachhaltigkeitsstrategien für das Arbeiten am IASS. Als administrative Direktorin bei Greenpeace Neuseeland hatte sie von 2009 bis 2014 Gesamtverantwortung für die Leitung von Verwaltung, Finanzwesen, Governance, Personal, IT, Haustechnik und Infrastruktur sowie die Führung interdisziplinärer Teams. 2015 war Carson Head of Global Finance ad interim bei Greenpeace International. Im September 2015 stieß sie als Verwaltungsleiterin zum IASS.
Der Atmosphären- und Klimawissenschaftler Mark G. Lawrence
Mark Lawrence wirkt bereits seit 2011 als wissenschaftlicher Direktor am Aufbau des Instituts mit und wurde von der Mitgliederversammlung für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Sein Forschungsinteresse gilt integrierten Lösungsansätzen im Kampf gegen Klimawandel und Luftverschmutzung sowie der Erforschung von Chancen und Risiken von potentiellen technischen Maßnahmen zur Minderung des Klimawandels (sog. Climate Engineering), vor allem im Kontext des Anthropozäns und damit dem Mensch-Natur-Verhältnis. Zuvor war der gebürtige Amerikaner Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. Von 2009 bis 2010 war er Vertretungsprofessor an der Universität Mainz, seit 2014 hat er eine Honorarprofessur an der Universität Potsdam inne.
Technik | Wissenschaft & Forschung, 31.03.2016
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