Andere Bilder braucht das Land
Ein Dank an die Integrationshelfer und ein Appell an unsere Menschlichkeit
Der Titel Neue Bilder braucht das Land im letzten forum-Heft sollte ein Appell sein. Er sollte ein Gefühl von Wachheit bewirken, um neue, mutmachende Bilder zu finden. Um möglicherweise auch ähnlich empfinden zu können, angemessen handeln zu können, wie es wohl Sanitäter, Ärzte, Krankenschwestern und Therapeuten täglich tun müssen: angesichts großen Leidens zum Wohle der Verletzten und Erkrankten zu handeln, immer in Balance zwischen Kompetenz und Mitgefühl. Mit diesem Appell, neue Bilder zu kreieren, war schlicht und einfach aber auch eins verbunden: Wunschdenken!
Tour d‘Horizon – vier Monate Eintauchen in die Integrationsprozesse
Oft hat sich der Lebenslauf eines Helfers durch seinen Einsatz radikal verändert. Sei es durch Einsichten während der aktiven Hilfe, sei es durch veränderte Arbeitsabläufe in Unternehmen, in der Verwaltung oder – vor allem – durch den direkten Kontakt mit geflohenen Menschen. Es ist etwas anderes, sich auf den direkten Kontakt und die Komplexität der Fluchtgeschichten einzulassen, unmittelbar mit den betroffenen Menschen gemeinsame Alltagsbewältigung zu bewerkstelligen, als nur darüber zu reden oder zu schreiben. Aber eines ist sicher: Wir alle müssen nicht verzagt sein.
Lassen Sie mich die Analogie zu natürlichen Prozessen wählen: Die guten Samen keimen! Bald werden die Pflänzchen zu Gewächsen heranwachsen, genährt durch Mitgefühl, Kreativität und Kompetenz, und dann werden wir alle gemeinsam die Früchte ernten, vielfältig im Geschmack, reich an farblichen Nuancen. Natürlich keimt es sich besser, wenn gute Rahmenbedingungen vorherrschen. Um diese Bedingungen zu schaffen, wird an vielen Stellen gearbeitet, aber noch viel zu viel durch bürokratische Strukturen gelähmt. Diffus sind die Aussagen, die aus Berlin und Nürnberg kommuniziert werden. Es leiden die Helfenden wie auch die Geflohenen darunter.
Unsere jetzigen Gäste werden möglicherweise wieder zurückkehren in ihre Heimatländer und ihrerseits die „guten" Samen zum Keimen bringen.
Lassen Sie uns an den vielseitigen Aktivitäten und Prozessen gemeinsam teilnehmen, die unsere bestehende Kultur stärken und dabei gleichzeitig zum Wohle unserer Gäste beitragen. Allgemein gilt: Da alles in Veränderung ist, sollten wir Mitgefühl, Freude und unsere menschliche Intelligenz nutzen, um uns in diesen Aufgabenstellungen als Menschen weiterzuentwickeln. Nicht verhehlen wollen wir, dass sich hinter manchen Aktivitäten klammheimlich auch eine Tendenz zu einer „Goldgräberstimmung" verstecken mag. Nutzen wir die Chance, unseren Horizont aktiv zu erweitern, durch eine wie auch immer geartete Teilnahme an den Integrationsangeboten. Es wird sich lohnen, früher oder später!
Wie versprochen, sind wir in den letzten Wochen ständig unterwegs gewesen, um auf Kongressen, Symposien und Workshops mit vielen Teilhabern der Integrationsprozesse zu sprechen; wir haben Diskussionsrunden moderiert und im Hintergrund mitgewirkt, dass es bald zu einer Konzertierten Aktion kommen möge. Und wir haben uns intensiv mit Studien und Hintergründen zu aktuellen und künftigen Migrationsbewegungen befasst, um gut präpariert zur sein, wenn wir mit Politikern, Unternehmern und Stakeholdern über Lösungen sprechen.
Als ich mit dem Schreiben unseres Themen-Schwerpunktes Migration und Integration für forum 01/2016 begonnen hatte, tat ich es mit gemischten Gefühlen: abends die aktuellsten Dokumentationen auf den seriösen TV-Sendern schauen, morgens bis abends nach Best Practices Ausschau halten, telefonieren, Gespräche mit Helfern führen und dann eine Flüchtlingsfamilie für ein paar Tage nach Hause einladen.
Als Resümee dieser ersten Tour d‘Horizon kann man beobachten, dass allein die handelnden Menschen das bestimmende Element bei allen Integrationsprozessen sind und sein werden. Nur wird viel zu wenig über das Engagement dieser mitfühlenden, selbstlos agierenden Helfer berichtet. Ob es nun die gelungenen Initiativen in kleinen Kommunen, in Städten oder solche in Unternehmen sind. Auch wir in forum werden nur einen Bruchteil der stetig wachsenden Projekte abbilden können. Es ist ein kleines Danke an die Impulsgeber, die kreativen Umsetzer, die Mutmacher und unermüdlich helfenden Menschen aus allen demographischen Schichten.
Oft hat sich der Lebenslauf eines Helfers durch seinen Einsatz radikal verändert. Sei es durch Einsichten während der aktiven Hilfe, sei es durch veränderte Arbeitsabläufe in Unternehmen, in der Verwaltung oder – vor allem – durch den direkten Kontakt mit geflohenen Menschen. Es ist etwas anderes, sich auf den direkten Kontakt und die Komplexität der Fluchtgeschichten einzulassen, unmittelbar mit den betroffenen Menschen gemeinsame Alltagsbewältigung zu bewerkstelligen, als nur darüber zu reden oder zu schreiben. Aber eines ist sicher: Wir alle müssen nicht verzagt sein.
Lassen Sie mich die Analogie zu natürlichen Prozessen wählen: Die guten Samen keimen! Bald werden die Pflänzchen zu Gewächsen heranwachsen, genährt durch Mitgefühl, Kreativität und Kompetenz, und dann werden wir alle gemeinsam die Früchte ernten, vielfältig im Geschmack, reich an farblichen Nuancen. Natürlich keimt es sich besser, wenn gute Rahmenbedingungen vorherrschen. Um diese Bedingungen zu schaffen, wird an vielen Stellen gearbeitet, aber noch viel zu viel durch bürokratische Strukturen gelähmt. Diffus sind die Aussagen, die aus Berlin und Nürnberg kommuniziert werden. Es leiden die Helfenden wie auch die Geflohenen darunter.
Unsere jetzigen Gäste werden möglicherweise wieder zurückkehren in ihre Heimatländer und ihrerseits die „guten" Samen zum Keimen bringen.
Lassen Sie uns an den vielseitigen Aktivitäten und Prozessen gemeinsam teilnehmen, die unsere bestehende Kultur stärken und dabei gleichzeitig zum Wohle unserer Gäste beitragen. Allgemein gilt: Da alles in Veränderung ist, sollten wir Mitgefühl, Freude und unsere menschliche Intelligenz nutzen, um uns in diesen Aufgabenstellungen als Menschen weiterzuentwickeln. Nicht verhehlen wollen wir, dass sich hinter manchen Aktivitäten klammheimlich auch eine Tendenz zu einer „Goldgräberstimmung" verstecken mag. Nutzen wir die Chance, unseren Horizont aktiv zu erweitern, durch eine wie auch immer geartete Teilnahme an den Integrationsangeboten. Es wird sich lohnen, früher oder später!
Wie versprochen, sind wir in den letzten Wochen ständig unterwegs gewesen, um auf Kongressen, Symposien und Workshops mit vielen Teilhabern der Integrationsprozesse zu sprechen; wir haben Diskussionsrunden moderiert und im Hintergrund mitgewirkt, dass es bald zu einer Konzertierten Aktion kommen möge. Und wir haben uns intensiv mit Studien und Hintergründen zu aktuellen und künftigen Migrationsbewegungen befasst, um gut präpariert zur sein, wenn wir mit Politikern, Unternehmern und Stakeholdern über Lösungen sprechen.
Ein Beitrag von Elmar Thomassek
Gesellschaft | Migration & Integration, 23.04.2016
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2016 - Zukunft gestalten erschienen.
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