Weniger is(s)t mehr
"Flexitarier" wirbeln Fleisch-Industrie auf
Die Megatrends Gesundheit und Neo-Ökologie sind dabei, unsere Essgewohnheiten grundlegend zu verändern – und das insbesondere beim Konsum von Fleisch. Die Teilzeit-Vegetarier oder sogenannten Flexitarier schaffen sich an, Fleisch zunehmend als geschmacksbereichernde, nicht aber mehr als zentrale Zutat auf dem Teller anzusehen – weniger isst mehr.
Immer mehr Menschen möchten wissen, wo und wie ihre Lebensmittel hergestellt werden – vor allem beim Fleisch. Die lange Zeit spürbare Entfremdung von dem, was wir auf unsere Teller und schließlich in unseren Mägen befördern, scheint sich allmählich umzukehren. Ein zunehmendes Bewusstsein über die Auswirkungen des eigenen Ernährungsstils, und damit den Implikationen für Umwelt und Gesundheit, ist Zeichen eines höchst erfreulichen Trends – Achtsamkeit bestimmt immer öfter unseren Alltag.
Laut einer Umfrage sind über 80 Prozent der Deutschen dazu bereit, höhere Preise für Fleisch zu zahlen, trügen sie daruch zu besseren Haltungsbedingungen der Tiere und damit allgemeiner Nachhaltigkeit bei. Dies scheint in Zeiten eines ausufernden Klimawandels sowie einer sich verschärfenden Ressourcenverknappung auch zwingend erforderlich. Und letztlich trugen auch diverse Skandale in der Fleischindustrie dazu bei, dass der durchschnittliche Konsum nach jahzehntelangem Anstieg nicht weiter zunimmt. Die Mehrheit der Deutschen isst an drei oder mehr Tagen der Woche kein Fleisch - weniger ist wieder mehr. Und Studien belegen eindeutig, dass eine vordergründig auf pflanzliche Kost ausgerichtete Ernährung signifikante Vorteile für die eigene Gesundheit bedeutet.
Der dieser Entwicklung enstammende Begriff der „Flexitarier" meint „fleischessende Vegetarier", welche sich durch einen maßvollen, auf Tierschutz bedachten und extrem qualitätsbewussten Fleischkonsum auszeichnen. Genuss wird hierdurch mit Welt- und Selbstverantwortung verbunden. Auch die Wirtschaft ist sich dieser Entwicklung bewusst und begegnet den neuen Teilzeit-Vegetariern mit entsprechenden Geschäftsmodellen. So hört man mittlerweile regelmäßig über neue Unternehmen, die sich mit Bauern und Schlachtern aus der unmittelbaren Region zusammentun, um Fleisch von Tieren aus ökologischer Landwirtschaft zu vermarkten.
Da wäre zum Beispiel die Online-Metzgerei MeinekleineFarm.org, welche unter dem Motto „Weniger Fleisch, mehr Respekt!" Fleisch ein Gesicht gibt. Der Konsument erfährt schon beim Online-Shopping auf den Kilometer genau, wo die Wurst herkommt. Sowohl die Adresse des Bauern, wie auch die des Metzgers befinden sich auf der Verpackung. Doch damit nicht genug – der Clou ist, dass selbst ein Foto des Tieres, aus dem die Wurst hergestellt wurde, namentlich das Layout ziert.
Die Metzgerei Kumpel & Keule in der Markthalle Neun in Berlin hat sich ganz der Transparenz verschrieben. Auch hier steht die Herkunft des Fleisches, und damit das Wohl der Tiere, im Vordergrund. Dabei kann der Konsument in der „gläsernen Metzgerei" den ganzen Produktionsprozess vom der Schweinehälfte bis zur Wurst mitverfolgen – einzelne Kräuter und Gewürze inklusive.
Und auch der in Deutschland und Österreich ansässige Bio-Anbieter Denn’s wirbt auf seiner Webseite mit „5 guten Gründen, denn’s Flexitarier zu werden." Neben Klima- und Ressourcenschutz wird auch hier auf die Bedeutung für die Gesundheit verwiesen.
Immer mehr Menschen möchten wissen, wo und wie ihre Lebensmittel hergestellt werden – vor allem beim Fleisch. Die lange Zeit spürbare Entfremdung von dem, was wir auf unsere Teller und schließlich in unseren Mägen befördern, scheint sich allmählich umzukehren. Ein zunehmendes Bewusstsein über die Auswirkungen des eigenen Ernährungsstils, und damit den Implikationen für Umwelt und Gesundheit, ist Zeichen eines höchst erfreulichen Trends – Achtsamkeit bestimmt immer öfter unseren Alltag.
Laut einer Umfrage sind über 80 Prozent der Deutschen dazu bereit, höhere Preise für Fleisch zu zahlen, trügen sie daruch zu besseren Haltungsbedingungen der Tiere und damit allgemeiner Nachhaltigkeit bei. Dies scheint in Zeiten eines ausufernden Klimawandels sowie einer sich verschärfenden Ressourcenverknappung auch zwingend erforderlich. Und letztlich trugen auch diverse Skandale in der Fleischindustrie dazu bei, dass der durchschnittliche Konsum nach jahzehntelangem Anstieg nicht weiter zunimmt. Die Mehrheit der Deutschen isst an drei oder mehr Tagen der Woche kein Fleisch - weniger ist wieder mehr. Und Studien belegen eindeutig, dass eine vordergründig auf pflanzliche Kost ausgerichtete Ernährung signifikante Vorteile für die eigene Gesundheit bedeutet.
Der dieser Entwicklung enstammende Begriff der „Flexitarier" meint „fleischessende Vegetarier", welche sich durch einen maßvollen, auf Tierschutz bedachten und extrem qualitätsbewussten Fleischkonsum auszeichnen. Genuss wird hierdurch mit Welt- und Selbstverantwortung verbunden. Auch die Wirtschaft ist sich dieser Entwicklung bewusst und begegnet den neuen Teilzeit-Vegetariern mit entsprechenden Geschäftsmodellen. So hört man mittlerweile regelmäßig über neue Unternehmen, die sich mit Bauern und Schlachtern aus der unmittelbaren Region zusammentun, um Fleisch von Tieren aus ökologischer Landwirtschaft zu vermarkten.
Da wäre zum Beispiel die Online-Metzgerei MeinekleineFarm.org, welche unter dem Motto „Weniger Fleisch, mehr Respekt!" Fleisch ein Gesicht gibt. Der Konsument erfährt schon beim Online-Shopping auf den Kilometer genau, wo die Wurst herkommt. Sowohl die Adresse des Bauern, wie auch die des Metzgers befinden sich auf der Verpackung. Doch damit nicht genug – der Clou ist, dass selbst ein Foto des Tieres, aus dem die Wurst hergestellt wurde, namentlich das Layout ziert.
Die Metzgerei Kumpel & Keule in der Markthalle Neun in Berlin hat sich ganz der Transparenz verschrieben. Auch hier steht die Herkunft des Fleisches, und damit das Wohl der Tiere, im Vordergrund. Dabei kann der Konsument in der „gläsernen Metzgerei" den ganzen Produktionsprozess vom der Schweinehälfte bis zur Wurst mitverfolgen – einzelne Kräuter und Gewürze inklusive.
Und auch der in Deutschland und Österreich ansässige Bio-Anbieter Denn’s wirbt auf seiner Webseite mit „5 guten Gründen, denn’s Flexitarier zu werden." Neben Klima- und Ressourcenschutz wird auch hier auf die Bedeutung für die Gesundheit verwiesen.
Es wird also deutlich, dass sich unsere Ernährungsstile, insbesondere beim Fleischkonsum, immer häufiger dem Trend der Achtsamkeit beugen – und so wird weniger mehr, ist es doch ohnehin besser. Flexitarier machen aus dem Hart-Vegetarismus einen Markt mit ähnlichen Dimensionen wie „bio". Die Synthese von Konsum, Ethik und Lifestyle wird zur zentralen Triebfeder eines neuen Bewusstseins für Lebensmittel.
Daniel Anthes
ist Nachhaltigkeitsaktivist
und –Blogger, zur Zeit Projektmanager,
Autor und Referent beim Zukunftsinstitut und seit letztem Jahr
stellv. Vorstandsvorsitzender des Vereins ShoutOutLoud
e.V., einem sich in Frankfurt a.M. u.a. im Kampf gegen die
Lebensmittelverschwendung engagierenden Verein.
Lifestyle | Essen & Trinken, 10.05.2016
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