Brücke zur geregelten Einwanderung bauen

UnternehmensGrün fordert Punktesystem für ein dauerhaftes Bleiberecht.

Verstärkte Anstrengungen zur Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt und die rasche Verabschiedung eines Einwanderungsgesetzes fordert UnternehmensGrün, der Bundesverband der Grünen Wirtschaft. Der Verband schlägt in seinem aktuellen Positionspapier ein Punktesystem vor, mit dem der Anspruch auf ein dauerhaftes Bleiberecht erworben werden kann.

„Wenn die geburtenstarken Jahrgänge in den nächsten Jahren das Rentenalter erreichen, fehlt jährlich eine sechsstellige Zahl an Arbeitskräften. In zahlreichen Berufen ist es bereits heute schwierig, Nachwuchskräfte zu finden", so Gottfried Härle, Inhaber einer mittelständischen Brauerei und Vorstandsmitglied von UnternehmensGrün. Allein aufgrund der demographischen Entwicklung kann die deutsche Wirtschaft langfristig von der gestiegenen Zuwanderung nur profitieren. Härle weiter: „Wenn die Aufnahme von Arbeit einer der wesentlichen Schlüssel zur Integration der Geflüchteten in unsere Gesellschaft darstellt, so sind in erster Linie die Unternehmen gefordert, diese Arbeitsplätze zu schaffen und Zuwanderern anzubieten. Sie werden Zeit und Geld in die Aus- ­und Weiterbildung von Migranten investieren müssen, jenseits allen kurzfristigen betriebswirtschaftlichen Kalküls."

Neben der Wirtschaft sieht UnternehmensGrün aber vor allem die Politik in der Pflicht. Der Verband fordert die möglichst rasche Verabschiedung eines Einwanderungsgesetzes, um Migrantinnen und Migranten eine Brücke vom Asyl zur geregelten Einwanderung zu bauen. „Wer es innerhalb eines bestimmten Zeitraums schafft, sich ausreichende Sprachkenntnisse anzueignen, einen Ausbildungs- ­oder Arbeitsplatz zu finden und erfolgreich an einem Integrationskurs teilgenommen hat, sollte Anspruch auf ein dauerhaftes Bleiberecht in Deutschland haben. Die entsprechenden Qualifikationen und Voraussetzungen könnten über ein Punktesystem nachgewiesen werden, in das auch noch ehrenamtliches oder soziales Engagement einfließen könnte. Über ein derartiges Punktesystem wäre es auch möglich, den Familiennachzug zu regeln", so UnternehmensGrün-Vorstand Gottfried Härle.

Daneben fordert der Verband die Einführung eines weiteren, vierjährigen dualen Ausbildungsganges speziell für Geflüchtete, bei der im ersten Berufsschuljahr der Schwerpunkt auf der Sprachausbildung der Migranten liegt. Geflüchtete, die einen Ausbildungsplatz oder eine Arbeitsstelle gefunden haben, sollten ihren Wohnsitz frei wählen können. Die Schaffung von Anreizen für die Arbeitsaufnahme, etwa in Form von Sprachkursen, speziellen Praktika und staatlichen Eingliederungshilfen sollte die Integration in den Arbeitsmarkt beschleunigen. Für Geflüchtete, die den Weg in die Selbständigkeit suchen, fordert UnternehmensGrün spezielle Beratungsangebote und staatlich geförderte Mikrokredite für die Existenzgründung.

Das Positionspapier von UnternehmensGrün finden Sie im Internet,

Gottfried Härle ist langjähriges Vorstandsmitglied von UnternehmensGrün, des Bundesverbandes der grünen Wirtschaft. Als Geschäftsführer der Brauerei Clemens Härle in Leutkirch im Allgäu beschäftigt er mehrere Geflüchtete. Er ist Autor des Positionspapiers von UnternehmensGrün.

Kontakt: Gottfried Härle | haerle@unternehmensgruen.de | www.unternehmensgruen.de


Gesellschaft | Migration & Integration, 09.06.2016

     
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