BEE Energiedialog 2025

Lernplan für Lebenskompetenzen

21 Vordenker veröffentlichen Impulse zur Zukunftsbildung

Was muss Bildung zukünftig leisten – und wie sieht die Bildung aus, mit der die Gesellschaft ihre Zukunft agil und selbstbestimmt gestalten kann? Fragen wie diese stehen im Zentrum einer Erklärung im Vorfeld des EduAction Bildungsgipfels, der am 1./2. Juli in Mannheim und Heidelberg stattfindet. Unterzeichnet ist sie von 21 der EduAction-Schlüsselimpulsgeber, darunter dem Gehirnforscher Gerald Hüther, dem Komplexitäts­experten Fredmund Malik, dem Netzwerkvordenker Ulrich Weinberg, dem Entrepreneurship-Pionier Günter Faltin, dem Publizisten Franz Alt und den Bildungsinnovatoren Margret Rasfeld und Roman R. Rüdiger. Die Vordenker in Sachen Bildung geben fünf zentrale Empfehlungen ab, die neben vielen weiteren Aspekten beim EduAction Bildungsgipfel in die Diskussionen und Workshops einfließen.

So fordern sie die Etablierung eines „von Politik, Stiftungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft getragenen Think-and-Do-Tanks". Dieser solle sich der neuen bildungskonzeptionellen Schlüsselaufgabe widmen, näm­lich der Entwicklung eines dynamischen Curriculums für Schlüsselkompetenzen in allen Lebensphasen. Sie schlagen deshalb einen „Lernplan für Lebenskompetenzen" vor. Denn der größte bevorstehende Wandel sei jener von einer Wissensgesellschaft zu einer Gesellschaft, in der für alle Menschen die Herausbildung von Lebensschlüsselkompetenzen ins Zentrum rücke.  Dies seien kreative oder  kollaborative Kompetenzen, Beziehungskompetenzen, Vernetzungskompetenzen, Projektmanagementkompetenzen, interkulturelle oder unternehmerische Kompetenzen. „Sie werden immer bedeutsamer für die eigene Lebensbewältigung und die berufliche Zukunft jedes Menschen", so die Unterzeichner. Immer wichtiger werde selbstgesteuertes Lernen und Teamlernen.

Nach dem Wunsch der 21 Vordenker soll Deutschland „Weltmarktführer für integriertes Lernen" werden, also für die kluge Verbindung von digitalem Lernen und Lebenskompetenzen-Lernen. Sehr viel mehr neu­artige und ergänzende „Orte des Lernens" sollen entstehen wie „Maker-Garagen", „Zukunftslabs" oder „Design-Thinking-Labs", an denen die unmittelbare Anwendung neuen Wissens und Könnens praktisch gelernt wird. Um diese tiefgreifenden Transformationen in der Bildungslandschaft Deutschlands breit ab­gestimmt, zügig und zukunftsweisend leisten zu können, schlägt die EduAction-Erklärung eine umfassende Vernetzung und Begleitung aller Bildungseinrichtungen vor. Mit diesen Veränderungen, so betonen die Initiatoren, stehe eine enorme Aufwertung des Lehrberufs als Lernbegleiter an.

Ein weiterer Vorschlag greift ein Ziel der sogenannten „Global Goals" auf, die alle Länder der Vereinten Nationen im September 2015 einstimmig verabschiedet haben: Für alle Kinder weltweit solle eine gute Bildung bis einschließlich der 10. Jahrgangsstufe realisiert werden. Die Finanzierungslücke dafür beträgt laut einer Unicef-Studie 21 Mrd. Dollar im Jahr. Die EduAction-Teilnehmer positionieren sich auch hier sehr klar: „Hierfür sollte Deutschland die Initiative für eine weltweit getragene Bildungsallianz ergreifen. Nachhaltiger Wohlstand aller Länder ist gerade für ein Exportland auch im besten eigenen Interesse."
Diese und zahlreiche weitere Ideen für eine Zukunfts-Bildung stehen im Zentrum des ersten EduAction Bildungsgipfels, an dem Bildungsakteure und Bildungsinteressierte aus bewusst allen Bereichen der Gesell­schaft teilnehmen. Die Ergebnisse aus den Workshops und Diskussionen sollen bundesweit Impulse setzen und als Leitplanken für die strategische Ausrichtung in Sachen Bildung der Metropolregion Rhein-Neckar dienen. Mehr Informationen: www.edu-action.de. Der vollständige Text der Erklärung ist hier veröffentlicht: http://goodimpact.org/magazin/zukunftsbildung-jetzt-gestalten

Über die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH:
Rhein-Neckar zählt zu den attraktivsten Metropolregionen in Deutschland und Europa. Damit das lang­fristig so bleibt, arbeiten Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die Grenzen dreier Bundesländer eng zusammen. Im Rahmen dieser Public-Private-Partnership bringt die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH starke Partner an einen Tisch, koordiniert Netzwerke, gibt Impulse und treibt Kooperationsprojekte in den Bereichen Arbeitsmarkt, Energie, Kultur, Verwaltungsvereinfachung und Wirtschaftsförderung voran. Kurz: Die Regionalentwicklungsgesellschaft sorgt dafür, dass Rhein-Neckar seine vielfältigen Potenziale nutzt und als das wahrgenommen wird, was es ist – eine Region, in der Menschen sich wohlfühlen, her­vorragend leben und beruflich erfolgreich sein können.

Kontakt: Metropolregion Rhein-Neckar GmbH, Florian Tholey
florian.tholey@m-r-n.com | edu-action@m-r-n.com | www.m-r-n.com

Über das Genisis Institut:
Das Berliner Genisis Institut ist ein Thinktank für gesellschaftliche Innovationen. Seit 2007 veranstaltet es den VISION SUMMIT, der sich als Leitkonferenz für soziale Innovationen etablierte. Die VISION SUMMITS in den Jahren 2012 und 2013 widmeten sich dem Thema der plötzlich auch in Deutschland stark zunehmen­den Bildungsinnovationen, 2013 war daher das Leitthema „EduAction – Bildung für das 21. Jahrhundert". Verbunden mit einer bundesweiten einwöchigen Roadshow avancierten Bildungsinnovationen zu einem viel diskutierten Medienthema. Der EduAction Bildungsgipfel 2016 setzt dies mit einem eigenständigen Konferenzformat in der Partnerschaft von Genisis Institut und Metropolregion Rhein-Neckar fort mit der Ambition als bundesweite Leitkonferenz für Bildungsinnovationen.

Kontakt: Genisis Institut gemeinnützige GmbH | office@genisis-institute.org | www.genisis-institute.org


Gesellschaft | Bildung, 08.06.2016

     
        
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