BIOFACH 2025

Warum sollte bei der Büroeinrichtung auf Nachhaltigkeit geachtet werden?

Ökologisches Umdenken bei der Büromöbel-Beschaffung

Das engagierte Umweltprojekt office-4-green und das Büromöbel-Unternehmen office-4-sale setzen auf wiederaufbereitete Gebrauchtmöbel. Damit leisten sie einen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Büromöbel-Beschaffung. Das Team von office-4-green hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die Wiederaufbereitung von Büromöbeln als ökologisch wie ökonomisch sinnvolle Möglichkeit des Recyclings öffentlich zu informieren. office-4-sale fokussiert sich auf die praktische Umsetzung der gelebten Inhalte. Über den Onlineshop www.office-4-sale.de können kostengünstig Sekundär-Büromöbel und -stühle bestellt werden.

Warum überhaupt gebrauchte Büromöbel?
Es dauert 20 Jahre, bis ein Nutzbaum die notwendige Größe erreicht hat, um industriell verarbeitet werden zu können. ©Hubert Körner - Fotolia.comDie Wiedereinkehr von Gebrauchtmöbeln in den Nutzungskreislauf spart vor allem CO2-Emissionen ein. Etwa 95% sämtlicher Emissionen, die auf den gesamten Produktlebenszyklus entfallen, entstehen bei der Herstellung. Nur 5% entfallen auf die gesamte Nutzungszeit, die auf etwa 30 Jahre ausgelegt ist. Diese 95% Herstellungsenergien können durch die Weiternutzung gespart werden. Des Weiteren werden natürliche Ressourcen geschont. Das Erdöl, das für die Kunststoffproduktion genutzt werden würde, bleibt in den Tiefen der Erde und Nutzbäume werden in Ihren Wäldern gelassen. Die Regenerationszeit eines Nutzbaumes beträgt ca. 20 Jahre. Solange dauert es, bis er die notwendige Größe erreicht hat, um industriell verarbeitet werden zu können. Allerdings stehen in der Realität Regenerations- und Nutzungsdauer in keinem Verhältnis zueinander. Der Mensch produziert über die ihm aktuell zur Verfügung stehenden Ressourcen hinaus, was das umweltbelastende Problem verstärkt. Bei Angebotsüberhang muss der Hersteller seine Ware entsorgen. Auch der Handel ist bei geringer Nachfrage in der Situation, Handelsware zu entsorgen, obwohl diese noch nie zum Einsatz gekommen ist.

Eine mögliche Problembewältigung kann der Einsatz wiederaufbereiteter Büromöbel sein, welche in den Nutzungskreislauf zurückgeführt werden. Der Lösungsansatz liegt nahe. Jährlich werden immer noch mehr als 100 Millionen Tonnen an Büromöbeln vorzeitig entsorgt und durch Neumöbel mit hohem Ressourcen- und Energieverbrauch ersetzt.

Was ist das Besondere an gebrauchten Büromöbeln?
Nachhaltige Büromöbel zeichnen sich durch ihre voraussichtliche lange Lebensdauer aus, die eine allzu schnelle Entsorgung überflüssig werden lässt. Im Regelfall haben Büromöbel einen Nutzungszeitraum von 15-25 Jahren, indem sie keinerlei Emissionen an die Umwelt abgeben.

Bei der Herstellung nachhaltiger Büromöbel wird dementsprechend auf die Haltbarkeit, Langlebigkeit und Robustheit geachtet. Somit liegt ein Vorteil bei der Beschaffung gebrauchter Büromöbel in der Kostenreduktion. Darüber hinaus kommen in der Produktion vorwiegend klimaneutrale, recycelbare und schadstoffarme Materialien zum Einsatz. Das Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Inneren hat jüngst Anfang des Jahres eine Informationsbroschüre zur Nachhaltigkeit für die Produktgruppe Büroeinrichtung herausgebracht. In dieser werden für die Mitarbeiter in Beschaffungsstellen von Bund, Ländern und Kommunen sowie Einkäufern bei Kirchen und Verbänden verlässliche Hilfestellungen zur Beschaffung an die Hand gegeben. Tische, Stühle, Schränke und Regale unterliegen rechtlichen Umweltschutzanforderungen, etwa in Bezug auf die verwendeten Schadstoffe oder die Haltbarkeit und Verarbeitung der Möbel betreffend. Die Broschüre kann über folgenden Link aufgerufen werden.

Die Gesetzesgrundlage für Gebrauchtmöbel
Auf Europäischer Ebene wurde festgelegt, dass die Beschaffung von Büromöbeln nachhaltiger gestaltet werden müsse, damit die Nutzungszeit den Regernationszeiten der eingesetzten Rohstoffe entspreche sowie dass die Gesamtbelastung aller CO²-Emissionen minimiert werde. Bis April 2016 war angestrebt, bundesweit eine umweltfreundliche Beschaffung in den Verwaltungen umzusetzen. Zudem sollte eine ganze Reihe an Vorschriften speziell die Hersteller dazu zwingen, Ressourcen im Produktionsprozess zu schonen und den Lebenszyklus von Büromöbeln länger zu gestalten.

Die aktuelle Situation bei der Büromöbel-Beschaffung
Trotz der enormen Fortschritte der nachhaltigen Anwendungsvorschriften und Gesetzgebungen, besteht eine massive Diskrepanz zwischen der Umsetzung von nachhaltigen Beschaffungsvorgaben und einer konsequenten Anwendung derselben. Denn in der privaten Wirtschaft werden Büromöbel durchschnittlich nur 4,5 Jahre, in den öffentlichen Verwaltung wenigstens 8 Jahre genutzt. Es bedarf eines kontinuierlichen Prozesses der Aufklärung, um Kunden, Hersteller und Politik auf diese Missstände hinzuweisen.

Immerhin beschäftigt sich die Büromöbelbranche vermehrt mit dem immer wichtiger werdenen Kriterium der Nachhaltigkeit, folglich mit emissionsarmen und ressourcenschonenden Möbeln. Sowohl die Hersteller selbst, als auch die Händler und ebenso Einkäufer im B2B- oder B2A-Bereich messen dem Thema eine zunehmend hohe Relevanz bei. Wer in der jetzigen Zeit auf Nachhaltigkeit, sprich auf Ökologie, Ökonomie und Soziales , setzt, möchte damit auch bei der Öffentlichkeit und gegenüber Kunden punkten. Eine Studie des Fraunhofer IAO aus dem Jahr 2014 zeigt, dass sich dort bereits über 70% aller befragten Unternehmen bereitwillig zeigten, eine umweltfreundliche Gestaltung ihrer Büros bzw. Büroarbeitsplätze vorzunehmen und dies zukünftig noch einen höheren Stellenwert haben werde.

Wie erkenne ich gebrauchte Büromöbel?
Die Nachhaltigkeitsstandards von Büromöbeln werden durch einige gegebene Siegel gekennzeichnet, so etwa der Blaue Engel, das FSC-Siegel, das Öko-Control-, Goldene M oder GS-Siegel. Hier finden Sie nähere Informationen zu den Siegeln.  Durch das Projekt office-4-green entstanden für office-4-sale hauseigene Labels: Die LCA- und LCA+-Qualitätssiegel (LCA = Life Cycle Assessment) zur Unterstützung der Standardisierung der europäischen Umweltbilanz. Das LCA-Label ist vergleichbar mit der Ökobilanz nach DIN 14040. Das zweite Label, das LCA+ Label, erhalten alle re-designten Büromöbel, die von europäischen Herstellern produziert wurden und ein junges Alter besitzen. Durch die Qualifizierung von gebrauchten Büromöbeln können Einkäufer und Beschaffer der Wirtschaft und der öffentlichen Hand Einsparungen von Emissionen sowie das Alter, den Zustand und die Funktionalität eines Sekundärmöbel überprüfen.

Über office-4-green
Das privatwirtschaftlich finanzierte Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, das Image von wiederaufbereiteten Büromöbeln grundlegend dahingehend zu verbessern, dass diese als ökologisch wie ökonomisch sinnvolle Möglichkeit des Recyclings öffentlich anerkannt und zunehmend eingesetzt werden. Im Bereich der Wirtschaft und der öffentlichen Hand wurde durch das Projekt die durchschnittliche Nutzungsdauer von Büromöbeln (5-7 Jahre) ermittelt, welche in keinem Verhältnis zur Regenerationszeit der eingesetzten Rohstoffe steht.                                                                                                                                     

Über office-4-sale
Das Büromöbel-Unternehmen mit Sitz in Berlin ist Deutschlands größter Händler im Gebraucht- und Sekundärmöbelmarkt. Auf rund 20.000 qm ist das Unternehmen mittlerweile an 7 bundesweiten Standorten vertreten: 2x in Berlin, in Nürnberg, Leipzig, Rhein-Main, Mittelhessen und Düsseldorf. Ergänzt wird das dort sofort verfügbare Angebot durch einen breit aufgestellten Onlineshop, der mit kurzen Lieferzeiten und vielen Serviceleistungen seine Kunden überzeugt. Das Angebot richtet sich sowohl an Existenzgründer, als auch an kleinere Unternehmen und große Aktiengesellschaften. Das gelebte ökologische Denken beweist sich vor allem in der auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Geschäftspolitik.


Lifestyle | Einrichten & Wohnen, 25.07.2016

     
        
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