Die Grenzen Europas
12.5. - 14.5.2016, A-9712 FresachEuropäische Toleranzgespräche 2016 zu Klimawandel und Migration
"Die Grenzen Europas und die Folgen des Klimawandels" stehen im Mittelpunkt der dreitägigen Europäischen Toleranzgespräche 2016, die ab kommenden Donnerstag vor Pfingsten im Kärntner Bergdorf Fresach stattfinden. Die Eröffnung erfolgt Mittwoch abend (11.5.) mit Landeshauptmann Peter Kaiser und Bürgermeister Günther Albel in Villach. Knapp 50 Top-Autoren, Umweltforscher/innen und Migrationsexperten werden erwartet, unter anderem UNDP-Exekutivdirektor a.D. Klaus Töpfer und der US-Bürgerrechler Stephen Bradberry.
Das Dialogforum wendet sich vor allem an Gemeinden, Politiker, Bildungs- und Integrationsverantwortliche in der Verwaltung, die sich mit den Folgen der globalen Umweltveränderungen auf lokaler Ebene beschäftigen müssen. "Flucht, Migration und Klimawandel sind keine neuen Phänomene, sie stehen vielmehr in einem direkten Zusammenhang mit der fortschreitenden industriellen Ausbeutung der Natur", sagt der Präsident des Kuratoriums der Europäischen Toleranzgespräche, Hannes Swoboda. "Wenn wir etwas ändern wollen, müssen wir die Ursachen bewusst machen."
Eröffnung mit Prof. Klaus Töpfer
Die Eröffnungsrede 2016 wird der ehemalige deutsche Umweltminister und Chef des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, Prof. Klaus Töpfer halten (12.5.). Töpfer ist ein scharfer Kritiker des sorglosen Umgangs mit den Naturressourcen und verweist darauf, dass Klimaschutz auch aktive Friedenspolitik ist.
Der amerikanische Bürgerrechtler und Robert F. Kennedy Preisträger Stephen Bradberry wird am Freitag (13.5.) sprechen. Er sieht im westlichen Turbokapitalismus eine der Hauptursachen für den verschärften Klimawandel. Katastrophen wie die Ölpest im Golf von Mexiko oder der Hurrican Kathrina würden auch durch falsche Politik verursacht.
Lösungen für die Zukunft gefragt
In Fresach werden aber nicht nur wunde Punkte der Weltwirtschaftsentwicklung aufgezeigt, sondern auch Lösungen diskutiert. So etwa wird der Physiker Niyazi Serdar Sariciftci von der Universität Linz Szenarien für eine bessere Welt ohne (neue) Grenzen aufzeigen. Donnerstag nachmittag stehen die Kosten des Klimawandels auf dem Programm, mit Umwelthistorikerin Verena Winiwarter von der Universität Klagenfurt, der Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb, dem Volkswirtschafter Karl Steininger und dem Umweltrisiko-Ökonomen Franz Prettenthaler.
Danach folgt eine Diskussion über mögliche Strategien gegen die Völkerwanderung, mit dem Rechtsphilosophen Reinhard Merkel, dem Afrika-Experten Harald Stoisser und dem Kulturphilosophen Pravo Mazumdar. Weitere Highlights sind ein Climate Reality Referat von US-Senator Marc R. Pacheco und ein "Schmerz-Workshop" mit dem bekannten Wiener Neurologen und Schriftsteller Harald Kollegger.
Am Freitag (13.5.) diskutiert eine Strategie-Runde über "Europa im Dilemma, Klimaflüchtlinge und die Grenzen des Zumutbaren", darunter der Wirtschaftswissenschafter Henning Vöpel vom Hamburger Weltwirtschaftsinstitut. Zu Mittag kann man in einem Workshop die Grundlagen für "Gelungene Begegnungen" erfahren. Im Toleranzforum am Nachmittag stehen "Praktische Tipps für ein besseres Zusammenleben" mit dem Integrationsprofi Bernhard Perchinig auf dem Programm. Der Migrationsexperte Peter Huber spricht über die Chancen und Risiken der Integration auf dem Arbeitsmarkt. Den Abschluss bildet eine Diskussion über die Voraussetzungen für Integration u.a. mit Hubert Stotter von der Diakonie Kärnten.
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