Gründung einer Arztpraxis:
Was muss im Vorfeld beachtet werden?
Wer als Arzt selbstständig werden möchte und es in Erwägung zieht, eine eigene Praxis zu gründen, sieht sich vielfältigen Entscheidungen gegenüber. Viele scheuen den Schritt aufgrund von Unkenntnis. Neben rechtlichen und bürokratischen Fragen stellen sich auch strategische Fragen wie etwa nach der geeigneten Praxisform oder dem optimalen Standort. Im Vorfeld einer Praxisgründung sollte man sich daher umfassend informieren und bestenfalls einen erfahrenen Berater mit hinzu ziehen. Die richtige Vorbereitung ist ein entscheidender Schritt in Richtung eigener Praxis.
Praxisform

Praxiskonzept
Immer wichtiger wird heute ein Konzept für die Praxis zu erstellen. Insbesondere in Gebieten / Regionen mit starker Konkurrenz kommt es darauf an, dem Patienten einen Mehrwert zu bieten und medizinische Leistungen zu offerieren, welche nicht bereits durch andere Fachpraxen abgedeckt sind. Bedenken sollte man hier, dass etwaige Zusatzqualifikationen und Zusatzausbildungen im besten Fall vor der Praxiseröffnung stattfinden, da gerade während der Anfangsphase für zusätzliche Arbeit kaum Zeit bleibt. Die Zusatzausbildungen schaffen eine Spezialisierung und sind unabdingbar um ein schlüssiges, kundenorientiertes Konzept zu erstellen.
Finanzielle Planung
Eine Praxiseröffnung ist selbstverständlich mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Daher sollte ein solides Finanzkonzept Grundlage für den Weg in die Selbstständigkeit sein. Individuelle Finanzlösungen, speziell für Heilberufe werden von den meisten Banken angeboten. Es ist wichtig, einen kompetenten Partner in Sachen Finanz- und Finanzierungsfragen an der Seite zu haben. Gerade medizinische Geräte können enorm zu Buche schlagen. Zudem sollte man auch die persönliche Situation mit in die Planung einbeziehen. Gerade bei einer Neugründung einer Praxis sind Liquiditätsprobleme in der Anfangszeit keine Seltenheit.
Formelle Angelegenheiten
Um eine Praxis eröffnen zu können, ist ein Eintrag in das Ärzteregister notwendig. Dafür sollte man die Approbation, die Geburtsurkunde sowie den Nachweis über die bisherigen ausgeübten Tätigkeiten bereithalten. Sofern man auch Patienten aus der gesetzlichen Krankenversicherung behandeln möchte, benötigt man zudem eine Zulassung. Ohne Diese können ausschließlich Selbstzahler oder Privatversicherte behandelt werden. Für einen Zulassungsantrag werden folgende Dokumente benötigt:
- Ein (formloses) Schreiben mit Ort des Vertragsarztsitzes sowie der genauen Arztbezeichnung
- Ein Auszug aus dem Ärzteregister
- Eine Bescheinigung über die bislang ausgeübten ärztlichen Tätigkeiten
- Die Approbation bzw. die Facharzturkunde
- Ein aktuelles polizeiliches Führungszeugnis
- Lebenslauf
- Eine Erklärung über alle zum Zeitpunkt der Antragsstellung bestehenden Beschäftigungsverhältnisse
- Eine Erklärung darüber, ob in den letzten fünf Jahren eine Drogen- oder Alkoholsucht bestand
Sofern alle Dokumente vollständig eingereicht wurden, steht einer Praxiseröffnung nichts mehr im Wege - egal ob das eigene angestrebte Ziel eine Allgemeinpraxis oder eine spezifische Fachpraxis ist. Nun geht es darum, eine geeignete Räumlichkeit zu finden und Personal einzustellen. Sobald die Praxis eröffnet wird, muss das Gesundheitsamt informiert werden. Weiterhin gibt es Formalitäten mit dem TÜV, der Krankenversicherung für Mitarbeiter, der Berufsgenossenschaft sowie diverse Punkte welche mit einem Steuerberater geklärt werden sollten.
Wirtschaft | Gründung & Finanzierung, 20.02.2017

Save the Ocean
forum 02/2025 ist erschienen
- Regenerativ
- Coworkation
- Klimadiesel
- Kreislaufwirtschaft
Kaufen...
Abonnieren...
APR
2025
In der Reihe "Mein Klima… in München"
80331 München und online
MAI
2025
Genossenschaftliche Lösungen in Wirtschaft, Kommunen und Gesellschaft
65189 Wiesbaden
MAI
2025
Welchen Beitrag leistet Kultur zum wirtschaftlichen Wachstum?
47805 Krefeld
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Naturschutz

Christoph Quarch empfindet beim Anblick des Eisbärenbabys im Karlsruher Zoo Demut