Arbeit als Schlüssel zur Integration

Sieben Initiativen im Wettbewerb um den Deutschen Integrationspreis zeigen der Wirtschaft Lösungen auf

Jobs geben Perspektiven — auch für Flüchtlinge. Sieben Initiativen präsentieren wirtschaftliche Lösungen für Deutschlands Mammut-Aufgabe der nächsten Jahre: Die Integrationskonzepte von leetHub aus Hamburg, Social-Bee aus München sowie jobs4refugees, Avenir, Ampion, interkular und SINGA aus Berlin führen Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt ein. Auf der Plattform Startnext laufen am 21. März die Crowdfunding-Kampagnen der Initiativen an. Im Rahmen des Deutschen Integrationspreises treten sie in einen Wettkampf um die meisten Unterstützer. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung koppelt damit erstmalig eine Ausschreibung von Stiftungsgeldern an Crowdfunding im Netz.

Selbstbewusstsein und Integration durch Arbeit
„Die eigentliche Integrationsarbeit beginnt erst jetzt", sagt John-Philip Hammersen, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. „Da die Zahl der Asylanträge in Deutschland weiterhin sehr hoch ist und verstärkt Geflüchtete auf den Arbeitsmarkt drängen, ist es umso wichtiger, dass Konzepte angeboten werden, die den Zugang erleichtern", erklärt er die Intention der sieben Projekte.

Egal ob als selbstständige Unternehmerin, Büroangestellte oder Lagerfacharbeiterin - im Arbeitsalltag geschieht die Auseinandersetzung mit der hiesigen Kultur ganz automatisch. Außerdem können die Flüchtlinge der Rolle von Bedürftigen entwachsen und selbstständig für sich und ihre Familien sorgen.

Für jede Biographie das passende Konzept
Die Konzepte der genannten Initiativen sprechen unterschiedliche Zielgruppen in verschiedenen Regionen Deutschlands an. Manche agieren dabei als Sozial-Unternehmen und andere als klassische NGO. Allen gemein ist, dass sie die Flüchtlinge und Betriebe bei der Integration unterstützen. Mit der Schwarmfinanzierung auf Startnext sammeln die Organisationen nun Gelder für Sprachkurse, die Ausbildung von Bewerbungstrainern, Multiplikatoren oder einer mobilen Beratungsstation. Die Spannweite des Angebots reicht von der Begleitung in die Selbstständigkeit über die Begleitung der Arbeitgeber bis hin zur Jobvermittlung für gering qualifizierte Anwärter, die kurz vor der Langzeitarbeitslosigkeit stehen.

Arbeit als Schlüssel zur Integration — Übersicht der Initiativen

  • SOCIAL-BEE— Integrationsdienstleister aus München  
    Social-Bee stellt als soziales Start-up Geflüchtete mit geringer Qualifikation an und möchte sie so vor der Langzeitarbeitslosigkeit bewahren. Wir überlassen sie hierzu als Personaldienstleister unkompliziert an Unternehmen aus der Lager-und Logistikbranche. Dabei übernehmen wir für die Firmen die bürokratischen Anforderungen und finanzieren außerdem Sprachkurse und Weiterbildungskurse für die Geflüchteten. Unser Ziel ist durch erste Qualifizierungsmaßnahmen einen erfolgreichen Eintritt in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
    Fundingziel:  5 neue Büromitarbeiter, um für 30 Geflüchtete neue Arbeitsplätze zu finden.; 50.000€
    Kontakt:  Lisa Bellmann | lisa.bellmann@social-bee.de | www.social-bee.eu | schwarm.social-bee.de

  • Jobs4refugees
    Jobs4refugees ist eine soziale Arbeitsvermittlung, die Geflüchtete und Unternehmen zusammenbringt. Jobs4refugees unterstützt beide Seiten beim Bewerbungsprozess und der Bürokratie. Durch Trainings / Workshops bereiten sie Geflüchtete auf den Berufseinstieg vor.
    Fundingziel: Mit Hilfe des Crowdfundings wollen wir 50 Geflüchtete in Arbeit oder Ausbildung bringen.
    Kontakt:  Robert Barr, Gründer | robert.barr@jobs4refugees.org |www.startnext.com/jobs4refugees

  • AVENIR
    AVENIR ist ein sozialer Personaldienstleister aus Berlin, der Flüchtlinge mittels eines sozialen Zeitarbeitsmodells bei der Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt. So wird Flüchtlingen durch die Vermittlung an verschiedene Partnerunternehmen ein niedrigschwelliger Berufseinstieg ermöglicht. Zudem werden die Einnahmen aus der Vermittlung für die Finanzierung von Bildungsangeboten verwendet, um gezielt Qualifikationslücken zu schließen. Damit wird der Weg in eine reguläre Beschäftigung geebnet.
    Fundingziel: 5 Neuberliner/-innen der Start in eine neue berufliche Zukunft in Deutschland ermöglichen
    Kontakt:  Martin Hackethal | martin.hackethal@avenir-berlin.de | www.avenir-berlin.de | www.startnext.com/avenir

  • interkular - Begleitung von Arbeitgebern für Zusammenarbeit ohne Missverständisse
    interkular bietet Aktive Begleitung von Arbeitgebern und Geflüchteten zu interkulturellen, rechtlichen und organisatorischen Fragen -vor Arbeitsbeginn oder vor Ort. interkular bildet dafür Perspektivcoaches mit eigenem Fluchthintergrund aus, die mögliche Missverständnisse im Arbeitsalltag erkennen und klären, bevor sie zum Problem für die Zusammenarbeit werden.
    Fundingziel: 15.000 Euro für die Qualifizierung und Beschäftigung der Coaches.
    Kontakt: Susanne Schmidt | susanne.schmidt@denklokal.de | www.interkular.de

  • Ampion - Amplifying Pioneers
    Unterstützung von Afrikanischen Migranten und Flüchtlingen in die Selbstständigkeit durch Schulungen, Praktika und Besuche von Unternehmen in Gesamtdeutschland mit dem GründerBus.
    Fundingziel:  50.000 EUR für 250 Teilnehmer
    Kontakt:  Fabian-Carlosfabian.guhl@ampion.org

  • "leetHub St. Pauli e.V. - MoveON Existenzgründungsinkubator
    Zur Integration von Menschen mit Fluchterfahrung in den Arbeitsmarkt gibt es einige Ansätze, eine Möglichkeit ist auch die Quali.zierung zur Gründung einer selbstständigen Tätigkeit. Der Verein leetHub St.Pauli e.V. in Hamburg setzt mit seinem Programm "Move ON” hier an: ein Gründungs-Inkubator, der speziell auf Ge.üchtete zugeschnitten ist. Die Laufzeit beträgt sechs Monate, in denen neben der Vermittlung des nötigen Gründerwissens auch die Gründung selbst ganz praktisch begleitet wird: durch Übungen, Einzelberatung und Coachingsverbunden mit einem Arbeitsplatz im Co-Working-Space.
    Kontakt:  Julia v. Weymarn & Sven Mangelspost@leethub.de | www.startnext.com/leethub

  • Ideas in Motion” von SINGA Deutschland und Project Re:Start
    SINGA Deutschland und Project Re:Start haben sich zusammengeschlossen, um das erste umfassende Gründerprogramm mit Neu-Unternehmer/innen in Berlin aufzusetzen: "Ideas in Motion". Wir arbeiten mit Unternehmer/innen mit Fluchtgeschichte, die sich mit eigenen Geschäftsideen in Deutschland selbständig machen wollen.
    Fundingziel:  Durch das Crowdfunding wollen wir die Vermittlung von unternehmerischer Expertise durch professionelle Trainer sowie ein Mentoringprogramm ermöglichen.
    Kontakt:  Luisa Seiler | luisa@singa-deutschland.de | www.singa-deutschland.de | www.projectrestart.de www.startnext.com/ideasinmotion


Kontakt Integrationsinitiativen: Lisa Bellmann | presse@integrationsinitiativen.de


Gesellschaft | Migration & Integration, 28.02.2017

     
        
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