Nachhaltig kleben:
Neues Forschungsprojekt nutzt Bakterien und Reststoffe, um Hochleistungsklebstoffe herzustellen.
Ob Möbel, Bücher, elektronische Geräte, Bodenbeläge oder Autos – Klebstoffe spielen in unserem täglichen Leben eine große Rolle. Um das vielgefragte Alltagsprodukt nachhaltig herzustellen, verfolgen die Partner aus dem Projekt „PHB-Klebstoffe" nun einen neuen Ansatz. Durch mikrobiologische Prozesse sollen Schmelz- und Flüssigklebstoffe auf Basis von biogenen Reststoffen hergestellt werden. Die neuen Produkte sind biobasiert, sollen sich in verschiedenen Anwendungen beweisen, sowie bioabbaubar sein. Das Projekt wird für drei Jahre durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Das Kick-off-Treffen zum Projektstart fand heute in Martinsried statt.

Auf die neuen PHB-Klebstoffe wartet eine Vielzahl von Anwendungen. In Form von Schmelz- oder Flüssigklebstoffen sollen verschiedene Substrate wie z.B. Holz, Metall, Glas und Papier/Pappe verklebt werden können. Durch Modifikationen der Klebstoffe können spezifische Materialan-forderungen und Kundenwünsche berücksichtigt werden. Das Projektteam möchte beispielsweise Haftschmelzklebstoffe für Etiketten formulieren, die beim Klebeprozess beschichtet werden (z.B. Flaschenetikettierung von PET-Flaschen), oder zur Verklebung von Trittschalldämmmaterialien unter Laminatböden. Außerdem sollen Lösemittelklebstoffe formuliert werden, die in der Schaumpolster-herstellung verwendet werden.
Das Projekt „PHB-Klebstoffe" wurde innerhalb des Kooperationsnetzwerks „BioPlastik" angestoßen, das die IBB Netzwerk GmbH vor gut drei Jahren initiiert hat. Projektpartner sind FRITZMEIER Umwelttechnik GmbH &Co. KG, Jowat SE, Unavera ChemLab GmbH sowie das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT. Das Projekt wird für drei Jahre im Rahmen der Fördermaßnahme „KMU-innovativ" durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Über das Kooperationsnetzwerk „BioPlastik"
Lebensmittelverpackungen, Tragetaschen, Spielzeug oder Funktionstextilien – in allen diesen Produkten sind typischerweise petrobasierte Kunststoffe enthalten. Diese können in der Natur nur sehr schlecht abgebaut werden. Die Reste reichern sich als unerwünschter und umwelt- bzw. gesundheitsschädlicher Kunststoffmüll an, z.B. im Meer. Die Partner des Kooperationsnetzwerks „BioPlastik" haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, technische Projekte zur Entwicklung von innovativen, biobasierten, abbaubaren und gleichzeitig preisgünstigen Biopolymeren durchzuführen. Materialien aus Bioplastik – insbesondere Materialien aus den bisher wenig vermarkteten Polyhydroxyalkanoaten (PHA) – sollen dadurch deutliche Marktanteile an Massenprodukten gewinnen. Darüber hinaus stellen die Partner hohe Nachhaltigkeitskriterien an die Herstellung der Biopolymere und die Materialien selbst.
Initiator und Management des Kooperationsnetzwerks „BioPlastik" ist die IBB Netzwerk GmbH. Die Partner wurden von Januar 2014 bis Dezember 2016 im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des BMWi gefördert. Das bundesweite Förderprogramm ist technologie- und branchenoffen und unterstützt mittelständische Unternehmen sowie Partner aus der Wissenschaft. Anfang 2017 wurde „BioPlastik" durch Eigenbeiträge der Partner verstetigt. Weitere Informationen unter www.netzwerk-bioplastik.de.
Über die Industrielle Biotechnologie Bayern Netzwerk GmbH (IBB Netzwerk GmbH)
Die IBB Netzwerk GmbH ist eine Netzwerk- und Dienstleistungsorganisation auf dem Gebiet der Industriellen Biotechnologie und nachhaltigen Bioökonomie. Ziel ist es, die Umsetzung wertvoller wissenschaftlicher Erkenntnisse auf diesen Gebieten in innovative, marktfähige Produkte und Verfahren zu katalysieren. Die IBB Netzwerk GmbH betreibt u.a. das Management der Kooperationsnetzwerke „BioPlastik", „Waste2Value" und „UseCO2" und unterstützt die Netzwerkpartner bei der Ausarbeitung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Sitz des Unternehmens ist Martinsried bei München.
Weitere Informationen unter www.ibbnetzwerk-gmbh.com.
Kontakt:
Dr. Christine Hasenauer, Projektmanagerin Netzwerkausbau
Umwelt | Ressourcen, 25.04.2017

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