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Schuhunternehmen müssen Lieferkette offenlegen

Indische Aktivisten klären in Europa über Menschenrechtsverletzungen bei Zulieferern auf

Heute starten zwei Vertreter der südindischen Nichtregierungsorganisation Cividep auf Einladung des INKOTA-netzwerks eine mehrwöchige Veranstaltungsrundreise durch Europa, um über Missstände in der Schuh- und Lederproduktion aufzuklären. Die Inder Gopinath Parakuni und Brinda Kamaraj, Partner der internationalen Kampagne Change Your Shoes, beklagen, dass in den Schuhfabriken im indischen Ambur systematisch Arbeitsrechte verletzt werden. Auch deutsche Schuhunternehmen wie Deichmann haben in den letzten Jahren dort eingekauft. INKOTA und Cividep fordern Schuhunternehmen auf, ihre Zulieferer offenzulegen und grundlegende Menschenrechte entlang der Lieferkette einzuhalten.
 
Gerber und Schuhkleber hantieren täglich mit einer Vielzahl giftiger Chemikalien, weil grundlegende Gesundheits- und Sicherheitsstandards nicht eingehalten werden. © Peter van der Sluijs / CC BY-SA 3.0Gerber und Schuhkleber hantieren täglich mit einer Vielzahl giftiger Chemikalien, weil grundlegende Gesundheits- und Sicherheitsstandards nicht eingehalten werden. © Peter van der Sluijs / CC BY-SA 3.0
Gopinath Parakuni, Leiter von Cividep, und seine Kollegen haben innerhalb der letzten Jahre mehrere Studien veröffentlicht, die massive Arbeitsrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen in der Lederhochburg Ambur im Bundesstaat Tamil Nadu aufdecken. Die Gerber und Schuhkleber hantieren täglich mit einer Vielzahl giftiger Chemikalien, weil grundlegende Gesundheits- und Sicherheitsstandards nicht eingehalten werden. So entsteht bei der Gerbung Chrom VI, das Krebs verursachen kann. Interviewte Arbeiter berichten, dass die Arbeitgeber oft ihre Mitarbeiter einschüchtern, um zu verhindern, dass sie sich organisieren oder bei externen Qualitätskontrollen über Missstände berichten. Dazu erklärt Parakuni: „Marken und Schuhhändlern wie Deichmann oder Birkenstock muss klar sein, welche Auswirkungen ihre Geschäfte auf Frauen und Männer haben, die in armen Verhältnissen leben und sich schlecht wehren können. Die großen Firmen machen sehr viel Profit. Sie müssen ihre Lieferketten nachverfolgen und sicherstellen, dass unter guten Bedingungen für sie gearbeitet wird."
 
INKOTA und Cividep kritisieren, dass sich bisher kaum nachvollziehen lässt, wo genau europäische Schuhhersteller produzieren lassen und ob sie darauf achten, dass Zulieferer die Menschenrechte einhalten und die Umwelt schützen. Die beiden Nichtregierungsorganisationen fordern die Unternehmen dazu auf, öffentlich über diese Fragen Rechenschaft abzulegen. Transparenz und unabhängige Verifizierung seien erste Schritte, um auch den Verbrauchern nachhaltige Produkte anzubieten. „Es ist an der Zeit, dass Schuhmarken ihre Lieferkette offenlegen und natürlich dafür sorgen, dass gute Arbeitsbedingungen bei ihren Zulieferern bestehen", sagt Berndt Hinzmann von INKOTA. „Unternehmen wie Deichmann und Birkenstock haben die Möglichkeit, mehr Einfluss zu nehmen und darüber transparent zu berichten. Das müssen sie jetzt tun." Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, startet INKOTA gemeinsam mit Change Your Shoes zeitgleich mit der Speakers Tour die Petition „Transparenz statt Versteckspiel". Diese richtet sich an sechs international bekannte Schuhunternehmen – darunter Deichmann und Birkenstock.

 
Die beiden indischen Partner werden vom 9. bis 11. Mai und vom 24. bis 27. Mai in Berlin sein. Neben einer Reihe von Veranstaltungen werden sie das Gespräch mit Vertretern von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften suchen. In dieser Zeit stehen sie auch für Pressegespräche zur Verfügung.
 
Weitere Informationen
Kontakt: Berndt Hinzmann, INKOTA-netzwerk e.V. | hinzmann@inkota.de | www.inkota.de

Lifestyle | Mode & Kosmetik, 09.05.2017

     
        
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