Pimp my body, pimp my brain

Brauchen wir einen Artenschutz für den Menschen?

Eine Schnittstelle zwischen unseren Köpfen und Computern könnte uns zu hyperintelligenten und „besseren" Menschen machen und damit eine neue Spezies schaffen, den Homo Digitalis. Brauchen wir einen Artenschutz für den Menschen?
 
Abbildung: Deutsche Telekom AGAbbildung: Deutsche Telekom AG
Das ist ein Szenario, das noch weit entfernt zu sein scheint, doch aufgrund aktueller Forschungen sehr bald an Relevanz – positive Schätzungen gehen von acht Jahren aus – gewinnen kann. Hier zwei Beispiele:
 
2014 führte ein Gelähmter mit Exoskelett (eine Art Stützkorsett) den symbolischen Anstoß der Fußball WM aus. Diese Aktion hat Miguel Nicolelis, Professor für Neurowissenschaften und Gründer des Walk Again-Projekts, erdacht. Er forscht daran, wie Gehirne sich miteinander und mit Maschinen vernetzen werden können, sodass Menschen durch Gedanken Geräte steuern und Lahme wieder laufen könnten.
 
2016 hat Bryan Johnson (Unternehmer aus dem Silicon Valley, der sein vorheriges Startup Braintree für 800 Millionen US-Dollar an PayPal verkauft) mit einem Startkapital von 100 Millionen US-Dollar die Firma Kernel gegründet. Mit Kernel will er den menschlichen Geist optimieren. Computerchips, die im Hirn implantiert werden, sollen nicht nur Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer heilen, sondern uns „in die Lage versetzen, Dinge zu tun, die für uns vorher nicht vorstellbar oder einfach nicht möglich gewesen sind."
 
Ein implantierter Chip, ein Kaffee am Morgen, für Johnson kein Unterschied. „Ich denke, wir alle möchten das Beste aus uns machen. Wir trinken Kaffee, damit wir uns gut fühlen. Wir kleiden uns nett, um gut auszusehen. Wir lesen Bücher und bilden uns weiter. Ich denke, dass wir mit dieser Technologie einen natürlichen Weg finden werden, um das Beste aus uns zu machen," sagt er in unserem Video-Interview.
 
Wann werden diese Forschungen das Labor verlassen? Die Experten-Meinungen schwanken zwischen acht bis 20 Jahren. Das ist nicht mehr wirklich lange hin. Wir sollten die Zeit bis dahin nutzen, um moralische Fragen zu diskutieren, die sich in diesem Zusammenhang stellen.
  1. Evolution oder Hybris?
    Sind diese Forschungen eine normale Weiterentwicklung, einfach eine Art neues Werkzeug? Wir benutzten Steine, um Feuer zu machen. Haben das Auto erfunden und unserem Radius vergrößert. Tragen mit dem Smartphone das Internet mit uns herum. Und machen nun durch die Hirn-Computer-Schnittstelle einfach ein externes Gerät überflüssig? Oder greifen wir damit in ungebührlicher, gefährlicher Weise in die Natur ein?
  2. Können nur Reiche sich das „Aufpimpen" leisten?
    Sollte eine Gehirn-Maschine-Schnittstelle ein Grundrecht sein und wird das „Aufrüsten" vielleicht sogar von der Sozialhilfe bezahlt? Oder wird es eine Technologie, die sich nur reiche Menschen leisten können und schaffen wir damit eine Zwei-Klassen-Gesellschaft?
  3. Ist der „normale Mensch" ein Auslaufmodell
    Darf - oder muss (?) jeder diese Optimierung machen? Werden wir alle zu Cyborgs oder bleibt das ein Hobby, eine Spinnerei von einigen wenigen Technikverrückten? Bleibt der „normale Mensch" die Basis oder der zurückgebliebene Außenseiter, den es bald im Zoo zu bewundern gilt?
Neben diesen moralischen Fragen stellen sich ganz praktische wie beispielsweise die nach der Sicherheit. Wie stellen wir sicher, dass unsere Gehirne nicht gehackt und wir dann ferngesteuert werden?
 

Quelle: Deutsche Telekom AG

Gesellschaft | Megatrends, 20.09.2017

     
        
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