SEKEM
Eine Vision erblüht in der Wüste
„Verrückt!" So nannten die Leute Dr. Ibrahim Abouleish, als er vor 40 Jahren seine Vision verkündete,
die Wüste zu begrünen, um eine nachhaltige Gemeinschaft entstehen zu lassen. Viel Gutes ist seitdem gewachsen und gibt Hoffnung für die Zukunft.

Das Grün ist die Grundlage
Vor 40 Jahren, 60 Kilometer nordöstlich von Kairo, auf einer Fläche von 70 Hektar unberührtem Wüstenland, begann Dr. Ibrahim Abouleish seine Vision zu verwirklichen – mit unerschütterlicher Zuversicht und biologisch-dynamischer Landwirtschaft. Dafür musste die Wüste auf nachhaltige Weise zurückgewonnen werden. Denn nur auf lebendigem, grünem Boden kann alles beginnen. Dort wachsen nicht nur Pflanzen und damit Lebensmittel, sondern es entstehen auch Arbeitsplätze wodurch wiederum eine blühende Gesellschaft auf den Weg gebracht werden kann.
Die Gemeinschaft wächst

„Auch die EBDA hat stark von solchen Kooperationen und Beziehungen profitiert", sagt Attia Sobhy, heute Direktor der Ägyptischen Vereinigung für Bio-Dynamische Landwirtschaft (EBDA). „Ich bin schon seit 1999 in SEKEM als Trainer tätig und hatte großes Glück von Klaus Merckens lernen zu können. Die Familie Merckens pflegt eine langjährige Freundschaft mit der Abouleish-Familie. Und diese enge Verbindung spielte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von SEKEMs landwirtschaftlichen Aktivitäten. Nur durch die Beisteuerung des großen Fachwissens der Merckens-Familie, konnte SEKEM weitere Farmen gründen und aufbauen".
Kompost- und biodynamische Präparate statt Pestizide

SEKEM hat dabei schon immer von internationaler Erfahrung und Unterstützung profitiert. Angela Hofmann zählt wie die Merckens-Familie zu diesen „Helfern". Die Landwirtin kam Anfang der 80er Jahre nach SEKEM, nachdem sie sich von der Idee „eine Gemeinschaft aus dem Nichts zu schaffen" anstecken ließ. „Zusammen mit 40 Schweizer Kühen bin ich von Deutschland nach SEKEM gereist, um dieses Pionierprojekt zu unterstützen", erinnert sich die langjährige SEKEM-Mitarbeiterin. Die Schweizer Tiere leben nun schon seit Generationen gemeinsam mit ägyptischem Rind und Holstein-Kühen. Heute hat SEKEM 135 Milchkühe und ungefähr ebenso viele Kälber und Stiere.
Ein Tropfen auf den heißen Stein?
Mehr denn je leidet Ägypten unter wachsender Nahrungsmittelunsicherheit, Bodenerosionen und Wüstenbildung. Die ägyptische Bevölkerung übersteigt 90 Millionen und lebt konzentriert um den schmalen grünen Streifen entlang des Nils – die einzige natürlich fruchtbare Gegend, die etwa 5% der Gesamtfläche Ägyptens ausmacht. Die Wüste beherrscht die Region und die wenigen Grünflächen werden durch katastrophale Bodenpraktiken immer rückläufiger. Trotzdem bleibt SEKEM hoffnungsvoll. „Viele Menschen betrachten den Glauben, die Zukunft positiv gestalten zu können, entweder als verrückt oder als illusionär. Aber Träume verändern die Welt", bekräftigt Helmy Abouleish, Geschäftsführer von SEKEM, mit der gleichen Bestimmtheit wie vormals sein Vater. Die blühenden SEKEM-Felder spiegeln nicht nur diese Hoffnung wieder, sondern beweisen hervorragend, dass eine verrückte Vision Wirklichkeit werden kann. Es braucht dazu Mut, Geduld, einen festen Glauben an das Gute und viel Standhaftigkeit – vielleicht ein wenig so wie die Bäume auf der SEKEM Farm: Vor 40 Jahren gepflanzt, stetig gewachsen, stehen sie heute fest und aufrecht, geben Schatten und brechen selbst stärkste Wüsten-Winde.
Von Noha Hussein und Fritz Lietsch
Gesellschaft | Pioniere & Visionen, 30.09.2017
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 03/2017 - Tierische Geschäfte erschienen.

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