BEE Energiedialog 2025

Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft

Kampagne Ackergifte? Nein danke!

Befunde widerlegen die Behauptungen der Industrie, man könne die Ackergifte punktgenau ausbringen. So gelang es unserem Urinale-Partner, dem Bio-Handelsunternehmen basic AG, Finanzmittel für eine Pilotstudie an Baumrinden bereitzustellen. Baumrinden sammeln Giftstoffe aus der Atmosphäre. Die Untersuchung ergab, dass ein gutes Dutzend Ackergifte – darunter Pendimethalin, Prosuflocarb und eben auch Glyphosat – flächendeckend bis in die Städte hinein verbreitet sind. Die Wirkstoffe breiten sich somit über thermische Verfrachtung aus. Zudem stützt der Befund die Erkenntnis aus der Urinale-Studie, dass die Belastung der Menschen mit Glyphosat in Land und Stadt gleich hoch ist. Er macht aber auch deutlich, dass die Produktion von Bio-Lebensmitteln in großer Gefahr ist:
 
Ackergifte? Nein danke! Bio-Hersteller und Bio-Händler haben sich zum Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft zusammengeschlossen. © Schweisfurth StiftungSolange es Ackergifte gibt, die vor den Bio-Äckern nicht Halt machen, kann es die vielbeschworene »Koexistenz von konventioneller und ökologischer Landwirtschaft« nicht geben!
 
Vor diesem Hintergrund lag der Gedanke nahe, unser Anliegen einer fundamentalen Wende in der Landwirtschaft an die unmittelbar betroffenen Unternehmen heranzutragen und sie einzuladen, unserer bisher rein zivilgesellschaftlichen Initiative »Ackergifte? Nein danke!« eine ökonomische Dimension – und somit eine größere politische Wirksamkeit – zu verschaffen. Das ist uns gelungen.
 
Am Mittwoch, den 14. Februar 2018, stellte sich auf der BIOFACH-Messe in Nürnberg das »Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft« vor. Zu den Gründungsmitgliedern des Bündnisses gehören 23 Bio-Produzenten und -Händler, darunter neben der basic AG so bekannte Namen wie Rapunzel, Sonnentor, Lammsbräu, St. Leonhards Quellen oder Voelkel.
 
Sie bekennen sich zur Verwirklichung folgender Ziele:
  • Unterstützung von Forschungsvorhaben u.a. zur Belastung von Mensch, Tier und Pflanze durch die flächendeckende Verbreitung von Ackergiften, zu pestizidfreien, humusaufbauenden und die Artenvielfalt fördernden Landbaumethoden;
  • Erarbeitung einer Roadmap zur Verwirklichung einer enkeltauglichen Landwirtschaft unter Würdigung der systemischen Verflechtungen der an der Lebensmittelversorgung beteiligten Industrien;
  • Schaffung von Dialog-Plattformen, um die landwirtschaftlich relevanten Industrien zum Mit- und Umdenken auf Basis der Roadmap einzuladen;
  • Entwicklung einer gemeinsame Stimme der Bio-Branche, um die nötige agrarpolitischen Wende wirksam und in verwirklichbaren Schritten zu unterstützen;
  • Information der Konsumentinnen und Konsumenten über ihre Möglichkeiten, zur politischen Durchsetzung einer enkeltauglichen Landwirtschaft wirksam beizutragen.
Weitere Informationen sind auf der Internetseite www.enkeltauglich.bio zu finden.
 
Kontakt: Kampagne Ackergifte? Nein danke! | info@landwende.de | www.ackergifte-nein-danke.de

Umwelt | Wasser & Boden, 14.02.2018

     
        
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