Jetzt reicht's
Lebensmittelverschwendung im Urlaub

Diesem Problem widmen sich die Mitglieder von Futouris e.V. – der Nachhaltigkeitsinitiative der deutschen Tourismusbranche. Gemeinsam mit dem Projektpartner United Against Waste wurden 55 Wochen lang in insgesamt drei Ländern, sieben Hotels und elf Restaurants Lebensmittelabfälle unter die Lupe genommen. Die Messung der anfallenden Abfallmengen im Lager, bei der Speisenzubereitung, der Rückläufe vom Buffet und der Tellerreste erfolgte mit einem Abfall-Analyse-Tool, um damit „Schwachstellen" in den Prozessen der Hotels erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.
Probieren und studieren

Nachdem jedes Pilothotel die selbst aufgestellten Maßnahmen über einen Zeitraum von 55 Wochen umgesetzt hat, werden die Abfälle erneut gemessen. „Wir sehen dann genau, wo und wie Abfälle im Hotel vermieden werden konnten", erklärt Lehners mit Blick auf die Zahlen am Monitor. „Das Ergebnis ist toll. Ein Hotel konnte beim Mittagessen die Lebensmittelabfälle um 69,5 Kilogramm pro Woche senken. Das entspricht einer Einsparung von 40 Prozent. Diese Ergebnisse bestärken uns in unserer Arbeit", erklärt Lehners. Gerechnet aufs Jahr liegen die eingesparten Lebensmittel in dem Testhotel bei Frühstück (83 kg), Mittagessen und Abendessen (289 kg) immerhin bei rund 20.000 Kilo. Nun sollten möglichst viele Hotels nachziehen. Für 2018 plant Futouris weitere Hotels mit ins Boot zu holen und der Lebensmittelverschwendung im Urlaub somit den Kampf anzusagen.
Verbesserte Kommunikation reduziert Verschwendung
Der Gast hat einen großen Einfluss darauf, mit seinem Verhalten die Lebensmittelverschwendung im Urlaub zu reduzieren. Wer kennt nicht die folgende Situation: Man ist in einem schönen Urlaubshotel, die Auswahl am Buffet ist riesig und die Neugier, die ansprechenden Speisen alle auszuprobieren ebenso. Schnell ist der Teller vollgeladen und am Ende bleibt die Hälfte davon auf dem Teller zurück. Die Gründe hierfür sind zahlreich: Sei es, dass der Appetit größer war als das tatsächliche Magenvolumen oder man beim Probieren festgestellt hat, dass der Salat Zutaten oder Gewürze enthält, die man nicht verträgt. Durch präzise Informationen und Beschriftungen der Speisen wäre ein Teil dieser Tellerrückläufe vermeidbar.

Handbuch enthält Vorlagen zum direkten Download
Mit einem kostenfreien Handbuch zur Gästekommunikation in deutscher und englischer Sprache stellt Futouris die Projektergebnisse der gesamten Tourismusbranche zur Verfügung. Hotels weltweit können darauf zugreifen und den Gast über das eigene nachhaltige Speisenangebot anschaulich und leicht verständlich informieren.
„Jedes Instrument steht als druckfertige Vorlage zum Download im Handbuch zur Verfügung und kann für jeden Betrieb individuell angepasst werden. Außerdem wird Schritt für Schritt erklärt, wie die Instrumente einzusetzen sind", erklärt Prof. Dr. Dagmar Lund-Durlacher, Vorstand des Instituts für Tourismus und Service Management an der MODUL University Vienna. „Ich bin davon überzeugt, dass wir damit für gastronomische Betriebe einen echten Mehrwert geschaffen haben."
Zudem steht Urlaubshotels weltweit der Futouris Leitfaden „Sustainable Food" mit wertvollen Tipps zum nachhaltigen Einkauf, Erstellung und Präsentation nachhaltiger Menüs bis hin zum Abfallmanagement zur Verfügung. Auch CSR-Manager, Kantinenbetreiber und Kongressveranstalter können sich hier wertvolle Anregungen holen. www.futouris.org
von Anja Renner und Silke Schmidt
Lifestyle | Sport & Freizeit, Reisen, 10.04.2018
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 01/2018 - Digital in die Zukunft? Tierische Geschäfte! erschienen.

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