CSR-Reporting - Übers Reden zum Tun
Forscher erwarten, dass Nachhaltigkeit für Unternehmen wichtiger wird
Gemäß dem Motto „Hauptsache die Zahlen stimmen" stand für viele Unternehmen in der Vergangenheit vor allem das operative finanzielle Ergebnis im Mittelpunkt. Dieser einseitige Fokus ändert sich.
Seit diesem Jahr sind bestimmte große kapitalmarktorientierte Unternehmen erstmals dazu verpflichtet, auch über nichtfinanzielle Aspekte zu informieren – etwa über Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz oder zur Beachtung von Menschenrechten bei Zulieferfirmen. Eine Unternehmensbefragung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und der Unternehmensinitiative Future zeigt nun, dass die CSR-Berichtspflicht zu wirken beginnt. 57 von 100 befragten Unternehmen gaben an, dass sie sich nun systematischer als zuvor mit Nachhaltigkeitsrisiken ihrer Geschäftstätigkeit auseinandersetzen.
„Immer mehr Unternehmen stellen sich darauf ein, dass Transparenz in Sachen Umwelt- und Sozialbelangen zu den Standards guter Unternehmenskommunikation gehört", erläutert Projektleiter Christian Lautermann vom IÖW die Ergebnisse. Während viele Unternehmen eine verpflichtende CSR-Berichterstattung in der Vergangenheit eher ablehnten, stehen nun etwa 80 Prozent der befragten Unternehmen der CSR-Berichtspflicht positiv gegenüber. „Indem sie sich nun auch qua Gesetz mit Nachhaltigkeitsthemen und -risiken auseinandersetzen, entdecken Unternehmen zunehmend deren Relevanz für die eigene geschäftliche Entwicklung", erläutert Lautermann.
Kriterien für gute Nachhaltigkeitsberichterstattung veröffentlicht
In diesem Jahr ermitteln das IÖW und Future im Ranking der Nachhaltigkeitsberichte 2018 zum zehnten Mal, welche Unternehmen am besten Rechenschaft über ihre soziale und ökologische Verantwortung ablegen. Das Ranking wird vom Bundesarbeitsministerium gefördert und findet in zwei getrennten Wettbewerben statt: Im Ranking für Großunternehmen werden die Berichte der 100 größten deutschen Unternehmen geprüft. In das Ranking für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) werden Berichte von Unternehmen einbezogen, die nicht mehr als 5000 Mitarbeiter/innen oder nicht mehr als 500 Millionen Euro Jahresumsatz haben.
„Wir bewerten die Berichte anhand wissenschaftlicher Kriterien, die wir kontinuierlich überarbeiten und an den aktuellen Stand des wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurses anpassen. Auch für das Ranking 2018 haben wir die Bewertungskriterien entsprechend überarbeitet.", erläutert Udo Westermann von Future die Bewertungsstandards des Rankings. „Viele Unternehmen schätzen diese Kriterien als Orientierungshilfe für die eigene Berichterstattung, wie unsere Befragung erneut bestätigte. Insbesondere KMU greifen stark darauf zurück."
Im Ranking der Großunternehmen werden 2018 einzelne Kriterien wie Produktverantwortung, Verantwortung in der Lieferkette, oder Interessen der Mitarbeiter/innen zudem erstmals branchenspezifisch gewichtet. „Hierdurch wollen wir dem Umstand Rechnung tragen, dass bestimmte Kriterien für einzelne Branchen von unterschiedlicher Relevanz sind", so Lautermann.
Die Teilnahmebedingungen für das Ranking stehen online unter www.ranking-nachhaltigkeitsberichte.de. Einreichungsfrist für die Berichte von Großunternehmen ist der 30. Juni 2018, KMU können sich bis zum 31. Juli 2018 um eine Teilnahme bewerben.
Das Ranking der Nachhaltigkeitsberichte von IÖW und Future bewertet und prägt seit 1994 die Berichterstattung deutscher Unternehmen über ihre sozialen und ökologischen Herausforderungen und Aktivitäten. Es ist eine der weltweit ersten kriteriengestützten Bewertungen von Berichten, in denen Unternehmen auf freiwilliger Basis ihre ökologischen und sozialen Aktivitäten und Leistungen darstellen. Das Ranking der Nachhaltigkeitsberichte arbeitet unabhängig und wird mit Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales durchgeführt. Derzeit findet das Ranking zum zehnten Mal statt. Sieger im Ranking 2015 der Berichte von Großunternehmen waren BMW, Miele und die KfW-Bankengruppe, bei den KMU standen Lebensbaum, Vaude und Rinn Beton- und Naturstein auf dem Treppchen.
Kontakt: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW),
Dr. Christian Lautermann
Wirtschaft | CSR & Strategie, 08.05.2018
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