Die Tripple-Bottom-Line findet nach wie vor Verteidiger
John Elkingtons Drei-Säulen-Konzept muss nicht gleich zu 'Grabe getragen', sondern weitergedacht werden
Vom 14.-16. November 2018 fand die 8th International Conference on Sustainability and Responsibility, die Globale Leitkonferenz für CSR und Nachhaltigkeit, in Köln statt. Auch forum-Leser Rudolf Voller besuchte die Konferenz und begründet im Leserbrief , warum er die "Triple Bottom Line" immer noch verteidigt.
Sehr geehrter Herr Lietsch,
neu darüber (die Triple Bottom Line) nachdenken, heißt ja noch nicht „zu Grabe tragen". Als Moderator haben Sie ja ebenso wie ich als Teilnehmer gehört, dass das Konzept noch Verteidiger findet. Dazu gehöre ich auch, verwende aber in meinen Lehrveranstaltungen statt der Drei-Säulen-Darstellung lieber das Venn-Diagramm, das die jeweiligen Überschneidungen visualisiert: Firmen, die Profit und People im Fokus haben, solche die Profit und Planet im Blick haben und die NGOs, die auf den Sozial- und den Umweltaspekt schauen, vor allem in der Mitte aber die Überschneidung aller drei Bereiche, was in Richtung der von Herrn Schmidpeter genannten Integration geht.
Gelingt es hier eine WIN-WIN-WIN Situation zu erreichen? Vielleicht über den Business Case CSR, der sich in vielen einzelnen Business Cases versteckt (Grüne Logistik, Energieeffizienz, Zero Waste Strategien, Grüne Innovationen, …), wenn man „das Richtige tut", wie es heute mehrfach gesagt wurde. Dazu gehören auch Modelle wie Sharing Economy (Creating shared value) oder Circular Economy, die nachhaltiges Wirtschaften möglich machen.
Da ist es ein Erlebnis, die „Giganten der CSR Forschung" zu erleben, nämlich neben John Elkington auch den Preisträger Robert Eccles, R. Edward Freeman, Georg Kell und Samuel Idowu und andere mehr. Deutlich wurde, dass der Klimawandel uns stärker fordert als gemeinhin angenommen, und uns Grenzen setzt (z.B. ausgedrückt durch Rockstroems Planetary Boundaries).
Ich hoffe auf viele weitere Impulse und Ideen – auch von Ihrer Seite.
Mit freundlichen Grüßen
Rudolf Voller
Prof. Dr. Rudolf Voller lehrt an der Hochschule Niederrhein CSR Management und Mathematik. Seit 6 Jahren begleitet er die Entwicklung dieser Themen an der Hochschule im EthNa-Kompetenzzentrum.
Gesellschaft | Pioniere & Visionen, 17.11.2018
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