BIOFACH 2025

Deutschlands Klimaschutzvorsätze für 2019

Recyceln, einheimisch kaufen, Abfall reduzieren

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat heute den dritten Teil der Ergebnisse einer gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführten Umfrage veröffentlicht. Die Umfrage gibt Aufschluss darüber, was die Menschen in der Europäischen Union, in den Vereinigten Staaten und in China über den Klimawandel denken. Der dritte Teil legt den Schwerpunkt darauf, was sich die Bürgerinnen und Bürger für 2019 vornehmen. Außerdem wurde untersucht, wie sie die Maßnahmen und die Verantwortung ihrer Regierungen und internationaler öffentlicher Einrichtungen im Kampf gegen den Klimawandel wahrnehmen.

Deutsche sind bereit, lokal einzukaufen, zu recyclen und Abfall zu vermeiden. © YouGov im Auftrag der European Investment BankLaut der EIB-Klimaumfrage sind 52 Prozent der Deutschen bereit, in den nächsten zwölf Monaten Abfall wiederzuverwerten und einheimische/saisonale Produkte zu kaufen. Diese beiden Punkte führen die Liste ihrer Klimaschutzvorsätze an (Abbildung 1). Auf Platz 3 folgt für die Deutschen für 2019 der Vorsatz, weniger Abfall zu produzieren. Die Umfrageergebnisse zeigen aber auch Abweichungen zwischen den verschiedenen Gesellschaftsgruppen im Land: Von der jüngeren Generation (18–34 Jahre) sind nur 44 Prozent bereit, 2019 einheimische/saisonale Produkte zu kaufen, von den über 55-jährigen dagegen 58 Prozent.

Die Umfrage ergibt weiter, dass die Deutschen sich beim Kampf gegen den Klimawandel an erster Stelle selbst in der Pflicht sehen, gefolgt von der Bundesregierung, der Europäischen Union und den Unternehmen: Fast einer von drei Deutschen sieht die größte Verantwortung für den Kampf gegen den Klimawandel bei sich selbst.

Dementsprechend sind die Deutschen sehr skeptisch, was die Erfolgsaussichten von Institutionen im Kampf gegen den Klimawandel angeht. Zwar glauben 45 Prozent der Deutschen, dass ihr eigenes Handeln zu Ergebnissen führt, aber nur 28 Prozent denken dasselbe von den Maßnahmen der Bundesregierung. Ebenso halten nur 25 Prozent die Maßnahmen von internationalen Organisationen für effektiv.

Die Ergebnisse in Deutschland spiegeln die Wahrnehmung in der gesamten Europäischen Union wider: 31 Prozent der Europäerinnen und Europäer meinen, dass Klimaschutzmaßnahmen in erster Linie von den Bürgerinnen und Bürgern ausgehen müssen. Auf anderen Kontinenten ist die Auffassung eine andere: In China halten 40 Prozent und in den Vereinigten Staaten 25 Prozent der Befragten internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen oder die Weltbank noch vor den Bürgerinnen und Bürgern für verantwortlich.

Die Bürgerinnen und Bürger wollen im Kampf gegen den Klimawandel etwas bewirken und glauben, dass ihr eigener Beitrag ebenso viel ausmachen kann wie die Maßnahmen öffentlicher Einrichtungen. Die Ergebnisse der EIB-Klimaumfrage sind ein Spiegelbild der jüngsten Klimaschutzkundgebungen in verschiedenen europäischen Städten – der Climate Walks –, an denen zahlreiche Menschen teilnahmen.

Emma Navarro, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Klima- und Umweltfinanzierungen, kommentierte die Umfrageergebnisse wie folgt: „Die Umfrage unterstreicht, dass die Bürgerinnen und Bürger sich als wichtige Akteure im Kampf gegen den Klimawandel fühlen und 2019 zu konkretem Handeln bereit sind. Vor allem die Menschen in Europa können genau sagen, welche Zukunft sie sich wünschen. Das ist ein positiver Trend. Gleichzeitig läuft uns bei der Bekämpfung des Klimawandels die Zeit davon. Zwischen dem, was eine öffentliche Institution wie die EIB für den Klimaschutz tun kann – etwa in den Bereichen Recyclinginfrastruktur, öffentlicher Verkehr und saubere Energie –, und dem Engagement der Bürgerinnen und Bürger für einen klimafreundlicheren Lebensstil gibt es sehr große Synergien. 2019 wird die EIB ihre Bemühungen um den Klimaschutz und den Dialog mit den Menschen entschlossener denn je fortsetzen."

1. Klimafreundliche Maßnahmen, die die Deutschen im Jahr 2019 fortführen oder beginnen wollen 
  • Abfall nach Möglichkeit wiederverwerten/trennen – 52 Prozent
  • Nach Möglichkeit einheimische, saisonale Produkte kaufen – 52 Prozent
  • Weniger Abfall produzieren – 51 Prozent
  • Weniger Strom verbrauchen – 42 Prozent
  • Keine Produkte aus Plastik mehr kaufen – 36 Prozent
  • Öfter das Fahrrad statt das Auto nehmen – 29 Prozent
  • Öfter öffentliche Verkehrsmittel statt das Auto nehmen – 28 Prozent
  • Grünen Strom nutzen – 23 Prozent
  • Insgesamt weniger konsumieren – 19 Prozent
  • Weniger mit dem Flugzeug reisen – 16 Prozent
  • Nichts davon – 4 Prozent
  • Weiß nicht – 4 Prozent
  • Es gibt gar keinen Klimawandel – 2 Prozent
2. Wen die Deutschen im Kampf gegen den Klimawandel am stärksten in der Verantwortung sehen 
  • Bürgerinnen und Bürger – 30 Prozent
  • Internationale oder weltweite Organisationen (z.B. Europäische Union, Vereinte Nationen, Weltbank) – 25 Prozent
  • Nationale Regierungen – 18 Prozent
  • Weiß nicht – 12 Prozent
  • Unternehmen – 9 Prozent
  • Regionale Verwaltungen – 3 Prozent
  • Es gibt gar keinen Klimawandel – 2 Prozent
  • Andere – 1 Prozent
Hier finden Sie weitere Ergebnisse der Studie
 
Kontakt: Europäische Investitionsbank 2019 | press@eib.org | www.eib.org 

Lifestyle | LOHAS & Ethischer Konsum, 09.01.2019

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Pioniere der Hoffnung

forum 01/2025 erscheint am 01. Dezember 2024

  • Bodendegradation
  • ESG-Ratings
  • Nachhaltige Awards
  • Next-Gen Materialien
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
28
NOV
2024
17. Deutscher Nachhaltigkeitstag
Transformation im Gegenwind - Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises
40474 Düsseldorf
28
NOV
2024
Future of Festivals
Exhibition - Congress - Campus; Free tickets for forum readers
12435 Berlin
10
DEZ
2024
KI-PowerWorkshop
Die besten KI-Tools für Selbständige & KMU's
online
Alle Veranstaltungen...
Lassen Sie sich begeistern von einem Buch, das Hoffnung macht

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Innovation

Warum ist Deutschland bei der Innovationskraft im weltweiten Vergleich zurückgefallen?
Christoph Quarch im forum-Interview
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Sehnsucht nach Sinn: Mit Sinnökonomie junge Talente binden

Ein Weihnachtsgeschenk, das bleibt!

COP29, Baku, a sword in the water?

Heinze ArchitekturAWARD 2024 wurde am 21. November in Berlin verliehen

32 BIO-Zertifikate in Bronze für bayerische Jugendherbergen

Doppelte Wesentlichkeitsanalyse – es geht auch günstig

Nachhaltig Weihnachten feiern

Klimagipfel bleibt weit hinter Notwendigem zurück - erreicht aber in schwieriger weltpolitischer Lage das Mögliche

  • Engagement Global gGmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Kärnten Standortmarketing
  • Global Nature Fund (GNF)
  • circulee GmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH