Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser
Maßnahmen für eine gelebte Vertrauenskultur
Diesen Beitrag von Beate Philipp, VAUDE Sport GmbH & Co. KG, finden Sie im B.A.U.M.-Jahrbuch 2019 - New Work.

Gelebte Vertrauenskultur
Das gegenseitige Vertrauen beginnt für das Unternehmen beim Menschenbild: Grundsätzlich ist VAUDE davon überzeugt, dass sich alle Mitarbeitenden gerne und aktiv einbringen möchten – und um diese Leistungsbereitschaft zu erhalten, sollen die bestmöglichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Deshalb ist die Vertrauenskultur auch strukturell verankert. Dazu gehören viel Freiraum in der Verfolgung der Unternehmensziele und der weitgehende Verzicht auf Kontrollmechanismen. Dieses Vertrauen bietet die Basis für eine wertschätzende Form der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Mitarbeitenden und ermöglicht zugleich Wachstum und Entwicklung auf beiden Seiten. „Unsere Vertrauenskultur ist oftmals richtige Beziehungsarbeit. Sie zahlt sich aus durch ein wertschätzendes und kreatives Miteinander", so VAUDE Geschäftsführerin Antje von Dewitz.
Im Kern beruht die Vertrauenskultur auf der Annahme, dass die Mitarbeitenden dieses Vertrauen schätzen, sich für ihre Arbeit engagieren und angemessen verhalten – das Vertrauen in sie sozusagen durch bessere Arbeit belohnen. Diese Annahmen wurden im Jahr 2015 unter anderem durch eine Studie der Universität St. Gallen überprüft und bestätigt; die Universität bezeichnete VAUDE hierbei in ihrer Interpretation als „Vertrauensorganisation". In einer solchen „Vertrauensorganisation" geht es darum, Arbeit und Lebenszeit nicht strikt voneinander zu trennen, sondern Arbeitszeit als Lebenszeit zu betrachten, in der man sich voll entfalten kann. Zur besseren Orientierung wurde im Jahr 2016 der Verhaltenskodex „Wegweiser" gemeinsam erarbeitet und allen Mitarbeitenden zur Verfügung gestellt. Im selben Jahr überreichte Anselm Grün VAUDE den Soul@Work Award für gute Personalführung.
Konkrete Maßnahmen für eine gelebte Vertrauenskultur sind unter anderem:
- Schulungen für Mitarbeitende und Führungskräfte, damit die Zusammenarbeit auf Kooperation und Augenhöhe basiert und nicht auf Hierarchie und starren Regeln,
- Selbstwirksamkeit – Umstrukturierungen beispielsweise werden regelmäßig nicht top-down, sondern unter Beteiligung der Betroffenen entwickelt und umgesetzt,
- interdisziplinäre, hierarchieübergreifende und selbstorganisierte Kooperationen.
Transparenz, aber auch Verletzlichkeit
Zur Vertrauenskultur gehört auch, dass zum Beispiel organisatorische Änderungen, die unsere Mitarbeitenden betreffen, rechtzeitig angekündigt werden. Dafür gibt es keine Mindestmitteilungsfristen. Sämtliche organisatorischen Änderungen wie Neueinstellungen, interne Stellenwechsel oder die Reorganisation von Abteilungen werden über das Social Intranet „Camp" veröffentlicht. Im Intranet kann jeder Mitarbeitende die Kommunikation aktiv mitgestalten und alle Inhalte kommentieren und bewerten. Dem Unternehmen ist bewusst, dass es sich mit diesen Werten verletzlich macht. VAUDE vertraut diesbezüglich auf alle Mitarbeitenden und baut darauf, dass sie das Vertrauen zurückgeben. Trotzdem verfügt das Unternehmen über einen Prozess mit verschiedenen Anlaufstellen und Eskalationsstufen, um mögliche Konflikte zu erkennen und diese im Dialog zu entschärfen.
Ansprechpartner des Vertrauens
Des Weiteren ist es für Mitarbeitende, die besonders viele Schnittstellen im Unternehmen haben, Pflicht, an der Schulungsreihe „Selbstwirksamkeit als Grundlage für Vertrauen und Innovation" teilzunehmen. Der Grundgedanke ist, dass diese sogenannten Kulturträger als vertrauensvolle Ansprechpersonen etabliert werden. Mögliche Konflikte können so frühzeitig identifiziert werden. Zudem gibt es im Unternehmen eine Mitarbeitervertretung, die sich intensiv mit Wünschen, Anregungen, Problemen und Sorgen der gesamten Belegschaft befasst und entsprechende Maßnahmen einleitet.
VAUDE ist davon überzeugt, dass die Etablierung einer gelebten Vertrauenskultur im Unternehmen die Leistung jedes Einzelnen steigert und darüber hinaus eine gute Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitenden gefördert wird. Aus dieser Mitverantwortung und aktiven Mitgestaltung heraus resultieren schließlich Innovationsstärke sowie Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung – die Voraussetzungen für das Bestehen auf einem komplexen Markt und für die Zukunftsfähigkeit von VAUDE.
Beate Philipp ist Psychologin und arbeitet seit 2012 als Personalentwicklerin bei VAUDE. Sie engagiert sich dafür, dass die zentralen Themen und die Kultur des Unternehmens in die Schulungsformate und das Nachwuchsmanagement einfließen. Aufgrund ihrer Erfahrungen aus unterschiedlichen Unternehmen und Branchen ist sie eine überzeugte Vertreterin werteorientierter Unternehmensführung.
Quelle: BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
Wirtschaft | Führung & Personal, 01.01.2019

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