Licht für die Welt hilft Menschen mit Behinderungen nach der Sturmkatastrophe Idai
Honorargeneralkonsul von Mosambik trifft Geschäftsführerin Astrid Pietig
Am 14. März ist Zyklon „Idai" mit voller Wucht auf die Küste von Mosambik geprallt und hat die Region völlig verwüstet zurückgelassen. Licht für die Welt leistet als deutsche Fachorganisation Hilfe, die gezielt Menschen mit Behinderungen in dieser Notsituation zu Gute kommt. Geschäftsführerin Dr. Astrid Pietig traf am Mittwoch in München den Honorargeneralkonsul der Republik Mosambik, Siegfried Lingel, um mit ihm Nothilfemaßnahmen zu besprechen.
„Das Ausmaß der Zerstörung ist unvorstellbar. Wo wir noch vor Kurzem Menschen mit Behinderungen behandelt und zu Hause besucht haben, ist heute nichts mehr. Unsere Mitarbeiter vor Ort arbeiten seit Tagen rund um die Uhr, obwohl sie selbst teilweise in zerstörten Häusern wohnen müssen und in einer absoluten Extremsituation sind. Wir müssen zusammenhelfen und alles tun, um das Überleben der verletzlichsten Menschen zu sichern", so Astrid Pietig, über die aktuelle Situation.
Menschen mit Behinderung besonders stark von Idai betroffen
Beim Gespräch mit Honorargeneralkonsul Lingel wurde auch über eine Kooperation im Zuge der Katastrophe gesprochen. Er ist erschüttert über die Ausmaße der Katastrophe. „Kinder und Menschen mit Behinderung von solchen Katastrophen sind besonders hart betroffen. Sie haben einen erschwerten Zugang zu den internationalen Hilfsprogrammen und sind von Gefahren wie Hochwasser, Seuchen und Hunger besonders bedroht. Die Arbeit von Organisationen wie Licht für die Welt ist deshalb enorm wichtig", so Lingel.
Inklusive Hilfe: Unterstützung, die niemanden vergisst
Licht für die Welt arbeitet gemeinsam mit Partnern daran sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen in dieser Notsituation nicht vergessen werden. In Dondo und Beira leistet die Organisation unmittelbare Nothilfe für Kinder und Erwachsene mit Behinderungen, die von der Katastrophe betroffen sind. Dabei werden Lebensmittel, Medikamente, Wasseraufbereitungstabletten und Materialien für den Wiederaufbau ihrer Häuser an Familien verteilt. Kindern mit Behinderungen sollen psychosoziale Unterstützung bekommen. Andere Hilfsorganisationen vor Ort in Mosambik werden speziell geschult, damit sie auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung Rücksicht nehmen. So unterstützt Licht für die Welt auch die Flüchtlingscamps bei der Rehabilitation der Katastrophenflüchtlinge mit Behinderungen innerhalb Mosambiks und inkludiert sie in die Hilfsmaßnahmen.
Alimas Familie hat alles verloren
Eine der tausenden Menschen, denen Licht für die Welt in Mosambik hilft, ist Alima. Das Haus, in dem die 29-Jährige mit ihren Kindern und ihrem 70 Jahre alten Vater Ntondoro lebt, wurde durch Idai komplett zerstört. Die Eltern haben beide eine Behinderung. Doch Alimas Mutter hat die Folgen des Zyklons nicht überlebt – sie erkrankte innerhalb kürzester Zeit an Malaria, die sich derzeit durch das viele stehende Wasser rasant ausbreitet. Wie viele andere Menschen hatte sie kein Moskitonetz mehr, weil es im Sturm zerstört wurde. Obwohl die Familie sie noch ins Krankenhaus brachte, starb sie innerhalb von 24 Stunden an Malaria. Im Krankenhaus gab es keine Medikamente mehr. Alima und ihre Familie erhalten jetzt Unterstützung von Licht für die Welt, um sich ihr Leben wieder aufzubauen.
Online-Spenden unter:
www.licht-fuer-die-welt.de
Kennwort: „Nothilfe Mosambik"
Kennwort: „Nothilfe Mosambik"
Spendenkonto:
IBAN: DE58 7002 0500 0009 8342 00
BIC: BFSWDE33MUE
Die neuesten Informationen der UN zur Situation von Mosambik nach dem Zyklon
Menschen mit Behinderungen, vor allem ältere und Kinder, sind von der Katastrophe besonders betroffen. Vor allem die Folgen nach dem Sturm, 3 Wochen später, sind erschreckend:
- Krankheiten breiten sich aus
- Nahrungspreise haben sich verdrei- und vervierfacht wegen der Knappheit
- Es fehlt an Essen und sauberem Wasser
- Das Trinkwasser ist vergiftet durch die Flut weil die Wasserstellen verunreinigt sind
- Die Ernte ist zerstört, gerade jetzt, einige Wochen vor der Ernte
Licht für die Welt hat im Büro in Beira mit den 18 MitarbeiterInnen in Zusammenarbeit mit der Zentrale in Wien innerhalb einer Woche 4 Interventionsprojekte in Höhe von 320.000 Euro entwickelt.
Zu den Maßnahmen gehören:
Inklusive Nothilfe für Menschen mit Behinderung an die allgemeine Bevölkerung in Chibabava und Búzi in Zusammenarbeit mit 4 Missionsstationen
- Tausenden Menschen wird geholfen
- Straßen müssen wieder passierbar für die Kranken-Transporte gemacht werden,
- Identifikation von Kindern mit Behinderungen an Schulen, um psychosoziale Unterstützung und Zugang zu Gesundheitsversorgung sicherzustellen
- Verteilung von Essen und anderen lebenswichtigen Dingen
- Fast 2.000 Menschen leben dort mit Behinderung, mehr als 800 sollen betreut werden
- Erfahrene Rehabilitationshelfer bieten unmittelbare Unterstützung von Menschen mit Behinderungen in betroffenen Gebieten
- Verteilung von Nahrung, Medikamenten und Nothilfe-Kits an betroffene Familien
- Hilfsorganisationen werden speziell geschult, damit sie auf die Bedürfnisse von Menschen m. B. Rücksicht nehmen und sie einbauen
- Fachliche und logistische Unterstützung des Camp-Managements im Umgang mit Menschen mit Behinderungen in den Camps
- Identifikation und Bedarfserhebung der Menschen in den Camps
- Schilder aufstellen und Barrierefreiheit herstellen
- Training der Hilfskräfte und Herstellung von kinderfreundlichen Räumen in den Camps
- Kurzfristige Lösung und langfristig haltbares Dach, damit die geplanten 13.000 Augenuntersuchungen und 1.600 Augenoperationen//Jahr wieder aufgenommen werden können Wiederaufbau des Büros von Licht für die Welt sowie der Wohnhäuser von MitarbeiterInnen und Partnern in Beira, damit die Projektarbeit weitergehen kann
Licht für die Welt ist eine gemeinnützige Organisation für Inklusion und Entwicklungszusammenarbeit mit Sitz in München. Licht für die Welt rettet Augenlicht und ermöglicht Menschen mit Behinderungen in den Armutsgebieten der Erde eine selbstbestimmte Zukunft. Licht für die Welt fördert die ärmsten und am meisten benachteiligten Menschen in den Armutsgebieten der Welt. Denn sie benötigen die größte Unterstützung. So schafft die Organisation nachhaltige Veränderung vor Ort – gemeinsam mit MitarbeiterInnen, Partnern und Regierungen vor Ort. Der deutsche Verein von Licht für die Welt arbeitet im internationalen Netzwerk von Licht für die Welt (Light for the World). Dieses umfasst weitere Licht für die Welt Vereine in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Belgien, Großbritannien, Tschechien und den USA. Die Organisation betreibt auch Länderbüros in Äthiopien, Burkina Faso, Mosambik, Südsudan, Kambodscha und der Demokratischen Republik Kongo.
Gesellschaft | Spenden & Helfen, 29.03.2019
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