BIOFACH 2025

Das forum Angebot für eine nachhaltige Blühpatenschaft:

Werden Sie Pate für mehrjährige Blühstreifen.

Wir sorgen dafür, dass engagierte Biobauern und Gemüsegärtner Blühflächen mit Herzblut und aus Überzeugung für Sie anlegen und decken „schlaue" Angebote auf, die eine verdächtige Nähe zur Agrarindustrie aufweisen. Siehe Beitrag unten.

Anlage von Blühstreifen und Ackerwildkräuterprojekten. © Lammsbräu
Wir bieten Ihnen die engagierte Blühpatenschaft eines Areals von 100 Quadratmetern für nur  50 €/für ZWEI Jahre  und Sie erhalten dafür ein zusätzliches Geschenk – vom Wildbienenhotel, über Bücher bis zum forum Jahres-Abo, ein Zertifikat und die Namensnennung am Rand des Blühstreifens. Wenn Ihnen die Artenvielfalt diese 50 € für zwei Jahre wert ist, dann senden Sie mir bitte eine E-Mail – wir stellen Ihnen unser einzigartiges Projekt dann gerne vor und berücksichtigen Ihre Unterstützung bereits bei der Aussaat in der übernächsten Woche.

Ihr Fritz Lietsch

 
 
 
 
Gute Geschäfte mit Blühpatenschaften
Die Emotionen rund um das Thema Artenvielfalt und Landwirtschaft schlagen immer höhere Wellen, angeheizt, wie es mir scheint, von Akteuren, die dem Umfeld der Agrarindustrie nahestehen.

Den Bürgern wird zunächst ein schlechtes Gewissen eingeredet – etwa mit diesen Fragen:
  • Sie haben eine gepflasterte Fläche?
  • Sie mähen regelmäßig Ihren Rasen?
  • Sie fliegen regelmäßig in den Urlaub?
  • Sie fahren täglich mit dem Auto?
  • Sie haben ein Unternehmen mit vielen Gebäuden?
… und der Konklusion: „Sie zerstören also Lebensraum für Insekten oder kratzen diese von Ihrer Scheibe." 

Um dann Angebote für Blühpatenschaften zu unterbreiten, die in dieser Art sehr fragwürdig sind, etwa in diesem Tenor: „Wir bieten Ihnen an, die Artenvielfalt der Bienen und Insekten mit Patenschaften für Blühflächen selbst in die Hand zu nehmen und einen Teil zur Ausweitung des „blühenden" Lebensraumes der Bienen und Insekten beizutragen. Hierdurch werden auch die Wildtiere, wie z.B. Feldhasen, Rehe, Fasane etc. in ihrem Lebensraum gestärkt. Selbstverständlich wird auf Pflanzenschutz und Düngung verzichtet."  Die Patenschaft gilt immer über die Fläche verteilt und wird nicht genau auf eine Parzelle bezogen (was das bedeutet, ist nur dem Profi klar…). 

Die Patenschaft gilt manchmal nur für ein Jahr (hier wäre die Art und Qualität der Blühmischung zu hinterfragen), „um eine Artenvielfalt langfristig zu sichern, wäre eine mehrjährige Zusammenarbeit sehr willkommen…!"

Der Preis: 50 € für ein gutes Gewissen und 100 Quadratmeter einjährige Blühfläche wird dann noch verbunden mit dem treuherzigen Versprechen: Diese Fläche wird nicht verkauft oder verpachtet.

Ein gutes Geschäft, aber…
Das Angebot ist sehr schlau: Der Bauer sät einmalig und auch nur einjährig eine Blühmischung, verzichtet auf Düngung und Spritzmittel und ackert das Ganze am Jahresende um. Wenig Kosten und maximaler Ertrag – vor allem für ihn. Könnte es etwa sein, dass der Bauer hier gar doppelt profitiert: von den staatlichen Fördermaßnahmen (Greening u.a.) und von den Bürgern mit schlechtem Gewissen… und ganz nebenbei auf seinen anderen Flächen nach wie vor Agrochemie einsetzt? Das sollten Sie hinterfragen, denn es gibt bessere Alternativen (siehe oben) und wäre darüber hinaus illegal.
 
© www.agrarheute.de
Ist der Preis heiß?
Der Preis von 5.000 € für zwei Jahre und Hektar wird von einem Bauern aus dem Verbund der „Modernen Landwirtschaft" aufgerufen als entgangener Gewinn, um statt Mais in Monokultur die wunderbare Vielfalt einer Blumenwiese anzubieten. Unsere Erkundigungen ergeben: Der Ertrag von einem Hektar Mais liegt weitaus niedriger und Landwirte erzielen laut Angaben des Landwirtschaftsamtes für gehäckselten Mais ab Ackerkante nur ca. 2.000 €.
 
Damit muss der Landwirt jedoch alle Kosten, nicht nur den Anbau, sondern auch noch die Kosten für Düngung, Spritzmittel und Maschineneinsatz bis zur Ernte tragen. Aber sei es drum. Wenn es der Natur hilft, sollte man nicht mäkeln… Dennoch dürfte die Preisgestaltung durchaus verbraucherfreundlicher sein, vor allem wenn die Promotion von anderer Seite kommt. 
 
Befeuert werden solche „schlauen Aktionen" von „modernen Landwirten", denn auch von Medien wie agrarheute und anderen Promotionkanälen der „modernen Landwirtschaft", wie etwa dem Forum Moderne Landwirtschaft e.V. und dessen Portal www.moderne-landwirtschaft.de.
Landwirte, die keine solchen Promotionkanäle haben, gehen meist leer aus.

© www.moderne-landwirtschaft.de
Wer genau hinter diesem Verein steckt und wer die wunderbaren Aktivitäten, die professionell gestaltete Website und vor allem auch die aufwendigen Videos und Aktionen finanziell unterstützt, erfährt man dann auf den hinteren Seiten und findet Namen wie BASF und Monsanto und auch alle weiteren Profiteure einer „modernen" Agrarindustrie. Hier werden wir in einen offenen Dialog treten und versuchen, gemeinsam zu neuen, anderen Lösungen für die Landwirtschaft zu gelangen. Mit dem Landwirt Phillip Krainbring und anderen sind wir dazu bereits im fruchtbaren Austausch.

Fazit: Augen auf beim Blühpatenschaftskauf. Gerne arrangieren wir wirklich gute Partnerschaften mit Ihnen und in Zusammenarbeit mit bäuerlichen Familienbetrieben und den einschlägigen Bio-Anbauverbänden.

Und noch wichtiger: Gehen Sie mit Landwirten in den Dialog. Sie sind es, die unsere Lebensmittel produzieren. Sie stehen sieben Tage die Woche im Stall. Sie kämpfen mit einem enormen Preisdruck und einer extremen Bürokratie. Erst wenn Verbraucher und Bauern wieder miteinander statt gegeneinander für Gesundheit, Umweltschutz und faire Preise einstehen, werden wir wieder blühende Landschaften und rückstandsfreiere Trinkwasser und Lebensmittel genießen können.



Auch das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt punktet mit reißerischen Schlagzeilen und Berichten wie diesen: Unterschreiben und damit die Verantwortung abgeben? "So nicht!", dachte sich ein mittelfränkischer Landwirt und gab eine originelle Anzeige auf. 

„Nicht nur unterschreiben, sondern auch handeln!", schreibt der Landwirt aus dem Nürnberger Land in seiner Anzeige auf Ebay Kleinanzeigen. Wie er das meint? Er bietet an, insgesamt 2 ha seines Ackerlandes zu einer mehrjährigen Bienenweide umzuwandeln - finanziert durch Bürger. Für 50 € je 100 m² - inklusive Zertifikat - können sich Verbraucher aktiv am Bienen- und Artenschutz beteiligen. Doch während die „Bienenretter" vor den Rathäusern Schlange stehen, um ihre Unterschrift zu setzen (in fünf Tagen wurde die Hälfte der nötigen Stimmen erreicht), bleibt der „Run" auf das Angebot des Landwirts aus. Mittlerweile hat er seine Anzeige erweitert: „Aufgrund der etwas schleppenden Nachfrage leg ich noch eins drauf. Ich werde bei Erreichung von 1 ha das vermeintlich größte Insektenhotel Bayerns dazu bauen", schreibt er in seiner Anzeige.

Darunter steht dann: „Aktualisierung am 14.03.2019: Mittlerweile wurde die Anzeige von der Plattform entfernt." 

Umwelt | Biodiversität, 17.04.2019

     
        
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