Weltzukunftsrat identifiziert Lösungen und fordert sofortiges Handeln
Für Klimaresilienz, Wohlstand und Frieden für alle
Während die Jugend auf die Straße geht und der Amazonas weiter brennt, fordern die Ratsmitglieder des World Future Council und Empfänger des Right Livelihood Award (auch als Alternativer Nobelpreis bekannt), die in den vergangenen Tagen in SEKEM zusammenkamen, sofortiges Handeln – für eine Welt, die klimaresilient ist, die Wohlstand für alle Menschen garantiert und Frieden sichert.
Es gibt die Lösungen
„Es gibt Lösungen. Wir können Hunger bekämpfen und die Lebensumstände verbessern, wenn wir nur 100 Prozent Agrarökologie umsetzen würden", sagte Helmy Abouleish, der das Forum als Ratsmitglied des World Future Council und Leiter der SEKEM Initiative in Ägypten veranstaltete. SEKEM wurde 2003 mit dem Right Livelihood Award ausgezeichnet und gilt als weltweit führend in der Entwicklung von Agrarökologie.
In ihrer Erklärung fordern die Ratsmitglieder und Empfänger des Right Livelihood Awards Maßnahmen, um die CO2-Emissionen bis 2030 zu halbieren und bis 2050 100 Prozent erneuerbare Energie einzuführen. Sie wollen außerdem Regierungen dazu bewegen das jährliche Budget von 1,7 Billionen USD für Waffen und Kriege umgehend einzustellen. „Mit diesem Budget kann die Gesundheit unseres Planeten gesichert und eine sichere Lebensgrundlage für alle Menschen wiederhergestellt werden – Wälder, Böden, Ozeane und die Atmosphäre könnten sich regenerieren", heißt es in der Erklärung.
Während des Forums wurde auch das Arbeitsprogramm des World Future Council verabschiedet. Die Organisation arbeitet mit politischen Entscheidungsträgern zusammen und fördert die weltweite Verbreitung der besten Strategien. „Wir haben Change Maker aus der ganzen Welt und aus allen Lebensbereichen zusammengebracht. Gemeinsam fordern sie die Entscheidungsträger dazu auf, rasch zu handeln, um die Notstandsituation in der sich unsere Erde momentan befindet, zu beenden", erklärt Alexandra Wandel, Exekutiv Direktorin der Stiftung.
Erneuerbare Energien
In Bezug auf die Klimapolitik ruft der World Future Council politische Entscheidungsträger dazu auf, auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und aktueller technologischer Möglichkeiten, politikwissenschaftliche Schnittstelle zu schaffen. „Erneuerbare Energien sind ein Weg zum Wohlstand. Die Technologie hat enorm positive Auswirkungen auf den Lebensunterhalt – es werden menschenwürdige Arbeitsplätze geschaffen und gleichzeitig Treibhausgasemissionen reduziert. Lasst uns Menschen auf der ganzen Welt Licht, Wohlstand und Gesundheit bringen", sagt Dipal Barua, Ratsmitglied des World Future Council und Gründer der Bright Green Energy Foundation Bangladesh.
Um Kriege zu beenden und eine sichere und nachhaltige Zukunft aufzubauen, fordern die Ratsmitglieder Regierungen dazu auf, ihren Verpflichtungen als UN-Mitglieder nachzukommen, Atomwaffen zu beseitigen und internationale Konflikte durch Diplomatie, Mediation und Rechtsprechung zu lösen. „In unserer zunehmend vernetzten Welt gibt es keine Entschuldigung mehr, Kriege mit Sicherheit zu begründen oder mit der Vernichtung des Planeten zu drohen", so Alyn Ware, Ratsmitglied des World Future Council und globaler Koordinator Parliamentarians for Nuclear Non-proliferation and Disarmament.
Forderung: 100 % Agrarökologie
Der World Future Council fordert einen Übergang zu einer 100-prozentigen Agrarökologie. Dazu soll die Arbeit der Organisation im Bereich der Erforschung, Identifizierung und Förderung von besten Strategien zur Verbesserung von Agrarökologie ausweiten werden. Fragen zur biologischen Vielfalt, des Wassers, der Agrarforstwirtschaft, der Wiederherstellung von fruchtbarem Land, Tierschutz sowie zum Klima sollen dabei im Vordergrund stehen. „Wir müssen unsere Richtung ändern: Wir haben all die Antworten – jetzt heißt es handeln", sagt Jan McAlpine, Ratsmitglied des World Future Council und ehemalige Generaldirektorin des Forums für Wälder der Vereinten Nationen.
Die Delegierten fordern wirksame Institutionen, um die Rechte heutiger und künftiger Generationen auf allen Ebenen der Regierungsentscheidung zu wahren. Der Rat setzt sich für Bildung für nachhaltige Entwicklung ein und fordert deren umfassende Umsetzung. "Wir bewundern und unterstützen die Kinder und Jugendlichen von heute für ihre Kreativität, ihren Mut und ihr Engagement, mit denen sie sich den Herausforderungen stellen, die wir zur Sicherung ihrer Zukunft angehen müssen", sagt Auma Obama, Ratsmitglied des World Future Council und Gründerin der Sauti Kuu Foundation.
Schutz der Ozeane
Ozeane sind einem enormen Druck durch Überfischung, Verschmutzung und Versauerung ausgesetzt. Die neu gegründete Kommission für Ozeane und Wasserläufe wird sich dafür einsetzen, dass bis 2030 mindestens 30 Prozent der Ozeane unter Schutz stehen. „Unser aller Leben ist von den Ozeanen abhängig – von den Nahrungsmitteln, Arbeitsplätzen und vor allem Sauerstoff. Wir müssen uns so um unsere Ozeane kümmern, wie sie sich auch um uns kümmern", sagt Anna Oposa, Ratsmitglied des World Future Council und Chief Mermaid von Save Philippine Seas.
SEKEM erhielt 2003 den Right Livelihood Award und SEKEM-Chef Helmy Abouleish übernahm nach dem Tod seines Vaters Ibrahim Abouleish 2017 dessen Position als Mitglied des World Future Council.
Die vollständige Deklaration können Sie online lesen.
Über die Stiftung World Future Council
Der World Future Council verfolgt das Ziel, unseren Kindern und Enkeln einen gesunden Planeten mit friedlichen Gesellschaften zu übergeben. Um dies zu erreichen, identifizieren und verbreiten wir zukunftsgerechte Lösungen und fördern deren Umsetzung weltweit. Wir beraten in enger Zusammenarbeit mit anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen, Wissenschaftlern und internationalen Organisationen. So unterstützen wir Entscheidungsträger dabei, stets im Sinne von Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit zu handeln. Die Stiftung finanziert ihre Arbeit vollständig über Spenden.
Quelle: World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
Umwelt | Klima, 20.09.2019
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