BIOFACH 2025

Welternährungstag 2019: Eine Welt der Extreme

Millionen von Verbraucherinnen und Verbraucher müssen ihr Essverhalten umstellen

Der Welternährungstag (16.10.) weist jährlich darauf hin, dass weltweit Millionen Menschen weiterhin Hunger leiden – Tendenz wieder steigend. Im vergangenen Jahr waren es über 820 Millionen Menschen. Gleichzeitig gibt es in den Industrie- und Schwellenländern immer mehr Übergewichtige. Gemeinsam ist beiden Extremen: Sie fordern eine entschiedene Ernährungspolitik, die über politische Ressort- sowie Kontinentalgrenzen hinweg handelt und das Wachstum des industriellen Lebensmittelsystems auf Kosten von Umwelt und Gesundheit reguliert. Millionen von Verbraucherinnen und Verbraucher müssen außerdem ihr Essverhalten umstellen.
 
Der Welternährungstag (16.10.) weist jährlich darauf hin, dass weltweit Millionen Menschen weiterhin Hunger leiden – Tendenz wieder steigend. © photosforyou, pixabay.comDie Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen haben sich mit ihren „Zielen für eine Nachhaltige Entwicklung" (SDGs) vorgenommen, bis 2030 den Hunger auf der Welt zu beenden. Das Ziel rückt in immer weitere Ferne, weil es der Staatengemeinschaft nicht gelingt, das SDG 13 im Besonderen auch nur annähernd ambitioniert umzusetzen: Climate action. Für Slow Food ist eine solche Klimaanstrengung untrennbar verbunden mit einer ganzheitlichen Ernährungspolitik. Denn weder fürs Klima noch für eine ausgewogene, gerechte Welternährung sieht es gut aus.
 
Dazu Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland: „Dass unsere Art, uns zu ernähren einen großen Einfluss auf unser Klima hat und der Zustand des Klimas darauf, was und wie viel Nahrung uns zur Verfügung steht – dieses Wechselspiel ist nicht neu. Neu hingegen ist die Deutlichkeit, mit der es die Öffentlichkeit diskutiert. Dazu tragen buchstäblich brennende Anlässe wie im Amazonas bei. Ernährung berührt Bildung und Soziales, Wirtschaft, Umwelt und natürlich Landwirtschaft. Mit Tunnelblick auf einzelne Verantwortungsbereiche, eigene Interessen und freiwillige Zugeständnisse der Lebensmittelindustrie wird es keine soziale Gerechtigkeit, keinen Frieden und kein ‚weniger‘ an Hunger geben". Notwendig ist eine Ernährungspolitik, die traditionelles Wissen, die Vermehrung von Artenvielfalt und von gesundem, fruchtbarem Boden sowie faire Wirtschaftsbeziehungen fördere und das Klima schütze.
 
Um eine annähernd gerechte Welternährung zu erreichen kommt es – abgesehen von politischen Rahmenbedingungen – auf jeden Einzelnen an. Das international anerkannte Wissenschaftsmagazin The Lancet stellte Anfang 2019 die sogenannte „Planetary Health Diet" vor; einen Speiseplan, der die Gesundheit des Planeten und des Menschen gleichermaßen sichern soll. Eine der Hauptbotschaften der Autorinnen und Autoren lautete ‚Weniger, weniger, weniger‘. „Dieses Ergebnis hat auch mich erschüttert, weil es so deutlich die drängende Notwendigkeit einer massiven Veränderung bei Millionen von Menschen in den Industrie- und Schwellenländern zeigt. Wir müssen hin zu einem radikal anderen Genussverständnis als das, woran die Lebensmittelindustrie uns in den vergangenen Jahrzehnten gewöhnt hat. Ein solcher ganzheitlicher Genuss orientiert sich an Qualität statt an Quantität", erklärt Hudson.
 
Weitere Informationen:
Über den Welternährungstag
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat im Jahr 1979 den 16. Oktober als weltweiten Welternährungstag ausgerufen. Der Gedenktag soll darauf aufmerksam machen, dass weltweit über eine Milliarde Menschen an Hunger leiden.
 
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem einsetzt. Der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, des traditionellen Lebensmittelhandwerks und der regionalen Arten- und Sortenvielfalt sind für Slow Food ebenso wichtig wie eine faire Entlohnung für zukunftsfähig arbeitende Erzeuger sowie die Wertschätzung und der Genuss von Lebensmitteln.
 
Slow Food Deutschland e. V. wurde 1992 gegründet und zählt über 85 lokale Gruppen. Insgesamt ist Slow Food in über 170 Ländern mit diversen Projekten, Kampagnen und Veranstaltungen aktiv. Als Slow-Food-Mitglied ist man Teil einer großen, bunten, internationalen Gemeinschaft, die das Recht jedes Menschen auf gute, saubere und faire Lebensmittel vertritt. www.slowfood.de
 
Kontakt: Slow Food Deutschland e. V. | info@slowfood.dewww.slowfood.de

Lifestyle | Essen & Trinken, 14.10.2019

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Pioniere der Hoffnung

forum 01/2025 erscheint am 01. Dezember 2024

  • Trotz der aktuellen Wahl- und Politikdesaster, die wenig Hoffnung machen, setzt das Entscheider-Magazin forum Nachhaltig Wirtschaften ein klares Zeichen und zeigt umso deutlicher, dass positiver Wandel möglich ist – auf ökologischer, ökonomischer, sozialer und politischer Ebene.
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
30
NOV
2024
Ein leuchtendes Zeichen für Demokratie und Gemeinschaft
Tollwood Winterfestival unter dem Motto "Wir braucht Dich!", 26.11.-23.12.2024
80336 München
10
DEZ
2024
KI-PowerWorkshop
Die besten KI-Tools für Selbständige & KMU's
online
17
JAN
2025
Systemische Aufstellungen von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien
Constellations machen Dynamiken sichtbar - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
online
Alle Veranstaltungen...
Lassen Sie sich begeistern von einem Buch, das Hoffnung macht

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Verleihung des Friedensnobelpreises in Kriegszeiten
Christoph Quarch würde den Preis in diesem Jahr am liebsten posthum an Immanuel Kant verleihen
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Qualitätssicherung in der Softwareentwicklung: Ein praxisnaher Leitfaden

Alcantara präsentiert seinen 15. Nachhaltigkeitsbericht

Pioniere der Hoffnung

Transformation im Verpackungsbereich

Schaue vorwärts, nie zurück...

Mobilfunk in ländlichen Gebieten

Haftungsfragen bei der Gründung einer Kapitalgesellschaft

Kennen Sie die blinden Flecken in Ihrer Transformationsarbeit?

  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • circulee GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Engagement Global gGmbH
  • Kärnten Standortmarketing