Dabei sein ist alles!

Der friedliche Wettkampf, höchste Leistung und wechselseitiger Achtung und Freundschaft. Das ist es, was die olympische Idee ausmacht.

Höchste Leistungen sind gefragt, um die globalen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. Was liegt näher, als auch hier die besten Lösungen auf ein Siegerpodest zu stellen und ihnen und ihren Machern damit maximale Aufmerksamkeit und Vorbildwirkung zu bescheren? Weil gute Beispiele inspirieren, motivieren und ermutigen, präsentiert forum nachfolgend ausgezeichnete Projekte und Organisationen, die als Leuchttürme dienen, wenn es gilt, Neuland zu betreten und außerordentliche Herausforderungen im Bereich des Bauens anzunehmen.
Höchstleistung: Das Olympische Haus in Lausanne ist eines der nachhaltigsten Gebäude der Welt. Angespornt von der Idee des ­edlen Wettstreits und sicherlich auch angetrieben vom Wunsch, etwas Außergewöhnliches zu schaffen und damit ein Zeichen zu ­setzen, hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) ein ­Bauwerk der Extraklasse errichten lassen, das renommierte ­schweizerische und internationale Auszeichnungen erhielt. © IOC, Adam Mork

Auf dem Siegerpodest
Vorbild: Olympic House ist das erste Gebäude in der Schweiz, das LEED v4 Platin und zwei weitere ­renommierte Zertifizierungen erhalten hat. Foto: © IOC, Adam MorkDas Olympic House, der neue Sitz des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), hat drei der strengsten Zertifizierungen für nachhaltiges Bauen erhalten. Damit ist es zu einem der nachhaltigsten Gebäude der Welt geworden.
Eine der drei Zertifizierungen ist LEED-Platin, die höchste Zertifizierungsstufe des internationalen LEED-Programms für grünes Bauen. Nach Angaben des U.S. Green Building Council, der Organisation, die diese Zertifizierung als weltweiten Standard entwickelt hat, konnte Olympic House bisher die meisten Punkte (93) aller LEED v4-zertifizierten Neubauprojekte erreichen. Daneben ist das Olympic House der erste internationale Hauptsitz – und das zweite Gebäude insgesamt –, der die höchste Stufe (Platin) des Schweizer Standards für nachhaltiges Bauen (SNBS) erhält. Es wurde auch mit dem Schweizer Standard für energieeffiziente Gebäude, Minergie P, ausgezeichnet.

„Wir sind stolz darauf, dass das Olympic House als neue Heimat der olympischen Bewegung solch prestigeträchtige schweizerische und internationale Zertifizierungen erhalten hat, was unser starkes Engagement für die Nachhaltigkeit, die eine der drei Säulen der Olympischen Agenda 2020 ist, anerkennt," sagte IOC-Präsident Thomas Bach. „Von den Anfängen des ursprünglichen Architekturwettbewerbs bis hin zum Bau, zum Energiemanagement und zur Einrichtung hat sich das IOC sehr stark auf nachhaltige Lösungen konzentriert. Wir freuen uns, dass unsere Investition in die Nachhaltigkeit zum Erhalt dieser drei Zertifizierungen geführt hat."

Und S.D. Fürst Albert II. von Monaco, Vorsitzender der IOC-Kommission für Nachhaltigkeit und Vermächtnis fügt hinzu: „Das neue Olympische Haus verbindet Symbolik, Funktionalität und Nachhaltigkeit. Sein überragendes Abschneiden im internationalen Vergleich zeigt, wie das IOC seine Nachhaltigkeitsverpflichtungen in die Tat umsetzt und damit als Inspiration für die gesamte olympische Bewegung dient."

Ästhetik und Effizienz
Benchmark: Olympic House verschiebt die Grenzen der Nachhaltigkeit und hat den Markt verändert – in Bezug auf Funktionalität, Design und Materialien.Mit seiner von der Bewegung eines Athleten inspirierten Form will das Olympic House höchste Standards in der architektonischen Gestaltung mit einem ganzheitlichen Ansatz zur Nachhaltigkeit verbinden. Es erfüllt strenge Kriterien bei der Energie- und Wassereffizienz und optimiert gleichzeitig die Gesundheit und das Wohlbefinden seiner Nutzer.
Achtzig Prozent der Investitionen in das Gebäude wurden vor Ort ausgegeben, und mehr als 95 Prozent des ehemaligen IOC-Hauptquartiers wurden wiederverwendet oder recycelt. Sonnenkollektoren und Wärmepumpen, die Wasser aus dem nahe gelegenen Genfer See nutzen, versorgen das Gebäude mit erneuerbarer Energie, das voraussichtlich 35 Prozent weniger Energie und 60 Prozent weniger kommunales Wasser verbrauchen wird als ein konventioneller Neubau. Nachhaltigkeit ist einer der drei Pfeiler der Olympischen Agenda – der strategischen Roadmap für die Zukunft der olympischen Bewegung – und das IOC ist bestrebt, seine Prinzipien in allen Bereichen seiner Tätigkeit zu verankern: als Organisation, als Eigentümer der Olympischen Spiele und als Führer der olympischen Bewegung. Laut eigenen Angaben setzt sich das IOC für den Aufbau einer besseren Welt durch Sport ein.

Der olympische Geist der Verantwortung
Ein Indiz dafür ist die geplante enge Zusammenarbeit mit Friedensnobelpreisträger Prof. Yunus und die Idee einer Weiterentwicklung der Geschäftstätigkeiten des IOC hin zu einem Social Business. Mehr dazu erfahren Sie in der laufenden forum Berichterstattung zum Superhappyynessfestival (26. – 29.6.2020 in München). Es verbindet Spiel und Sport, Social Business und SDG (Sustainable Development Goals) und zelebriert nicht nur den 80 sten Geburtstag von Muhammad Yunus sondern auch in einer Liveschaltung nach New York das 75 jährige Jubiläum der Declaration of Human Rights.

Die kommende Dekade steht damit unter dem Motto: Gemeinsam engagieren für einen globalen Wandel. Und was könnte diesen Wandel besser beflügeln als das olympische Motto von Pierre de Coubertin: Citius, altius, fortius (lateinisch, deutsch: Schneller, höher, stärker – oder noch besser in der Bedeutung tapferer, mutiger). Es wird Zeit schneller und mutiger die Herausforderungen unserer Zeit anzunehmen.
 
"The important thing in the Olympic Games is not winning but taking part, for the essential thing in life is not conquering but fighting well."
Pierre de Coubertin
 

Technik | Green Building, 06.03.2020
Dieser Artikel ist in forum 01/2020 - Dabeisein ist alles! erschienen.
     
        
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