Trinkwasserprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern
Nach Abwasseranlagen: jetzt auch Projekte für sauberes Trinkwasser
die Alfred Kärcher SE & Co. KG und der Global Nature Fund (GNF), eine internationale Stiftung mit Sitz am Bodensee, konzentrieren ihr gemeinsames Engagement in Afrika und Südamerika zunehmend auf die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser. Nachdem seit 2012 bereits 15 Pflanzenkläranlagen zur Abwasseraufbereitung auf verschiedenen Kontinenten realisiert werden konnten, bauen die Projektpartner seit 2019 in Zentralkolumbien und Afrika zahlreiche Anlagen zur Trinkwasserversorgung. Diese Maßnahmen versorgen über 6.000 Menschen mit Trinkwasser.
Trinkwasserversorgung in Kolumbien
In Zentralkolumbien ist der Global Nature Fund mit der Unterstützung durch Kärcher und das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) schon seit Jahren aktiv. Nach dem Bau von Pflanzenkläranlagen realisierten die Projektpartner jetzt die Trinkwasserversorgung für 800 Menschen im Dorf Bocas del Carare sowie auf der im Río Magdalena gelegenen Insel Renacer. Im Fokus stand dabei die Sanierung und Erweiterung der bestehenden Trinkwasser-Versorgung in Bocas del Carare sowie der Neubau einer Infrastruktur auf der Insel Renacer. Dazu wurden zwei Trinkwasserbrunnen gebohrt und mit solarbetriebenen Pumpen ausgestattet. Die Wasserqualität sichern Membran-Filtrationseinheiten. Rohrleitungen transportieren das Wasser in die Haushalte.
Hilfe zur Selbsthilfe
Um die Menschen für den Wert des Trinkwassers zu sensibilisieren, wurden alle angeschlossenen Haushalte mit Wasserzählern ausgestattet. Global Nature Fund Projektleiter Thies Geertz erklärt: „Im ersten Schritt dient das dazu, den Verbrauchern deutlich zu machen, wie hoch ihr Wasserverbrauch ist. Es war erfreulich zu sehen, wie schon nach wenigen Monaten der Testphase der Wasserverbrauch deutlich zurückging." Ganz im Sinne von „Hilfe zur Selbsthilfe" haben die Projektpartner Mitarbeiter für eine eigens gegründete lokale Wasservereinigung geschult. Die Aquaductos Veredales tritt als kommunaler Wasserversorger auf, wartet künftig eigenverantwortlich die Infrastruktur und zieht die Gebühren für das Wasser ein.
Brunnenbau in Burundi und der Elfenbeinküste
Nicht nur in Kolumbien leidet die Landbevölkerung unter der mangelhaften Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Auch in Afrika führt durch Keime kontaminiertes Trinkwasser zu Krankheiten und bei Kleinkindern und geschwächten Personen auch zu Todesfällen. In afrikanischen Ländern ist die tägliche Wasserbeschaffung zudem meist Aufgabe von Frauen und Mädchen, die lange Strecken mit schweren Kanistern zurücklegen müssen. Das Jahr 2019 stand daher auch hier im Zeichen der Trinkwasserversorgung. In Burundi konnten bereits mehrere Trinkwasserprojekte realisiert werden. Seit 2019 werden die rund 800 Einwohner der Gemeinde Gitaza am Tanganjika-See mit sauberem Trinkwasser versorgt. In der westafrikanischen Elfenbeinküste konnte die lokale Partnerorganisation ADER (Action pour le Developpement et l´Encadrement Rural) dank der Unterstützung durch Kärcher in den Dörfern Doué 1, Doué 2 und Guefensso mehrere Brunnen und Trinkwasserpumpen in Stand setzen. Davon profitieren insgesamt 4.500 Personen in 480 Haushalten, die jetzt mit gesundheitlich unbedenklichem Grundwasser versorgt sind.
Lifestyle | Essen & Trinken, 12.08.2020
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