Biologische Vielfalt berücksichtigen
Empfehlungen für biodiversitätsfreundlichen Bananen- und Ananasanbau
Bananen und Ananas gehören zum beliebtesten Obst hierzulande. Allerdings läuft ihre Produktion oft alles andere als biodiversitätsverträglich ab. In einer aktuellen Publikation geben der Global Nature Fund (GNF) und die Bodensee-Stiftung Empfehlungen, wie sich die biologische Vielfalt im Zusammenhang mit den Südfrüchten schützen lässt - von der Erzeugung bis zum Verkauf.
"Del Campo al Plato": Der Global Nature Fund und die Bodensee-Stiftung veröffentlichen Empfehlungen, wie sich biologische Vielfalt in der Produktion von Südfrüchten schützen lässt.
Wir Deutsche essen gerne Bananen. Nach Äpfeln sind sie das am häufigsten konsumierte Obst, 11,4 Kilogramm verzehrte davon 2019 jede*r im Durchschnitt. Und auch Ananas erfreuen sich großer Beliebtheit. Ein wesentlicher Teil des Imports stammt aus Costa Rica und der Dominikanischen Republik - wo die Früchte für den europäischen und deutschen Markt produziert werden, ohne dass auf allen Plantagen wirksame Kriterien für den Schutz biologischer Vielfalt berücksichtigt würden.
Das möchten der GNF und die Bodensee-Stiftung im Rahmen der Internationalen Klimainitiative (IKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ändern: Das Projekt "Del Campo al Plato" entwickelt Lösungen für einen biodiversitätsverträglichen Anbau von Bananen und Ananas und will Handel und Konsumenten dafür gewinnen, den Schutz der Biologischen Vielfalt zu unterstützen.
Aktuell wenden sich der GNF und die Bodensee-Stiftung mit einer gemeinsamen Publikation an Lebensmittelstandards und -unternehmen, Landwirtschaftsverbände und Erzeugergemeinschaften: Die "Recommendations for effective criteria for biodiversity protection in food standards and sourcing requirements of food companies in the banana and pineapple sector" geben konkrete Hinweise zur Umsetzung von Maßnahmen zum Management von Biodiversität und zu Anbaupraktiken, mit denen sich biologische Vielfalt erhalten lässt.
"Unsere Empfehlungen zeigen Wege auf gegen die Zerstörung von Ökosystemen, den Raubbau an natürlichen Ressourcen, gegen invasive Arten sowie Wasser- und Bodenverschmutzung", so Stefan Hörmann, Stellvertretender Geschäftsführer und Leiter der Abteilung Unternehmen und Biodiversität beim GNF. Marion Hammerl, Geschäftsführerin der Bodensee-Stiftung, ergänzt: "Mit dem Biodiversity Check Agrícola unterstützt das Projekt Produzenten von Bananen und Ananas, die aktuelle Situation der Biodiversität auf ihren Farmen und in der Umgebung zu erfassen. So lassen sich maßgeschneiderte Biodiversity-Action-Pläne für einzelne Plantagen entwickeln."
Für weitere Informationen und den Download der Empfehlungen klicken Sie hier.
Über den Global Nature Fund
Engagierte Umweltschützer*innen haben den Global Nature Fund (GNF) 1998 in Radolfzell am Bodensee mit der Mission gegründet, die Seen und Feuchtgebiete der Welt zu bewahren. Seitdem kamen weitere Arbeitsbereiche dazu, so Unternehmen und Biodiversität: Darin setzt sich der GNF für einen gerechten Handel ein, der biologische Vielfalt berücksichtigt und schützt, z.B. in Initiativen für Biodiversitätskriterien in Standards und Labels der Lebensmittelbranche.
Über die Bodensee-Stiftung
Die Bodensee-Stiftung setzt sich seit 26 Jahren für Nachhaltigkeit und Naturschutz in der internationalen Bodenseeregion ein. In den Handlungsfeldern Landwirtschaft und Klima, Energiewende, Natur- und Gewässerschutz, Unternehmen & Biologische Vielfalt sowie Umweltbildung hat sie bereits in über 40 Modellprojekten gezeigt, dass nachhaltige Entwicklung keine Worthülse bleiben muss, sondern konkret umgesetzt werden kann.
Erfahren Sie mehr über die Projekte des Global Nature Fund
Quelle: Global Nature Fund (GNF)
Lifestyle | Essen & Trinken, 21.08.2020
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