Hydrogen Dialogue 2024

InfraLab Berlin

Gemeinsame Lösungen für die Stadt von morgen

Diesen Beitrag von Norbert Pauluweit, Frieder Söling und Markus Spitznagel, Berliner Stadtreinigung, finden sie im B.A.U.M.-Jahrbuch 2020 - Nachhaltige Stadt. Unternehmen als Akteure im urbanen Raum
 
Im Herbst 2016 hat die Berliner Stadtreinigung gemeinsam mit weiteren Infrastrukturunternehmen das InfraLab Berlin auf dem EUREF-Campus in Berlin-Schöneberg gestartet. Das Ziel ist, gemeinsam smarte nachhaltige Lösungen für die Stadt von morgen zu entwickeln.
 
Was ist das InfraLab?
Das InfraLab auf dem EUREF-Campus in Berlin-Schöneberg entwickelt smarte, nachhaltige Lösungen für die Stadt von morgen. © InfraLabBerlinInfraLab Berlin ist ein langfristiges Co-Working- und Co-Creation-Projekt der Berliner Stadtreinigung (BSR), der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), der Berliner Wasserbetriebe (BWB), der GASAG, von Vattenfall Wärme Berlin und Stromnetz Berlin. Nachhaltigkeit und eine bessere Lebensqualität stehen im Fokus dieser Innovationswerkstatt. Damit soll ein wichtiger Beitrag für die städtische Entwicklung geleistet werden, denn das InfraLab Berlin dient nicht nur den eigenen Aktivitäten der sechs Partner, sondern auch der Umsetzung von Smart-City-Projekten in enger Zusammenarbeit mit Politik, Industrie, Start-ups und Wissenschaft.
 
Das InfraLab Berlin ist ein Denk- und Arbeitsraum, ein Ort für Experimente. Fehler als Teil des Prozesses sind erlaubt. InfraLab Berlin steht für die Weiterentwicklung visionärer Ideen für ein nachhaltigeres Berlin. Dabei setzen die beteiligten Unternehmen bewusst auf den Dialog und die Kooperation mit ausgewählten Partnern und schaffen durch das InfraLab Berlin einen einzigartigen Ort des Austausches und der Ideenschöpfung. Die strategische Lage auf dem EUREF-Campus erschließt außerdem das Potenzial, ein bereits bestehendes Energie- und Mobilitätsnetzwerk in diese Entwicklungsprozesse einzubinden. Im InfraLab Berlin sind nicht nur die Räumlichkeiten, sondern die gesamte Koordination der Aktivitäten gebündelt, damit die Handelnden eine optimale Arbeitsumgebung vorfinden. In dieser Umgebung wird ein effektives Co-Working ermöglicht. Außerdem wird die Vernetzung der Infralab-Community zur Entwicklung und Umsetzung von innovativen Lösungsansätzen in den Bereichen Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Mobilität und Digitalisierung vorangetrieben.
 Das InfraLab Berlin war zunächst als Projekt für drei Jahre aufgesetzt. Im Sommer 2019 haben sich die Partnerunternehmen auf ein längerfristiges Engagement verständigt und den Verein InfraLab Berlin gegründet. Aktuelle Projekte und Veranstaltungsformate des InfraLab werden im Folgenden vorgestellt.
 
Klimamacher
Klimabildung an Berliner Schulen findet derzeit nur vereinzelt und eher zufällig statt. Das Thema ist weder in den Fachunterricht integriert, noch wird es fachübergreifend aufgegriffen. Das soll sich mit dem Klimamacher-Projekt ändern. Die InfraLab-Partner verfügen bereits über eigenständige Bildungsangebote für Schulen. Diese Angebote bündeln sie nun und erarbeiten erstmals gemeinsam ein integriertes Bildungskonzept zu Klimaschutz und Klimaanpassung. Denn die Verbindung von formalem und außerschulischem Lernen hat nach wie vor großes Potenzial, die Lernprozesse der Schüler*innen zu optimieren. Vermittelt wird unter anderem Grundlagenwissen zu Klima (Klimawandel, Klimaschutz, Klimaforschung), Energie (erneuerbare Energien, Zukunftstechnologien, Energieeffizienz) sowie Abfallvermeidung und verwertung. Die Schüler*innen sollen aber auch lernen, wie sie sich im Alltag klimafreundlich verhalten, zum Beispiel beim Einkaufen oder im Hinblick auf Mobilität.
 
InfraLab Effizienz
Co-Creation ist angesagt. Die beteiligten Unternehmen setzen auf Dialog und Kooperation. Für sie ist das InfraLab ein Ort des Austausches und der Ideenschöpfung. © InfraLabBerlin
Im Energieeffizienz-Netzwerk tauschen Unternehmen Erfahrungen und Ideen aus, um dauerhaft ihre Energieeffizienz zu steigern und so eine spürbare Senkung der Energiekosten zu erreichen. Zentraler Baustein ist die Definition eines Energiesparzieles, das mit etwa 20 Einzelmaßnahmen erreicht werden soll. Dazu zählen Anlagen- und Heizungsoptimierungen ebenso wie neue Beleuchtungstechnik. Die InfraLab-Unternehmen gehen von einer gemeinsamen Einsparung von 55.000 MWh beziehungsweise 18.400 Tonnen CO2 pro Jahr aus. Dies entspricht dem Stromverbrauch von 15.500 privaten Haushalten oder 2.300 Autofahrten rund um den Globus.
 
Sensare
Aktuell wie auch zukünftig nehmen die Starkregenereignisse in Deutschland deutlich zu und die Herausforderungen zum sicheren Weiterbetrieb der Verkehrsmittel und zur Bewältigung von Hindernissen auf Verkehrsflächen im Ereignisfall steigen. Hauptziel des Projekts Sensare ist die verbesserte Handlungsfähigkeit aller Verkehrsteilnehmer bei Überflutungsereignissen durch Starkregen im urbanen Raum. Ereignisse wie jene in Münster (2014), Dortmund (2015) und Berlin (2017) machen die Intensitäten und Ausmaße deutlich. Kritisch sind sogenannte Schwerpunkt-Stadtgebiete im Hinblick auf Überflutungsgefährdung bei Starkregen – meist durch ihre Topografie bedingte Gefahrenstellen.
 
Smart Business District
Ziel ist der Aufbau einer klimafreundlichen Infrastruktur unter Nutzung von Synergien, die sich aus der Nachbarschaft von Unternehmensstandorten ergeben. Gemeinsam arbeiten die InfraLab-Partner BSR, BWB und BVG am Projekt „Smart Business Disctrict" und haben verschiedene Ansatzpunkte identifiziert, mit der die Klimafreundlichkeit der Unternehmensinfrastruktur verbessert werden kann, zum Beispiel in den Bereichen Energieversorgung, Mobilität, Biodiversität, Regenwassermanagement sowie Mikroklima und Kreislaufwirtschaft.
 
BizBreakfast
Beim InfraLab Berlin-BizBreakfast können alle, die an der InfraLab-Community interessiert sind, entspannt in den Tag einsteigen, „netzwerken" und jedes Mal ein neues Projekt kennenlernen. Bei der bereits 40. Veranstaltung am 18. September 2019 stellte beispielsweise der NAHhaft e.V. die KlimaTeller-App vor, mit der man ein klimafreundliches Gericht entwickeln kann, das vom Acker bis in die Küche mindestens 50 Prozent weniger Emissionen als eine durchschnittliche Mahlzeit erzeugt. Davor gab es eine breite Themenpalette mit Textil-Recycling, Solarstromerzeugung, Lebensmittelrettung, Augmented Reality, Sensortechnik und vielem mehr.
 
Norbert Pauluweit, Frieder Söling und Markus Spitznagel sind mit den Themen Energie, Innovationen sowie Umwelt und Nachhaltigkeit befasst. Sie haben sich unter anderem zum Ziel gesetzt, die Innovationskultur innerhalb der BSR zu fördern und als kompetenter Ansprechpartner bei der Umsetzung von Innovationsprojekten aufzutreten. Dazu gehört auch die Leitung, Koordination und Weiterentwicklung des InfraLab Berlin

Quelle: B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften

Gesellschaft | Green Cities, 01.12.2020

     
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