Freude, schöner Götterfunken
Das Jahr des Lockdowns
Das Beethoven-Jahr sollte eine Ode an die Freude sein. Corona hat den Geburtstagsfeiern einen Strich durch die Rechnung gemacht. 2020 geht nicht als Jubeljahr in die Geschichte ein. Vielmehr als das Jahr des Lockdowns. Helfen Sie mit, dass es zum Jahresausklang doch noch zum Jahr eines Neustarts wird, zum Ausgangsjahr in ein Jahrzehnt des Wandels. Und wer könnte einen besseren Auftakt liefern als Musiker, Schauspieler, Künstler? Wer verbreitet so viel Freude wie Theater, Kinos, Konzerte und Festivals? Wer ist so sehr Kristallisationspunkt für Innovationen wie Konferenzen und Messen? Zeit, gemeinsam zu handeln. Zeit, den Funken zum Überspringen zu bringen.

Meine Frau ist Schauspielerin. Ihr Theater ist geschlossen. Sie und ihre Kollegen sind verzweifelt: „Wir wollen doch spielen, wir wollen den Menschen Freude bringen. Warum werden wir zur Untätigkeit verdammt? Was sollen wir jetzt tun, wovon sollen wir leben? Wie können wir überleben?" Eine Zeit der Lähmung. Doch es geht auch anders.
Jede Krise bietet auch Chancen
In Hamburg hat sich Live-Entertainment-Experte Stefan Lohmann aufgemacht, die Chance in der Krise zu suchen. Er will seine Branche und die Politik dafür begeistern, die jetzige Zeit des Stillstandes für eine Neuausrichtung zu nutzen. Für den Weg in eine nachhaltige Zukunft der Veranstaltungswirtschaft. Sie kann und soll nach seinen Vorstellungen ein Vorbild werden für Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz, für die Verbindung von Ökonomie und Ökologie.
Der Preis der Nachhaltigkeit
Lohmann ist Überzeugungstäter. Als Artist Relations Manager holt er seit vielen Jahren die Stars der Musikwelt auf die Bühne des Deutschen Nachhaltigkeitspreises und hat dabei erlebt, wie diese Veranstaltung nicht nur inhaltlich, sondern vor allem auch in der Durchführung immer weiter auf Nachhaltigkeit getrimmt wurde. Von A wie Anreise über B wie Beleuchtungstechnik oder C wie Catering bis hin zu Z wie Zuschauer reichte das Spektrum der Veränderungsmaßnahmen in Sachen Nachhaltigkeit. Lohmann war begeistert und ist seitdem fest entschlossen, Nachhaltigkeit in seine Branche zu tragen. Dafür hat er das Portal Sustainable Event Solutions gestartet, um die nachhaltigen Lieferanten der Eventbranche sichtbar und auffindbar zu machen. Doch jetzt ist erst mal Stillstand, Lockdown. Seine Kunden haben viele ihrer Veranstaltungen abgesagt oder verschoben. Aktuell finden immer mehr Veranstaltungen hybrid oder online statt. Dazu gehört auch der Deutsche Nachhaltigkeitspreis, der dieses Jahr gestreamt und über die Homepage zu sehen sein wird.
Schnelle und unbürokratische Hilfe

Gemeinsam mit Verbänden und Kollegen aus der Branche, aber vor allem auch Unterstützern aus Wirtschaft und Gesellschaft, ruft er die Politik auf: Helft uns zu überleben, helft uns beim Wandel, verbindet die dringend nötigen finanziellen Hilfen mit der Chance, allen Akteuren der Branche einen nachhaltigen Neustart im Jahr 2021 zu ermöglichen! Lohmanns dringender Appell: „Nutzt die Konjunkturpakete, um konkrete Veränderungen im Bereich Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung, Klimaschutz und Gemeinwohl anzustoßen! Dann wird aus der Krise eine Chance."
Konkretes Handeln ist gefragt
Wer kennt sie nicht, die Staus zum Beginn von Festivals oder Messen, die Müllberge am Ende. Die Nacho-Schalen oder Popcorn-Tüten, die nach jeder Kino-Vorstellung den Boden bedecken. Pyroreste und Pappbecher bei Bundesligaspielen und Plastikkugelschreiber beim Improtheater. Von Nachhaltigkeit und Klimaschutz keine Spur.
Das kann und soll sich nach Ansicht von Lohmann und seiner zahlreichen Unterstützer ändern: Wenn Firmen endlich verstehen, dass sie Events nutzen können, nicht nur um Kunden und Partner für ihr Produkt zu begeistern, sondern auch für nachhaltige Ideen, um einen positiven Effekt auf Natur und Gesellschaft zu haben, dann werden sie klimaneutrale und nachhaltige Events bevorzugen. Wenn mit jedem Opernticket ein Baum gepflanzt, mit jedem Messebesuch ein soziales Thema beleuchtet und bei jeder Messeveranstaltung eine Stufe in der Lieferkette der Branche optimiert wird, dann besteht Hoffnung. Wenn Festivals regenerative Energien und sparsame Technik bevorzugen, wenn bei Konferenzen die Wiederverwendung des Equipments und die Verwendung nachhaltiger Materialien Vorrang haben, wenn das Catering regional und Bio und die Anfahrt öffentlich werden, dann tritt der Wandel ein.
Der Staat hat es in der Hand
Neben der schnellen Finanzhilfe ist es deshalb wichtig, dass Politik und öffentliche Hand nachhaltig mit gutem Beispiel vorangehen und zukünftig bei der Vergabe von Veranstaltungen auf eine klimaneutrale und ressourcenschonende Durchführung achten. Ebenso wichtig ist es, dass die Wirtschaft jetzt deutlich macht, dass sie eine nachhaltige Veranstaltungsbranche als Partner für ihre Events will, die auf eine nachhaltige Lieferkette Wert legt, Klimaneutralität bietet und Kreislaufwirtschaft lebt. Denn derart organisierte Events machen sich auch gut im eigenen Nachhaltigkeitsbericht. Nicht zuletzt sollten alle, ob als Zuschauer oder Akteure, gemeinsam dafür kämpfen, dass wir auch in Zukunft Veranstaltungen in allen ihren Ausprägungen erleben dürfen. Denn gerade in Krisenzeiten sind die Künstler so wichtig wie nie zuvor. Unterstützen Sie bitte deshalb unseren gemeinsamen Aufruf zur Förderung einer nachhaltigen Veranstaltungswirtschaft mit Ihrer Unterschrift – siehe Infokasten.
Jetzt unterzeichnen
Aufruf zur Förderung einer nachhaltigen Veranstaltungswirtschaft
Die Veranstaltungswirtschaft steht vor einer existentiellen Bedrohung und benötigt Unterstützung. Gleichzeitig verdeutlichen Corona- und Klimakrise, dass es ein „einfach weiter so" nicht geben kann! In Ergänzung zum Bündnis #AlarmstufeRot plädieren wir für eine Förderung zur Umstellung der Branche auf Nachhaltigkeit und Klimaneutralität bis spätestens 2030. Die angekündigten Konjunkturpakete der Bundesregierung und die Initiativen des Europaparlamentes mit Klimapakt und Green Deal zeigen den Weg. Allerdings muss die Politik sofort aktiv werden – bevor es zu spät ist!
Wir fordern die umgehende Erstellung eines gezielten Konjunkturprogramms zur Förderung einer nachhaltigen Veranstaltungswirtschaft, die Unterstützung von Energieeinsparung, CO2-Reduktion
und Ressourceneffizienz sowie eine Deadline für nicht-nachhaltig organisierte Veranstaltungen!
Wollen auch Sie den Aufruf unterstützen? Dann tragen Sie sich gerne ein unter www.VerantwortungJetzt.net.
Der Aufruf wurde initiiert von
Sustainable Event Solutions, forum Nachhaltig Wirtschaften, UnternehmensGrün e.V., dem Verband der Veranstaltungsorganisatoren (VDVO), Stadler Concept GmbH.
Zu den Erstunterzeichner*innen zählen
Prof. Dr. Maximilian Gege (Vorstandsvorsitzender B.A.U.M. e.V.), Frank Otto (Vorstand Hamburger Klimawoche e.V.), Stefan Schulze-Hausmann (Initiator Deutscher Nachhaltigkeitspreis), Sascha Müller-Kraenner (Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V.), Prof. Karin-Simone Fuhs (Direktorin ecosign/Akademie für Gestaltung), Dr. Gregor Hagedorf (Initiator Scientists for Future, Sprecher NABU BAG Nachhaltigkeit), Alexandra Wandel (Vorstandsvorsitzende World Future Council), Nico Ubenauf (Vorstand Satis&Fy, Mit-Initiator vom Bündnis #AlarmstufeRot), Suzann Heinemann (Geschäftsführerin GreenSign – Das Nachhaltigkeitssiegel für Hotels), Jan Pechmann (Initiator Marketing for Future), Tanja Schramm (CEO, Meet Germany), Norbert R. Lux (Geschäftsführer Green Brands Organisation), Martin Erhardt (Projektleiter Sustainable Management – Steinbeis Stiftung für Wirtschaftsförderung), Prof. Dr. Ulrich Holzbaur (Nachhaltigkeitsbeauftragter Hochschule Aalen), Louisa Dellert (Influencerin für die Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Politik), Michael Stober (Gemeinwohlbilanzierendes Unternehmen Landgut Stober), Anke Stopperich (Geschäftsführerin Besondere Orte Umweltforum Berlin GmbH), Evelyn Bodenmeier (Geschäftsführerin GermanZero e.V.), Green Events Hamburg – Grüner Wirtschaftsrat e.V., Janine Steeger – Green Janine (Autorin, Moderatorin, Speakerin, Medientrainerin), und viele mehr.
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Gesellschaft | Spenden & Helfen, 01.12.2020
Dieser Artikel ist in forum 04/2020 - Jetzt reicht's! erschienen.

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