Nachhaltiges Investieren zahlt sich aus

Das zeigt sich in besseren Renditen für Anleger

Müssen Anleger:innen und Sparer:innen auf Rendite verzichten, wenn sie auf nachhaltige statt konventionelle Finanzprodukte setzen? So hartnäckig diese Ansicht im allgemeinen Bewusstsein verankert sein mag, die Entwicklung an den Kapitalmärkten beweist das Gegenteil: Wertpapiere von nachhaltigen Unternehmen sind nicht nur gut für die sozial-ökologische Transformation, sondern erzielen häufig auch bessere Renditen.
 
© stevepb, pixabayIn der letzten Ausgabe von B.A.U.M. Insights (forum 04/2020) zeigten wir auf, dass nachhaltig orientierte Wertpapiere von den Folgen der Corona-Krise geringer betroffen sind als konventionelle. Nachhaltige Aktienfonds erwiesen sich seit dem historischen Börsencrash im März 2020 nicht nur als krisenresistenter, sondern erzielten in der Erholungsphase im zweiten Quartal 2020 eine überlegene Performance im Vergleich zu nicht-nachhaltigen Produkten.
 
Anhand dieser Entwicklung lässt sich klar schlussfolgern: Nachhaltigkeit muss nicht zulasten der Rendite gehen. Im Gegenteil: Häufig sind es gerade die Wertpapiere von sozial-ökologisch wirtschaftenden Unternehmen, die mit ihrer positiven Wertentwicklung die Analyst:innen beeindrucken und die Anleger:innen erfreuen – und gleichzeitig wichtige positive Beiträge für eine nachhaltigere Entwicklung leisten.
 
Klimaziele werden für den Kapitalmarkt immer wichtiger
Aufgrund ihrer Krisenfestigkeit und Kursentwicklung werden nachhaltige Aktien an den internationalen Börsen immer begehrter. Auf den globalen Finanzmärkten ist das Thema Nachhaltigkeit schon längst im Mainstream angekommen, dementsprechend rücken „grüne" Aktien immer stärker in den Fokus der Investoren. Auf der anderen Seite wird es dadurch für Unternehmen – auch wirtschaftlich gesehen – immer interessanter, ihre Wertschöpfung nach sozial-ökologischen Kriterien auszurichten. Die Reduktionen von CO2-Emissionen werden auch unternehmerisch immer relevanter, Klimaziele werden verstärkt in die Unternehmensziele integriert. Die Zahl der nachhaltigen Unternehmen, die sich positive „Impacts", also sozial-ökologische und klimapolitische Wirkungen, auf ihre Fahnen schreiben, wächst erfreulicherweise zusehends. Dies schlägt sich auch in den Aktivitäten von B.A.U.M. nieder.
 
Klimaneutrale Wertschöpfungsketten und „Product Carbon Footprints" sind für Unternehmen erstrebenswerte Ziele und Wettbewerbsvorteile geworden. Obwohl sie ein Umdenken erfordern, Veränderungswillen abverlangen und Geld kosten, schaffen Unternehmen dadurch neuen Wert und Werte! Laut Handelsblatt vom 12.  Januar 2021 performen Aktien von Unternehmen, deren Klimaziele mit dem Pariser 2-Grad-Ziel kompatibel sind, deutlich besser als Unternehmen, die die Klimaziele nicht erfüllen. Demnach erzielten nicht-klimafreundliche Aktien seit 2013 eine Gesamtrendite von 45,3 Prozent, während die Rendite von nachhaltigen Emittenten bei 85,6 Prozent lag und damit fast doppelt so hoch.
 
Nachhaltige Aktienfonds fördern den Vermögensaufbau
Inflationsbedingt verlieren klassische Sparkonten im anhaltenden Niedrigzinsumfeld mit der Zeit real an Wert. Überdies verlangen immer mehr Banken und Sparkassen „Strafzinsen" in Form von „Verwahrentgelten" für die auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten geparkten Gelder. Deshalb sind nachhaltige Aktienfonds für Anleger:innen, die langfristig Vermögen aufbauen oder für das Alter vorsorgen wollen, eine willkommene und sinnvolle Alternative.
 
Abbildung 1: Vermögensentwicklung einer Aktienfonds­-Anlage
Abbildung 1 zeigt die Wertentwicklung von 10.000 Euro Startkapital in Fünfjahresschritten bei einem Anlagehorizont von 30 Jahren. Unterstellt man eine jährliche Inflation von 1,5 Prozent, dann verliert das Geld innerhalb von drei Jahrzehnten mehr als ein Drittel an Wert und es bleiben am Ende 6.300 Euro übrig. Investiert man jedoch in Aktienfonds A mit einer jährlichen durchschnittlichen Rendite von 4 Prozent, so erhält man am Ende der Sparphase mehr als doppelt so viel zurück, nämlich knapp 21.000 Euro. Bei einem Investment in Aktienfonds B mit einer durchschnittlichen Rendite von 7,5 Prozent im Jahr würde es sogar mehr als 57.000 Euro geben.
 
Auch mit kleineren Beträgen lassen sich erkleckliche Erträge erzielen, zumal wenn sie im Rahmen eines Sparplans in einen Aktienfonds angelegt werden (Abbildung 2). Legt man über dreißig Jahre hinweg jeden Monat 100 Euro beiseite, so summiert sich das Vermögen auf knapp 30.000 Euro. Hätte der/die Anleger:in den gleichen Betrag monatlich in einen Sparplan von Aktienfonds A gesteckt, dann hätte er/sie im gleichen Zeitraum mehr als 53.000 Euro angespart. Mit einem Sparplan des im Durchschnitt höher rentierenden Aktienfonds B würde man bei einer monatlichen Einlage von 100 Euro sogar fast 100.000 Euro ausbezahlt bekommen.

Abbildung 2: Vermögensentwicklung eines Aktienfonds­-Sparplans
Dies zeigt: Sowohl bei einem Einmalinvestment als auch bei einem Sparplan sind die Wertzuwächse beträchtlich. Zudem gibt die Anlage in einen nachhaltigen Fonds dem/der Anleger:in das gute Gefühl, einen Beitrag zur sozial-ökologischen Transformation der Wirtschaft zu leisten und damit die Bedingungen für eine nachhaltigere und ethisch orientierte Gesellschaft zu verbessern. Kurz: Investieren mit gutem Gewissen und guter Rendite ist kein Widerspruch, sondern vielmehr stehen die Zeichen der Zeit für einen langfristigen Vermögensaufbau unter nachhaltigen, sozial-ökologischen Vorzeichen.
 
Garantiert nachhaltig investieren: Mit dem B.A.U.M. Fair Future Fonds
Für die sozial-ökologische Nachhaltigkeitsbewertung der Unternehmen nutzt Green Growth Futura ein eigens entwickeltes Bewertungsverfahren und Bewertungstool, das sich am Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) orientiert. Dies gewährleistet eine unabhängige, neutrale und ganzheitliche Prüfung, die allen Facetten der Nachhaltigkeit Rechnung trägt und für jedes Unternehmen einen exakten Nachhaltigkeitsscore ermittelt. Als Grundlage der Prüfung dienen alle verfügbaren Informationen zu konkreten Fragestellungen, inwieweit das Unternehmen mit der Umwelt, seinen Mitarbeitenden und seiner sozialen Verantwortung umgeht und auf eine gute, soziale Unternehmensführung achtet.

Prof. Dr. Maximilian Gege ist Initiator des B.A.U.M. Fair Future Fonds sowie Gründer und Geschäftsführer der Green Growth Futura GmbH, einer unabhängigen Research- und Beratungsgesellschaft mit Fokus auf sozial-ökologischer Unternehmensbewertung, Corporate Sustainability Research und Sustainable Finance. Er ist zudem Ehrenvorsitzender von B.A.U.M. sowie Gründer der Stiftung „Chancen für Kinder".

Dr. Baris Calisan ist Leiter Marketing und Kommunikation der Green Growth Futura.

Quelle: BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften

Lifestyle | Geld & Investment, 01.03.2021
Dieser Artikel ist in forum 01/2021 - SOS – Rettet unsere Böden! erschienen.
     
        
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