Augen auf beim Schokokauf

Kein großes Schokoladenunternehmen liefert faire Schokolade zu Ostern

Schoko-Check von INKOTA bietet Verbraucher*innen Hilfe beim Einkauf/Die großen Schokoladenhersteller Mondel?z, Nestlé, Ferrero, Mars und Lindt landen im Mittelfeld; Ritter Sport schneidet besser ab/Kein großer Hersteller garantiert Schokolade ohne Kinderarbeit

Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass Schokolade endlich fair wird. Deshalb: Augen auf beim Schokokauf! © pasja1000, pixabayPünktlich zu Ostern veröffentlicht die Entwicklungsorganisation INKOTA gemeinsam mit anderen Organisationen erstmalig den "Schoko-Check" für den deutschsprachigen Raum. Die wichtigsten internationalen Schokoladenunternehmen und Kakaoverarbeiter wurden dafür zu Nachhaltigkeitsthemen befragt. Das traurige Ergebnis: Keiner der Marktführer kann Schokolade ohne Armut und Kinderarbeit garantieren. Mondel?z (Milka), Nestlé, Ferrero, Mars und Lindt landen deshalb nur im Mittelfeld. Unter den deutschen Schokoladenunternehmen schneidet Ritter Sport zwar gut ab. Doch das Rennen um das "Goldene Ei" macht in diesem Jahr das niederländische Unternehmen Tony's Chocolonely, das in Sachen Nachhaltigkeit den großen Unternehmen weit voraus ist. Der enttäuschend letzte Platz geht an den deutschen Süßwarenhersteller Storck, der für mangelnde Transparenz mit dem "Faulen Ei" ausgezeichnet wurde.

"Es ist frustrierend: Seit 20 Jahren verspricht die Schokoladenindustrie, für Nachhaltigkeit zu sorgen. Doch die großen Unternehmen sind vom grünen Bereich immer noch weit entfernt", kommentiert Johannes Schorling, Referent für Wirtschaft und Menschenrechte bei INKOTA. Trotz einiger Fortschritte gebe es vor allem beim Kampf gegen Kinderarbeit und bei der Zahlung fairer Preise noch großen Handlungsbedarf. Auch Verbraucher*innen interessierten sich zunehmend dafür, wie fair und ökologisch Schokolade hergestellt werde. "Gerade zu Ostern werden wir oft gefragt, welche Schokolade man denn eigentlich kaufen kann. Mit dem Schoko-Check geben wir Verbraucher*innen jetzt genau diese Orientierung", so Schorling.

Für den Schoko-Check haben INKOTA, BeSlaveryFree, Mighty Earth, Green America und der National Wildlife Federation 31 Schokoladenunternehmen und Kakaoverarbeiter befragt, die zusammen etwa 80 Prozent der weltweiten Süßwaren produzieren. Die Unternehmen wurden in den sechs Kategorien Kinderarbeit, menschenrechtliche Sorgfaltspflichten, Transparenz, Entwaldung, ökologischer Anbau und existenzsichernde Einkommen bewertet. "Gerade, wenn es um die Zahlung existenzsichernder Kakaopreise geht, zeigt sich, dass die großen Unternehmen dazu nicht bereit sind," so Schorling. Einzig das niederländische Schokoladenunternehmen Tony's Chocolonely zahlt für seinen gesamten Kakao den Referenzpreis für existenzsichernde Einkommen, der von Fairtrade ausgerechnet wurde. Das Unternehmen erhält unter anderem deshalb im Schoko-Check das "Goldene Ei".

Das "Faule Ei" geht indes an das Unternehmen Storck. Der Hersteller der Marken Merci und Toffifee verweigerte als einziges deutsches Unternehmen eine Beteiligung an der Befragung. "Verbraucher*innen haben ein Recht zu erfahren, ob in ihrer Schokolade Armut und Kinderarbeit stecken", kritisiert Johannes Schorling. "Wenn man sich nicht mal die Mühe macht, für ein Minimum an Transparenz zu sorgen, dann ist das faule Ei eine mehr als passende Auszeichnung."

Weitere Informationen:
Kontakt: INKOTA-netzwerk | presse@inkota.de | www.inkota.de

Lifestyle | LOHAS & Ethischer Konsum, 16.03.2021

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Pioniere der Hoffnung

forum 01/2025 ist erschienen

  • Bodendegradation
  • ESG-Ratings
  • Nachhaltige Awards
  • Next-Gen Materialien
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
03
JAN
2025
48. Naturschutztage am Bodensee
Vorträge, Diskussionen, Exkursionen mit Fokus: Arten-, Klima- und Naturschutz
78315 Radolfzell
17
JAN
2025
Systemische Aufstellungen von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien
Constellations machen Dynamiken sichtbar - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
online
06
FEB
2025
Konferenz des guten Wirtschaftens 2025
Mission (Im)Possible: Wie Unternehmen das 1,5-Grad-Ziel erreichen
80737 München
Alle Veranstaltungen...
NatuVision Forum

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Verleihung des Friedensnobelpreises in Kriegszeiten
Christoph Quarch würde den Preis in diesem Jahr am liebsten posthum an Immanuel Kant verleihen
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Profiküche 2025: Geräte-Innovation spart mehr als 50 Prozent Energie für Grill-Zubereitung ein

Sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder:

Fotoausstellung Klimagerecht leben

Ohne Vertrauen ist alles nichts

Zeit für Regeneration

The Custodian Plastic Race 2025

Niedriger Blutdruck: Wie bleibt man aktiv, ohne sich schwindlig zu fühlen?

Hacker vs. Host: Wie man Angreifer überlistet

  • NOW Partners Foundation
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Engagement Global gGmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • circulee GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig