13. EffizienzTagung Bauen+Modernisieren: Fokus auf Sanierung im Bestand
Tagung wird auch 2021 online stattfinden
Die 13. EffizienzTagung Bauen+Modernisieren wird am 5. und 6. November 2021 als Online-Konferenz stattfinden. Inhaltlich wird sie das wichtigste Thema im Gebäudesektor in den Mittelpunkt stellen: Die energetische Sanierung von Bestandsbauten ist die Stellschraube zum Erreichen der Klimaschutzziele. Dabei wird es nicht allein um technische Lösungen, sondern ganz besonders um die gesellschaftliche Diskussion zur Nachhaltigkeit des Bauens gehen.
Es ist kein Geheimnis, dass der Gebäudesektor die Klimaziele dieses Jahr verfehlt hat. Deshalb müssen bestehende Gebäude jetzt rascher und umfänglicher energetisch modernisiert werden. Denn leider sind wir damit noch viel zu langsam, um die Klimakrise zu bewältigen. Diese Tatsache ist für die Veranstalter der 13. EffizienzTagung Bauen+Modernisieren Anlass, das Thema aufzugreifen und aus unterschiedlichen Blickwinkeln über das Bauen zu diskutieren. Im Plenarvortrag zu Beginn und am Ende der Tagung sowie in der Podiumsdiskussion am ersten Konferenztag wird es um die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis gehen – und wie sie aufgelöst werden sollte.
Mit technischen Lösungen und Herangehensweisen befassen sich die Vorträge mehrerer Vortragsmodule. Es wird unter anderem präsentiert, wie Passivhauskomponenten im Großmaßstab bei Sanierungen verwendet werden können und sich andererseits denkmalgeschützte Gebäude mit kalter Nahwärme beheizen lassen. Es wird diskutiert, welche Analysen von Bestandskonstruktionen und gute Planungen notwendig sind, um Bauschäden für Mauerwerk und Holzbauteile in der Sanierung zu vermeiden. Außerdem werden Besonderheiten der KfW-Effizienzstandards bei Wohngebäuden aufgezeigt. Viele Anregungen für die Bau-Praktiker und Bau-Praktikerinnen dürfte der Vortrag zur Qualitätssicherung auf der Baustelle bereithalten.
Wie gewohnt wird auch 2021 die für die Energiewende erforderliche Gebäudetechnik ausführlich diskutiert. Wärmepumpen sind unabdingbar für die Umsetzung der Klimaschutzziele. Leider verzögern Mythen und Fehlinformationen immer wieder deren Einsatz. Auf der Tagung werden wissenschaftliche Erkenntnisse und Fakten geteilt, die helfen Klarheit zu gewinnen. Dazu gehört der Einfluss verschiedener Versorgungsoptionen in Mehrfamilienhäusern auf die Effizienz von Wärmepumpensystemen oder das hochbrisante Thema Lüftung in Schulen. Es werden Anlagen mit Wärmerückgewinnung vorgestellt, mit denen bestehende Schulgebäude zentral oder dezentral nachgerüstet werden können. Ob Fensterlüftung im Wohnungsbau noch möglich ist und was das für die Energiewende bedeutet, wird ebenfalls erörtert.
Einen dritten Schwerpunkt der Tagung bilden Informationen zu umwelt- und klimafreundlichen Baustoffen und zur Wiederverwendung von gebrauchten Baumaterialien. Zu diesem Themenfeld finden sich zwei Vortragsmodule im Programm.
Die EffizienzTagung lebt vom Netzwerk und Austausch der Vortragenden und Teilnehmenden untereinander. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer schätzen den jährlichen Treff in Hannover. Das soll online nicht wegfallen. Die EffizienzTagung schafft, wie im Vorjahr erfolgreich erprobt, eine Plattform zum Austausch: Dazu wird eine virtuelle „Lounge" eingerichtet, in der man sich zu zweit, zu dritt oder auch zu zehnt in kleinen Videokonferenzen unterhalten kann. Lediglich für das passende Getränk muss jeder selbst sorgen.
Ein herzliches Dankeschön gilt den Sponsoren der Tagung, der hannoverimpuls GmbH, Hannover, und der proclima Moll bauökologische Produkte GmbH, Schwetzingen. Mit ihrer Unterstützung konnte der Teilnahmepreis auf dem gewohnt niedrigen Niveau gehalten werden. Organisiert wird das Branchentreffen wieder vom Energie- und Umweltzentrum am Deister (e.u.[z.]), Mitveranstalter sind erneut die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen und der enercity-Fonds proKlima.
Veranstalter
Energie- und Umweltzentrum am Deister GmbH
Das 1981 gegründete Energie- und Umweltzentrum am Deister (e.u.[z.]) informiert, berät und vermittelt Bauschaffenden, Energieberatern und Fachinteressierten in Seminaren, Workshops und Tagungen professionell aufbereitetes, direkt anwendbares Praxiswissen zu den Themen energieeffizientes und ressourcenschonendes Bauen mit den Schwerpunkten Luftdichtheit, Bauphysik und erneuerbare Energien. Die Gebäude auf dem nachhaltig genutzten Gelände, ein ökologisch mit Passivhauskomponenten sanierter Altbau, ein 1991 in Holzrahmenbauweise errichtetes Niedrig-Energie-Gästehaus und ein 2001 gebautes Passivhaus-Schulungsgebäude sowie Modelle von Wandaufbauten und Anschlussdetails in Holz- und Massivbauweise dienen als Anschauungsmaterial. Darüber hinaus engagiert sich das e.u.[z.] mit einer Vielzahl von Veranstaltungen in der nachhaltigen beruflichen und umweltpolitischen Bildung. Gruppen und Einzelpersonen können Gelände und Räumlichkeiten des e.u.[z.] für individuelle sowie speziell konzipierte Veranstaltungen und Aufenthalte mit und ohne Verpflegung und Übernachtung buchen.
Internet: www.e-u-z.de
Mitveranstalter
Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH
Die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH (KEAN) ist eine Einrichtung des Landes Niedersachsen und hat die Aufgabe, den Klimaschutz und die Energiewende in Niedersachsen weiter voranzutreiben. Wir sind ein Team von Fachleuten, das kompetent und leidenschaftlich Lösungen rund um die Themen Energieeffizienz, Energieeinsparung und erneuerbare Energien entwickelt – mit dem Ziel, die Treibhausgase zu reduzieren und so einen Beitrag zur Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs zu leisten. Wir verstehen uns dabei als treibende Kraft und Netzwerk für alle relevanten Akteure in Niedersachsen aus Kommunen, Unternehmen, Verbänden, Agenturen, Politik und gesellschaftlichen Gruppen. In diesem Rahmen bieten wir Unterstützung, Vernetzung sowie Kommunikations- und Bildungsarbeit, setzen Impulse und greifen diese auf. Wir beobachten die europäische und nationale Klimaschutzpolitik, ordnen diese ein und entwickeln Angebote für den fachlichen Dialog mit Expertinnen und Experten sowie mit Multiplikatoren und der breiten Öffentlichkeit in Niedersachsen.
proKlima – Der enercity-Fonds
Der im Juni 1998 gegründete Klimaschutzfonds proKlima ist bis heute europaweit einzigartig. Finanziert wird proKlima von den Städten Hannover, Hemmingen, Laatzen, Langenhagen, Ronnenberg und Seelze (zusammen das proKlima-Fördergebiet) sowie von enercity. proKlima bewilligte 1998 bis 2019 Fördermittel in Höhe von rund 66 Millionen Euro. Die Vergabe des Geldes erfolgt nach festgelegten Kriterien: Die CO2-Effizienz, die absolute CO2-Reduzierung, die Multiplikatorenwirkung und der Innovationsgrad der Maßnahmen sind dabei ausschlaggebend. Mit Know-how und Zuschüssen unterstützt proKlima vor allem die Einsparung von Heizenergie und Strom. Ein Schwerpunkt der Förderprogramme ist das energieeffiziente Bauen und Modernisieren. Gefördert werden zum Beispiel nachhaltige Wärmedämmungen, Passivhaus-Fenster Komfortlüftungsanlagen, Solarwärme, die Optimierung der Heizungsanlage und im Neubau, Passivhäuser plus Solar. Ziel ist unter anderem die weitere Etablierung des energiesparenden Passivhaus-Standards vom Einfamilienhaus bis zum Gewerbebetrieb. Eine wichtige Rolle spielt zudem die individuelle Beratung durch Experten: Zum Beispiel geben von proKlima gelistete Stromlotsen bei Vor-Ort-Terminen Tipps zum Stromsparen und PV-Lotsen helfen bei der Realisierung von Photovoltaikanlagen. Darüber hinaus gehört auch die Ausstattung von Schulen mit Unterrichtsmaterialien zu den Themen Klimaschutz und erneuerbare Energien zu den Aufgaben des enercity-Fonds. Die proKlima-Förderung bewirkte seit Bestehen eine CO2-Minderung von über 1,7 Millionen Tonnen.
Technik | Green Building, 16.08.2021
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