Bundesumweltministerium unterstützt entwaldungsfreie Lieferketten für Agrarrohstoffe

Online-Atlas soll Unternehmen Möglichkeiten aufzeigen, ihre Agrarlieferketten nachhaltiger zu gestalten

Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat heute in Bonn einen Förderscheck an das Projekt "ELAN: Entwaldungsfreie Lieferketten - Ein Online-Atlas für Nachhaltigkeit in Unternehmen" überreicht. Das Verbundvorhaben soll Unternehmen dabei unterstützen, ihre Lieferketten auf Entwaldungsrisiken zu überprüfen und entsprechend gegenzusteuern. Wo genau kommen importierte Rohstoffe wie Palmöl, Soja, Kautschuk, Kaffee oder Kakao her? Wurden für deren Anbau Wälder gerodet? Und was sind geeignete Maßnahmen zum besseren Klimschutz und Erhalt der Artenvielfalt? Diese Fragen soll ein Online-Atlas beantworten, den die"Global Nature Foundation" und "OroVerde - die Tropenwaldstiftung" in den nächsten drei Jahren erarbeiten. Das Projekt wird innerhalb des Förderaufrufes für innovative Klimaschutzprojekte der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) mit rund 465.000 Euro gefördert.

Entwaldungsfreie Lieferketten stellen sicher, dass für den Anbau von Agrar- und anderer importierter Rohstoffe keine Wälder zerstört werden und reduzieren damit die Emission von Treibhausgasen. © Global 2000, cc by-nd 2.0Entwaldungsfreie Lieferketten stellen sicher, dass für den Anbau von Agrar- und anderer importierter Rohstoffe keine Wälder zerstört werden und reduzieren damit die Emission von Treibhausgasen. © Global 2000, cc by-nd 2.0
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Wälder speichern große Mengen Kohlenstoff. Sie sind die Lunge unseres Planeten. Die fortschreitende globale Entwaldung trägt daher maßgeblich zum Klimawandel bei. Weltweit wird Wald gerodet, um Platz für landwirtschaftliche Flächen zu schaffen. Die dort produzierten Nahrungsmittel landen über teils komplizierte Umwege auch auf unseren Tellern. Das nun geförderte Projekt wird deutschen Unternehmen Möglichkeiten aufzeigen, ihre Lieferketten entwaldungsfrei zu gestalten und so zum Kampf gegen den Klimawandel beizutragen."

Ziel des Projektes ist es, Unternehmen aber auch Verbraucher*innen den Beitrag entwaldungsfreier Lieferketten zum Klimaschutz zu verdeutlichen, die Herkunft einzelner Rohstoffe transparent zu machen und gezielt Gegenmaßnahmen anzuregen. Entwaldungsfreie Lieferketten stellen sicher, dass für den Anbau von Agrar- und anderer importierter Rohstoffe keine Wälder zerstört werden und reduzieren damit die Emission von Treibhausgasen. Am Anfang des Projektes steht gemeinsam mit Unternehmen eine Bestandsaufnahme von Risikorohstoffen, bestehenden Selbstverpflichtungen und bereits verfügbaren Tools. Der Online-Atlas soll Lösungen aufzeigen, die in einer Pilotphase von ausgewählten Unternehmen umgesetzt werden. So kann Entwaldung zum Beispiel durch die gezielte Auswahl der Zulieferer und Beschaffungsregionen, die Forderung nach Einhaltung bestimmter Standards in der Zusammenarbeit mit Zulieferern oder die Substitition von Risikorohstoffen verhindert werden. Die gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend mit Unternehmen, politischen Entscheidungsträger*innen und Expert*innen besprochen. Insbesondere kleinere Unternehmen, die die Komplexität von Lieferketten in einer globalisierten Welt vor große Herausforderungen stellen kann, sollen von der Unterstützung profitieren.

Bereits im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung Leitlinien zur Förderung von entwaldungsfreien Lieferketten von Agrarrohstoffen veröffentlicht, im Juni dieses Jahres hat der Deutsche Bundestag ein Lieferkettengesetz verabschiedet. Voraussichtlich zum Ende des Jahres wird außerdem die Europäische Kommission einen Gesetzesvorschlag zu entwaldungsfreien Lieferketten vorlegen. Dabei soll Sorgfaltspflichten für Unternehmen eine große Bedeutung zukommen.

Das Bundesumweltministerium beteiligt sich zudem im Vorfeld der 26. Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention an einer Dialogreihe zwischen Produzenten- und Konsumentenländern für Agrarrohstoffe mit dem Ziel, die globale Entwaldung zu reduzieren.

Das Förderprogramm:
Im Rahmen des Förderaufrufes für innovative Klimaschutzprojekte der Nationalen Klimaschutzinitiative werden innovative nicht-investive Klimaschutzprojekte aus den Bereichen Kommunen, Wirtschaft, Verbraucher und Bildung gefördert, die in klimarelevanten Handlungsfeldern substanzielle Beiträge zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung leisten und eine bundesweite Sichtbarkeit aufweisen. Seit 2011 hat das Bundesumweltministerium bundesweit bereits rund 300 innovative Klimaschutzvorhaben im Rahmen des Förderaufrufes mit einem Fördervolumen in Höhe von rund 198 Millionen Euro bewilligt.

Bis zum 30. September 2021 können innovative Projektskizzen für die bundesweite Verbreitung bereits pilothaft erprobter Klimaschutzmaßnahmen (Modul 2) eingereicht werden. Die besten Projekte werden in einem wettbewerblichen Verfahren ausgewählt und zur Antragstellung aufgefordert.

Weitere Informationen stehen unter www.klimaschutz.de/innovative-klimaschutzprojekte zur Verfügung.

Kontakt: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit | presse@bmu.bund.de | www.bmu.de

Wirtschaft | Lieferkette & Produktion, 19.08.2021

     
        
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