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Wirtschaft | Lieferkette & Produktion, 21.09.2021

Dritter NaturVision Kongress zum Thema Plastik

Die eine Lösung gibt es nicht

Am 17. September 2021 bot der Kongress #Plastikverhütung 2.0 erneut eine Plattform für Expert*innen und Interessierte, um sich zu den Themen Plastikvermeidung, -alternativen und Kreislaufsysteme auszutauschen. Die Veranstaltung, die NaturVision und das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg realisierten, begeisterte rund 200 Teilnehmer*innen – 60 davon waren live vor Ort in der Musikhalle Ludwigsburg.
„Plastikvermeidung wird in der Öffentlichkeit zunehmend zur Verbrauchersache erklärt", führt Ralph Thoms, Festivalleiter bei NaturVision, bei der Begrüßungsrunde an. Diese Sichtweise greift in seinen Augen allerdings zu kurz. „Unternehmen müssen für die Umweltbelastungen, die durch ihre verkauften Produkte entstehen, Verantwortung übernehmen." Damit wurde gleich zu Beginn der Veranstaltung deutlich: Um das Plastikproblem zu lösen, muss an vielen Stellschrauben gedreht werden. Diese Komplexität der Thematik zog sich einhellig durch die von Dana Hoffmann moderierten Impulsvorträge, Gesprächsrunden und Workshops. 

Ralph Thoms, Festivalleiter bei NaturVision, bedankt sich bei allen Referent*innen, Teilnehmer*innen und den Mitveranstaltern © NaturVision/Marcel MajerRalph Thoms, Festivalleiter bei NaturVision, bedankt sich bei allen Referent*innen, Teilnehmer*innen und den Mitveranstaltern © NaturVision/Marcel Majer
So zeigte Wolfgang Rommel, Professor für Verfahrenstechnik an der Hochschule Augsburg, bereits im ersten Vortrag, dass die Vermeidung von Plastik nicht der einzige Lösungsweg sein kann. Kunststoff ist beispielsweise auch ein wertvolles High Tech-Material, das für die Energiewende oder die Digitalisierung unverzichtbar ist. Auch er sieht die Produktverantwortung der Unternehmen als zentrales Element für einen gewissenhaften Umgang mit Kunststoffen. Marlen Richter vom Berufsverband der Unverpackt-Läden veranschaulichte, dass es aus ökologischen Gesichtspunkten nicht immer sinnvoll sei, auf Alternativen wie Glas oder Papier umzusteigen. Dieses Argument stützte auch Marc Zürn vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Er verdeutlichte am Beispiel einer Einkaufstüte, dass die Devise „Mehrweg statt Einweg" lauten müsse. 

Den Beitrag von zivilgesellschaftlichen Initiativen beim Thema Plastikvermeidung und Wiederverwertung zeigten die Organisationen Precious Plastic und Zero Waste City. Sie fordern nicht nur die Diskussion über Alternativen oder Kreislaufsysteme, sondern ein Umdenken in der Gesellschaft und eine klare Kommunikation, wie Plastik vermieden werden kann. Samuel Drews vom Modellversuch plastikfreie Stadt brachte das gesellschaftliche Wertesystem in die Debatte ein. Er stellte die These auf, dass Gegenstände, denen erneut ein größerer Wert zugeschrieben wird, vermutlich auch wieder einen längeren Lebenszyklus bekommen. 

Da die Plastikverschmutzung jede*n Einzelne*n betrifft und es innovativer Ideen bedarf, haben die Veranstalter*innen gezielt auch jungen Ideen Platz auf dem Kongress eingeräumt. Zum ersten Mal traten Start-ups mit ihren Projekten in Sachen Plastikverhütung, Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung in einem Wettbewerb gegeneinander an. Am meisten begeisterte die Zuschauer*innen das Unternehmen Frenvi aus Mannheim, das 100 Prozent essbare Einweg-Utensilien herstellt. Im Anschluss daran befragte Sophia Häußler, Jugendbeirätin der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg, Josef Schweiger von Hawe Hydraulik, Jens Kenserski, Geschäftsführer der Agentur pulsmacher und Samuel Drews von der Initiative plastikfreie Stadt in einer spannenden Gesprächsrunde, inwieweit Plastikvermeidung im Arbeitsalltag wirklich funktionieren kann. 

Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, betonte in ihrem Betrag, wie wichtig gesellschaftliche Initiativen und jede*r Einzelne für eine nachhaltige Entwicklung sind. Sensibilisierte Konsument*innen bilden, ihrer Ansicht nach, die Basis für politisches Handeln. Andrea Schwarz, Bürgermeisterin Stadt Ludwigsburg, unterstrich dies und verdeutlichte, dass die Folgekosten für nicht nachhaltiges Handeln am Ende die Gesellschaft trage.

 
Kontakt: NaturVision Film Festival | info@natur-vision.org | www.natur-vision.de

     
        
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