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Materialmangel und Covid-19-Pandemie bremsen deutsche Wirtschaft

Das trifft aber nicht alle Branchen gleichermaßen

In Deutschland wird laut einer Studie des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) erst im Laufe des kommenden Jahres zum seit Langem erhofften Konjunkturaufschwung kommen. Dass es trotz der gestiegenen Kauflaune bisher nicht zum Aufschwung der Wirtschaft gekommen ist, liegt laut führenden Ökonomen hauptsächlich am Materialmangel sowie an den noch nicht vollständig gelockerten Maßnahmen zum Schutz vor Covid-19. Die Ökonomen des IfW prognostizieren der größten Volkswirtschaft in Europa dafür im kommenden Jahr einen signifikanten Nachholeffekt, der zu einem kräftigen Aufschwung der Wirtschaft führen wird. Dies wird aber nicht alle Branchen gleichermaßen treffen.

Materialmangel behindert Autoindustrie
Chipmangel führt zu leeren Montagebändern in der Automobilindustrie. © schrott, pixabay.comChipmangel führt zu leeren Montagebändern in der Automobilindustrie. © schrott, pixabay.com
Laut Stefan Kooths, Konjunkturchef des IfW, steht der deutschen Wirtschaft ein „intakter Aufholprozess" bevor, der aber „über das Winterhalbjahr eine Delle" bekommt. Kürzlich reduzierte das IfW wie auch andere Wirtschaftsforschungsinstitute seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr deshalb deutlich.

Verantwortlich dafür ist unter anderem die sogenannte Chipkrise, die mit den Autoherstellern eine Schlüsselindustrie des Landes besonders stark trifft. Inzwischen mussten fast alle Automobilproduzenten ihre Produktion aufgrund fehlender Halbleiter trotz gut gefüllter Auftragsbücher bremsen. Dies sorgt für eine Verschiebung des Umsatzes auf das Folgejahr.

Wie das regionale Fachportal Weser-Ems-Wirtschaft.de berichtet, treffen die Folgen der Chipkrise aber auch viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Deutschland, die aufgrund der geringeren Nachfrage der Autohersteller ebenfalls ihre Produktion drosseln mussten.

Deutschland erreicht Vorkrisenjahr erst Anfang 2022
Aufgrund der zunächst schwachen Erholung der Wirtschaft rechnet das IfW damit, dass das Vorkrisenniveau in Deutschland erst im ersten Quartal 2022 wieder erreicht wird. Ursprünglich gingen führende Ökonomen davon aus, dass dies bereits sechs Monate früher erfolgt. Trotzdem erwartet das IfW 2021 einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 2,6 Prozent. Vor der Korrektur der Prognose gingen die Kieler Wirtschaftswissenschaftler noch von einem Plus von 3,9 Prozent aus.

2022 soll die Wirtschaftsleistung in Deutschland dann um mehr als fünf Prozent wachsen. „Kaufkraft satt bei den Konsumenten und prall gefüllte Auftragsbücher in den Unternehmen – so sieht ein selbsttragender Aufschwung aus", prognostizert Kooths. Im Jahr 2020 sorgte die Covid-19-Pandemie mit einem Einbruch des BIP um 4,9 Prozent hingegen für die tiefste Rezession seit der Finanzkrise 2009.

Wirtschaftsaufschwung trifft nicht alle Branchen
Leider werden laut einer Analyse des Forschungs- und Beratungsunternehmens Prognos nicht alle Branchen vom kommenden Aufschwung der Konjunktur gleichermaßen profitieren. Für das aktuelle Jahr prognostizieren die Experten das größte Wachstum der Industrie (5,4 Prozent). Unternehmen im Dienstleistungssektor werden deutlich geringer wachsen (3,0 Prozent). Dies liegt daran, dass die Einschränkungen zur Bekämpfung der dritten Welle der Covid-19-Pandemie viele Unternehmen auch im kommenden Jahr noch schwächen werden. Besonders betroffen sind davon das Gastgewerbe und der lokale Einzelhandel.

Am stärksten werden laut den Wissenschaftlern 2021 der Fahrzeugbau (9,5 Prozent) und der Maschinenbau (7,1 Prozent) wachsen. Diese Schlüsselbereiche der deutschen Wirtschaft profitieren neben der höheren Inlandsnachfrage zusätzlich aufgrund von Bestellungen aus dem Ausland. Außerdem werden die Metallindustrie, die Elektrotechnik und die Gummi- sowie Kunststoffbranche stark vom Aufschwung profitieren.

Restaurants und Co. erwartet 2022 ein Boom
Im kommenden Jahr können sich Restaurants, Gaststätten und Hotels hingegen auf einen wahren Boom freuen. Ein Plus von fast einem Drittel (29 Prozent) ist laut den Experten des IfW denkbar.

Weniger positiv sieht die Entwicklung für Unternehmen aus, die mit fossilen Energieträgern arbeiten. Der Klimawandel und die daraus resultierende erhöhte Nachfrage nach nachhaltigeren Alternativen wird laut den Ökonomen dafür sorgen, dass diese Branche trotz des allgemein erwarteten Aufschwungs stagnieren oder sogar schrumpfen wird. „Die ursprünglich für den Sommer erwartete kräftige Erholung nach Corona verschiebt sich weiter", fasst Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser die Entwicklung zusammen.

Wirtschaft | Branchen & Verbände, 19.10.2021

     
        
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